Dieser Tage wurde von der Bundeskonfereni; der bildenden Künstler Österreichs zu einer Enquete geladen, um die immer noch ungelösten Probleme zwischen zeitgenössischer Kunst und Architektur zu diskutieren.Das öffentliche Interesse war trotz einer großen Zahl prominenter Referenten beschämend gering. Das ist auch deswegen schade, weil viele positive Vorschläge gemacht wurden, die ein breiteres Echo verdient hätten.Man hörte, daß Architekten gerne mit Künstlern zusammenarbeiten würden, auch die Künstler wären dazu bereit, aber es fehle an der notwendigen Kommunikation. Positiv
Wieder einmal werden die immer bedrängenderen Fragen gestellt: Inwieweit kann die Stadt in ihrer heutigen Daseinsform noch „Wohnort“ sein, bleiben oder wieder werden? Was wäre zu tun, damit das Wohnen aus den Umlandzonen wieder in die Kerngebiete der Städte zurückkehrt? Eine konzentrierte Rückschau, aufgegliedert in die wesentlichen Elemente der Stadt, wie die charakteristischen Merkmale des Wohnbaus, Grundrisse, Fassaden, Straßen, Plätze, Funktionsmischungen, führt zusammenfassend zur Forderung: Es müssen wieder Konzepte menschlicher und formaler Vielfalt mit dreidimensionalen
Mit den Namen Venturi, Rauch & Scott Brown verbindet sicn — zumindest für Architekten - so etwas wie ein Befreiungsakt aus einer Sackgasse, in die die von Funktion und Form gefesselte moderne Architektur geraten war.Zunächst allerdings wirkte die mit dem 1972 erschienenen Buch „Lernen von Las Vegas” progressiv vorgetragene Herausforderung wie ein Schock. Sehr bald aber wurde — beinahe weltweit — eine Hintertür entdeckt: Der ohnedies ungeliebten und schon in Agonie liegenden modernen Architektur wurden verschiedene dekorative Mäntelchen umgehängt. Der irreführende Begriff
Jene Architektur, die der Architekt Raimund Abraham vor kurzem im Rahmen der Vortragsreihe „Architektur oder Bauen“ im Wiener Museum für angewandte Kunst in die Sphäre unbaubarer Sehnsucht gehoben hatte, holte nun der Kunsthistoriker VittorioMagnago Lampugnani aus Mailand wieder auf den Boden der — wie er sich ausdrückte — „konkreten Utopie“ zurück.Unter dem Titel „Architektur als Kultur“ stellte er, von der Gegenwart ausgehend, gedankliche Fragmente zu einem Programm für die architektonische Kultur der nahen Zukunft zur Diskussion: Architektur müsse gebaut werden
Das Unbehagen mit den angeblich rationalistischen Strömungen der sogenannten .Modernen Architektur“ hat auch in Wien die Architekturszene in Bewegung gesetzt und das ästhetische Pendel in alle möglichen Richtungen ausschlagen lassen. Das „Große Durcheinander“, wie man die Phase der sogenannten ,J?ost-modernen Architektur“ auch nennen könnte, müßte doch brennendes Interesse wecken.Aber nach einer prominent besetzten Eröffnung der Ausstellung „Sauen in Wien“ (Länderbank-Kunstforum) durch Bautenminister Heinrich Ubleis läßt die Besucherzahl zu wünschen übrig, ist das
Hinter dem schockierenden Titel „Nieder mit Fischer von Erlach“ - er betrifft das Wettbewerbsergebnis für den Umbau des Palais Trautson in Wien -verbirgt sich eine Auswahl aus etwa 500 Zeitungsartikeln von 1961 bis 1971.Das war Architekturkritik! Für die Leser durchaus verständlich, für Betroffene nicht beleidigend, auch nicht belehrend, aber doch nachdenklich stimmend, für Politiker Warnung und Hilfe. Dann die Themenbreite! Achleitner wußte, daß sein Aktionsradius — sollte er begreifbar und wirksam werden - wie ein Kreis alles umfassen mußte, was Baukultur einschließt. Es gibt
Aktueller konnte es kaum noch zugehen: Bevor das Haus fertiggestellt und. die Wohnungen bezugsfertig waren, ist bereits ein übersichtlicher und detaillierter Band über Hundertwassers Haus in der Wiener Löwengasse erschienen.Hundertwasser lehnt sich auf gegen die gerade Linie, gegen den Rationalismus in der Architektur. Er ruft auf, die Harmonie von Menschenwerk und Naturformen wiederzufinden, die Phantasie zu befreien: „Das Lineal ist das Symbol des neuen Analphabetentums.“Unangenehm berührt die übertriebene Selbstdarstellung der „Kultfigur Hundertwasser“ und die unsensible
Uber Avantgarde und Architektur bestehen so viele Mißverständnisse, daß neben den vielen Fachbüchern über dieses Thema eine kurze allgemeinverständliche Klarstellung geradezu notwendig war.Es ist ja bekannt, daß die Werke der Avantgarde gerade auf dem Gebiete der Architektur nicht sonderlich gebebt werden. Ihr wird ein überheblicher Anspruch vorgeworfen. Zugegebenermaßen war ihr Programm zu radikal, zu weit entfernt von traditionellen Werten, um breiteren Konsens zu finden. Man muß aber auch zugeben, daß sie das brisanteste Element der kulturellen Moderne war und den Weg für neue
„Adeliges Bauen nach der Zweiten Türkenbelagerung”: der Untertitel weist darauf hin, daß es sich hier um keinen gegenwartsbezogenen Inhalt handelt, und trotzdem: Welche Aktualität! „Eure Majestät wissen”, hat 1664 Colbert seinem König zugerufen, „daß in Ermangelung glänzender Kriegstaten nichts die Größe und den Geist eines Fürsten in höherem Maße beweist, als die Errichtung von Bauwerken!” Daß die Majestäten — oder sagen wir besser Machtausübenden dies tatsächlich immer wußten, davon lebt die Architekturgeschichte und davon berichtet dieses Buch über die
Das ist ein Buch, das man entweder ablehnen oder aber lieben wird, aber auf keinen Fall ignorieren kann. Es ist beinahe so etwas wie ein „Architekturkrimi”, eine weit über den normalen Fachhorizont hinausreichende neue Interpretation von Architekturgeschichte.Es wird der Versuch unternommen, von den allzu bekannten Stilepochen loszukommen und die zeitlose Sprache der Bauten selbst verstehen zu lernen. Die untrennbare Einheit zwischen Zeit, Klima, Haus und Mensch und ihre je nach Gesellschaft und Politik unterschiedlichen Ausformungen anschaulich zu machen- das ist der Leitgedanke. Es
Die Versuche, in Rückblicken auf die unmittelbare Vergangenheit auch Lösungen für unsere heutigen Probleme zu finden, mehren sich auf allen Gebieten. Die vorliegende Broschüre ist ein solcher Versuch auf dem Gebiete des Siedlungswesens der Zwischenkriegszeit.Die schweren und zum Teil lang dauernden Wirtschaftskrisen dieser Zeit mit ihrem Heer von Arbeitslosen hat damals Modelle zur Bewältigung der damit verbundenen Probleme entwik-kelt. Einige wurden tatsächlich realisiert. Erwerbslose Stadtbewohner sollten die Möglichkeit erhalten, die Schaffung von Wohnraum mit Eigenversorgung in
Auf der Suche nach Alternativen für Gebäude, die den Raubbau an der Natur, die kaum noch bezahlbaren und weiter steigenden Energiekosten wie auch die Bodenverschwendung auf ein erträgliches Maß zurückführen könnten, hat man das „Erdhaus" — eine uralte Wohnform — neu entdeckt.Natürlich werden sich zunächst sämtliche Haare unserer von der Zivilisation verwöhnten Gesellschaft sträuben. Was, zurück in die Höhle der Steinzeit?Keine Angst! Allein die Erfahrungswerte, daß 75 Prozent Heizkosten gespart werden können, verdient Beachtung. Wir erfahren, daß in den USA bereits mehr
Eines der Merkmale unserer Zeit ist eine nicht mehr überblickbare Informationsflut. Auf allen Gebieten von Wissenschaft und Forschung wird nun versucht, in einer außer Kontrolle geratenen Entwicklung jene Leitlinien aufzuspüren, die Auswege und Ziele sichtbar machen sollen. Besonders trifft das auch auf die Soziologie zu.Der vorliegende kleine Band, der thematisch streng geordnet Probleme der „Siedlungssoziologie" breit auffächert, zeigt das angedeutete Dilemma: Da wird etwa als Schlußfolgerung des Kapitels „Stadt und Land" ausgesagt: „Damit ist nicht gesagt, daß es keinen
Dieses im wahrsten Sinne des Wortes „kostbare Werk" über Wagner hat außer den üblichen Abschnitten einer Monographie, die linear vom Lebenslauf bis zum Literaturverzeichnis verlaufen, viele zusätzliche Vorzüge aufzuweisen, die sowohl die Person als auch ihr Werk gewissermaßen in eine neue vielschichtige Dimension heben.So werden in einzelnen Abschnitten Gedanken und Ideen berühmter Zeitgenossen mit eingebunden. Es wird weiter versucht, durch Zuordnung einer der Qualität der Architektur Wagners adäquaten Literatur gewissermaßen eine Symbiose von Form und Wort zu finden.Der
Mit diesem 11. Band der Reihe „Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte“ liegt der erste zusammenfassende Versuch vor, die Entwicklungsmöglichkeiten einer Stadt auf Grund ihrer Produktionsbedingungen sowie deren Wandel darzustellen.Es wird versucht zu zeigen, wie das Potential an Arbeitskraft, Kapital, Infrastruktur und technischen Entwicklungen die Stadt selbst prägt und wie die Stadt in Konkurrenz und Austausch mit anderen Regionen treten kann.Im ersten Abschnitt werden die Auswirkungen zunehmender Arbeitsteilung auf die wirtschaftliche Position Wiens im Vergleich zu Berlin
„Loos verkörpert nichts Geringeres als das bleibende künstlerische Gewissen seiner Epoche.“ Das steht im Klappentext der bisher umfassendsten Monographie über ihn. Man wird versucht zu glauben, daß mit diesem Werk, das an Materialfülle und umfassender Qualität der Aufbereitung alle bisherigen Publikationen weit übertrifft, das immer noch vorhandene schlechte Gewissen besänftigt werden sollte.Alle erreichbaren Originalquellen in verschiedenen Wiener Privatsammlungen wurden durch Auszüge aus Literatur, Presse, Wiederentdeckungen und Rekonstruktionen bereichert.Trotz des Fehlens
Ein kleines, aber sehr kostbares Buch. Kostbar, weil Sotriffer auf wenigen Seiten konzentriert etwas beweist, was lange Zeit vergessen schien: Daß auch die vielfältigen Formen unserer Bauernhäuser in den Alpen Kunstwerke sind.Es ist fast ein Wunder, daß die mit der Industrialisierung begonnene und noch immer anhaltende Zerstörung dieser Bauten noch einige Häuser stehen gelassen hat. Man findet sie in vom Massenverkehr verschonten, nicht leicht zugänglichen Gebirgstälern und es ist wie „eine Art Wiederbegegnung mit der verlorenen Unschuld“.Es ist die Begegnung mit einer Zeit, in der
Wieder ein Buch, das in vielen Farbfotos, Schwarzweißfotos und Skizzen die letzten Uberreste der großartigen Bauernarchitekturen Österreichs — diesmal Oberösterreichs — dokumentiert. Es scheint, als ob man jetzt die Nichtachtung dieser Bauten und ihre beinahe totale Zerstörung in den letzten Jahrzehnten durch intensive Dokumentation wiedergutmachen wollte.Mit großer Eindringlichkeit und Sorgfalt wird in diesem Buch deutlich gemacht, was „Baukultur" und „Kulturlandschaft" bedeutet: Eine große von Material und Funktion abgeleitete Vielfalt, eine bis ins kleinste Detail
In dieser Buchreihe, dessen erster Band nun erschienen ist, sollen die Reformversuche im Wohnbau zwischen der ersten und zweiten Gründerzeit dargestellt werden.Bestechend an diesem Band ist der Kontrast zwischen der bescheidenen Aufmachung und dem sehr anspruchsvollen, äußerst interessanten Inhalt. Das Thema, das hier aufgegriffen wird, liegt ja förmlich in der Luft, und die Frage, warum die unbestritten beste mögliche Wohnform für Menschen (heute nennt man sie „Verdichteter Flachbau") bis heute nur als Ausnahmefall gebaut wird — diese Frage steht ohne überzeugende Antwort vor
(Theater Brett, Wien; „Insel-Story” von Ivan Binar) Nika Brettschneider und Ludvik Ka-vin erzählen, wortlos agierend, eine Geschichte von den Grenzen der Selbstgenügsamkeit, vom zerstörenden Hereinwirken der Außenwelt in eine Beziehung, vom Zu-spät angesichts des Todes — eine dabei keineswegs deprimierende Story mit viel Witz. Ein guter Anlaßt Wiens einziges Pantomime-Theater kennenzulernen.Viele anerkannte Persönlichkeiten haben immer wieder und unter größten Schwierigkeiten versucht, den moralischen Auftrag ihrer Zeit ernst zu nehmen und zu erfüllen... Alle großen Baumeister
Es ist immer wieder ein großes Vergnügen, in diesem Buche zu lesen. Adolf Loos versteht es wie kaum jemals ein Architekt vor oder nach ihm, mit großer Weisheit, Sachkenntnis, beißender Kritik, humorvoll, spannend und allgemeinverständlich die Probleme unserer durch die Maschine geprägten Gesellschaft darzulegen.Was dieses Buch dabei ganz besonders auszeichnet, ist die Zeit-losigkeit der Aussage, die permanente Aktualität und die Universalität. Ob das Probleme der Baustoffe, der Wohnung, der Stadt, der Bekleidung, der Wäsche, der Möbel, der Buchdrucker oder Tanzkunst sind — der
Geschockt durch Horrorvisionen, in die uns ein außer Kontrolle geratener Fortschritt zu führen scheint, werden nach vielen Richtungen verzweifelt Auswege gesucht. Einer davon ist die Besinnung auf Erfahrungen, die sich in langen Entwicklungen gesammelt und bewährt haben und nunmehr in die Gegenwart zurückgeholt werden.Wenn man nun — wie in diesem Bruch über Lehmbauten — auch nur einen kleinen Ausschnitt noch vorhandener „anonymer" Architektur kennenlernt, kann man die Ignoranz, mit der bisher diese Bauten behandelt wurden, nicht verstehen. Der Reichtum an Formen, Vielfalt und
Buchreihen haben ihre sehr schwer vorhersehbaren Besonderheiten und Lebensgeschichten. Die eine erstickt nach einem kurzen Leben sehr bald an der Einförmigkeit ihrer Themen. Eine andere schleppt sich mit Müh und Not von einem Band zum anderen aus Mangel an breiterem Interesse.Es gibt auch solche, die es verstehen, von Band zu Band die Neugier zu wecken und immer breitere Kreise anzusprechen. Zu dieser letzten Art ist die Buchreihe „Elemente der Architektur“ zu zählen.Wie in den bisher erschienenen Bänden wird auch in diesem das Thema in literarischer Form (diesmal von Bodo Hell) in
Dieses Sorgfältig gestaltete und repräsentative Werk über zeitgemäße Architektur aus Österreich wurde von der Tagespresse außerordentlich positiv aufgenommen. Fachkritiker wiederum bemängeln eine Reihe von Fehlinformationen, Halbwahrheiten und Oberflächlichkeit.Tatsächlich wurde dieses Buch in beiden Fällen zu ernst genommen. Es ist ein sehr schöner informativer Bildband, ergänzt durch Pläne. Die Architektur Österreichs erhält, gestützt durch einen bekannten Architekturkritiker aus Deutschland, einen für patriotische Gefühle angenehm gehobenen Stellenwert., Natürlich
Zwei die Architektur betreffende Ereignisse dieses zu Ende gegangen Jahres sind ausnahmsweise besonders erfreulich: Einmal ist es die Stiftung des - schon lange fälligen - „Preis für Architekturpublizistik“ durch die österreichische Gesellschaft für Architektur und dann die erste Verleihung dieses Preises an Professor Friedrich Achleitner.Damit wurde eine weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannte Persönlichkeit geehrt, die für alle engagierten und schöpferischen Architekten so etwas wie ein kritischer Fixpunkt geworden ist und zur Aktualisierung von
Wir haben schon lange auf diesen „Architekturführer" gewartet, von dem nunmehr der 1. Band (Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Vorarlberg) vorliegt. Das Warten hat sich gelohnt. Friedrich Achleitner ist an seine schwierige Aufgabe unkonventionell und mit viel Schwung herangegangen. Daher ist auch das Ergebnis unkonventionell, überraschend erfrischend und für alle, die sich dieses „Führers" bedienen,eine wahre Fundgrube.Mit „unkonventionell quot; meine ich: Architektur wird im weitesten Sinne des Begriffes verstanden. Brücken und Industriebauten sind genauso einbezogen wie
Die Beobachtung, daß praktizierende Architekten die Auseinandersetzung mit der künstlerischen Formgebung als nutzlose Ablenkung von ihrer schwerwiegenden „sozialen" Verpflichtung in der Regel ablehnen, war - wie der Autor ausführt - mit ein Grund, diese Auseinandersetzung zu versuchen. Der Autor des hier vorliegenden Uberaus geglückten Versuches ist kein Architekt, gilt als Autorität auf dem Gebiet der psychologischen Interpretation darstellender Kunst einschließlich Musik.Einmal ist daher die breite Basis, von der aus die vielfachen Formprobleme der Architektur behandelt werden,
Mit welch hohem - meist den Inhalt verfälschenden - Aufwand die simpelsten Gebrauchsguter verpackt werden, wird jeder Konsument selbst feststellen, wenn er mehr Volumen zur Mülltonne schleppen muß. als er ursprünglich einkaufte. Davon wissen auch alle ein Lied zu singen, die mit der ..Müllawine" zu tun haben, die uns schön langsam zu überrollen droht. Daß nun diese ,. Verpackungssucht" auch auf neue und alte Häuser übergreift, ist eigentlich nur ein logisches Übergreifen dieser Sucht auf die Architektur.Es ist wahrscheinlich eine einfache und wirtschaftliche Lösung, alte
Der Autor dieses Buches gehört zu den berühmtesten Ökonomen der Welt. Seine bisher erschienenen Bücher über die „Industriegesellschaft” haben auf Grund seiner umfassenden Kenntnisse, seiner unorthodoxen Ansichten und der allgemein verständlichen Sprache weiteste Verbreitung gefunden. Man konnte daher mit Recht gespannt sein, was J. K. Galbraith zu dem für uns alle bedrohlichen Problem der Massenarmut zu sagen hat.Im ersten Teil des Buches wird diese Erwartung nicht enttäuscht: Mit blendend formulierten Analysen wird das Phänomen „Armut” oder - wie J. K. Galbraith es
„Namen wie Josef Plecnik (dem slowenischen Gaudi) oder Max Fa-biani wird man vergebens in modernen Architekturgeschichten oder Lexika finden", schreibt Friedrich Achleitner im UM BAU. Diese kaum erklärbare und keinesfalls gerechtfertigte „Verdrängung" erfährt nunmehr, wenn auch spät, eine überzeugende Berichtigung. Sowohl das von Damjan Prelovsek in jahrelanger mühevoller Arbeit zusammengetragene Material und dessen Aufbereitung wie auch die graphische Gestaltung sind vorbildlich. Wir lernen einen Architekten kennen (1872-1957), der sein ganzes Leben lang versuchte,
Es ist wichtig, daß dieses erstmals 1931 erschienene Buch als Nachdruck wieder zur Verfügung steht. Es ist deshalb besonders wichtig, weil Adolf Loos, ursprünglich verlacht und totgeschwiegen, dann als Anreger und Vorgänger der „Moderne" weltweit verherrlicht, nunmehr als Sündenbock für das gilt, was uns heute Architekten unter demDeckmantel „Ornament - Verbrechen" bescheren.Man hat vergessen, daß er ein Reformer ganz großen Stils war, der leidenschaftlich alles bekämpfte, was sich der Reinheit und Ehrlichkeit der Lebensführung in den Weg stellte. „Adolf Loos und
Spätestens seit dem ersten öl-schock im Jahre 1973 wurde klar, daß Energie eine entscheidende Rolle in der weiteren Entwicklung spielen wird und daß größte Sparsamkeit Voraussetzung dafür sein wird, die damit verbundenen Probleme überhaupt lösen zu können.In Verbindung mit Architektur geht es dabei nicht um ästhetische Probleme, sondern um Verantwortung. Anders ausgedrückt: Ist es zu verantworten, daß riesige Bauten errichtet werden, deren Benützung zu jeder Jahreszeit nur mit hohem Energieeinsatz mög-lich ist? Aufzüge, Rolltreppen, Zu- und Abluftventilatoren, hohe
Bahnhöfe, das sind nicht nur irgendwelche Zweckbauten, sondern Gebäude, die für eine Stadt eine besondere Aussagekraft besitzen sollten. Immerhin sind sie so etwas wie Visitenkarten. Hier werden Gäste empfangen und verabschiedet, hier finden entscheidende Augenblicke eines Menschenlebens statt.Daß die ÖBB versucht, mit der Zeit zu gehen und dabei scheinbar „moderne Architektur“ strapaziert, ist an sich lobenswert wie jedes Engagement auf dem Wege einer positiven Entwicklung. Weniger lobenswert dagegen ist, daß hierbei auf jeden Qualitätsanspruch verzichtet wird, und zwar sowohl in
Angesichts des Neubaues der Zentralsparkasse in der Wiener Favoritenstraße fragte ich an Ort und Stelle zahlreiche Passanten, was von diesem Bau zu halten sei.Die Antworten reichen von „Irrsinn“, „Frechheit“, „Ich weiß nicht“, „Eine Kuriosität“, „Sehr interessant!“ bis „Großartig“, „Phantastisch!“. Auch Experten kamen zu ähnlichen „einheitlichen“ Beurteüungen. •Ich meine, daß alle dtese~Aussa-gen •zusammengenommen dem Bau durchaus gerechtwerden. Er sprengt einfach spontan den gewohnten Rahmen von dem, was heute allgemein als Architektur angeboten
Was eine Stadt lebens- und hebenswert macht, das sind u. a. ihre lebendigen Straßen. Das sind die vielen kleinen verschiedenen Geschäfte mit ihren Auslagen und Reklamen, die kleineren und größeren Restaurants, Wirtshäuser, Cafes, die bummelnden, miteinander redenden und sich treffenden Bewohner und Besucher in Geschäften, kleinen Schanigärten und überdeckten Hausnischen. Die Vielfalt all dieser Möglichkeiten und die Intensität, mit der sie angeboten werden, macht erst aus einer Vielzahl von Häusern eine StadtStatt die Vielzahl derartiger Angebote zu vergrößern, bewirkt eine sich
Für die sehr sensiblen Pferde braucht man sie, die „Scheuklappen“, damit sie nicht irritiert werden, damit ihr Blick nicht nach rechts und links abweichen kann. Dieser Begriff wird auch angewendet auf Menschen, die einen zu engen Horizont haben, oder auch auf solche, die sich zu einseitig auf ein Fachgebiet konzentrieren. Er hat sich aber auch übertragen auf die Architektur. Man spricht hier nicht direkt von „Scheuklappen“, sondern elegant ausgedrückt von „Scheiben“.Die Möglichkeit, eine Straßenfront durch Staffelungen aufzulockern - wie etwa der neue Wohnbau in der
Die Faszination, die von Spiegeln ausgeht, war immer verbunden mit der irrationalen Komponente unseres Seins. Sie geben nicht nur Realitäten wieder, ermöglichen eine Verdoppelung und eine Vervielfachung, sondern sie können auch Illusionen erzeugen, die Unendlichkeit in den kleinsten Raum zaubern und entmaterialisieren. Diese, bisher für Innenräume angewendeten Möglichkeiten werden mehr und mehr auf Fassaden übertragen. Rasterfassaden mit Spiegelglas-füllungen sind ein sehr praktisches Rezept moderner Architektur geworden.Hochhäuser werden so einfach weggezaubert, indem sie Himmel und
Sie sind nicht zu übersehen, unsere über die Stadt verstreuten neuen „Städtebaulichen Dominanten“. Früher waren es die Dome, Kathedralen und Schloßanlagen, die einer Stadt ihren baulichen und geistigen Mittelpunkt gaben. Heute sind dies meistens Bürohochhäuser, wie z. B. das neue Gebäude der Unfallversicherung in der Adalbert Stifter Straße. Es ist ein imposantes Gebäude, das hinsichtlich Struktur und Material - Glas, Stahl, Beton, Aluminium - das Vokabular derArchitektur unserer Zeit demonstriert. Die typische, sehr von der Konstruktion her entwickelte Form erklärt sich wie ein
Die beiden Häuser „Neues Leben“ am Währinger Gürtel und „Heimstätte“ am Margaretengürtel in Wien sind aus mehreren Gründen bemerkenswert.Beide liegen direkt an .ständig von Lärm und Abgasen umspülten Hochleistungsstraßen. In beiden Fällen entstand die Form -das unwillkürliche Vorspringen vor die Baulinie - nicht aus einem Formwillen, sondern durch die totale Ausnützung der gesetzlich möglichen: Bebaubarkeit zur Erhöhung der Rendite. Beide Bauten wurden von Wohnbaugesellschaften mit Gemeinnützigkeit und damit also mit öffentlichen Mitteln errichtet. Beide tragen weithin
Dem Rechnungshof wurde in unserer Verfassung als direkt dem Nationarat zugeordnet ein hoher Stellenwert eingeräumt Die ursprüngliche Absicht, das neue Gebäude für den Rechnungshof auf dem letzten noch freien Bauplatz direkt am Ring zu errichten und dafür einen öffentlichen Wettbewerb auszuschreiben, war daher richtig. Ein der Bedeutung der Aufgabe adäquates Projekt (1. Preis Prof. W. Holzbauer) wurde zur Ausführung empfohlen. Leider wurden weder der richtige Standort noch das empfohlene Projekt und sein Architekt ernstgenommen.Nunmehr kann man den neuen Rechnungshof am Donaukanal