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Los von Loos?

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Es ist immer wieder ein großes Vergnügen, in diesem Buche zu lesen. Adolf Loos versteht es wie kaum jemals ein Architekt vor oder nach ihm, mit großer Weisheit, Sachkenntnis, beißender Kritik, humorvoll, spannend und allgemeinverständlich die Probleme unserer durch die Maschine geprägten Gesellschaft darzulegen.

Was dieses Buch dabei ganz besonders auszeichnet, ist die Zeit-losigkeit der Aussage, die permanente Aktualität und die Universalität. Ob das Probleme der Baustoffe, der Wohnung, der Stadt, der Bekleidung, der Wäsche, der Möbel, der Buchdrucker oder Tanzkunst sind — der ganze breite Rahmen menschlichen Zusammenlebens wird in das einbezogen, was Adolf Loos mit Architektur umschreibt und was zur Zeit unter der Aufsplitterung fortschreitenden Spezialistentums verloren zu gehen droht.

In der Loos-Bar, in einem Gästebuch, steht der bemerkenswerte Satz: „Es ist unser Los, von Loos nicht loszukommen”. Geschrieben hat diesen Satz der berühmte Architekt Scharoun und es steckt natürlich viel mehr dahinter als nur ein Wortspiel.

Denkt man zum Beispiel an den Satz: „Änderungen an einem alten Gegenstand, um ihn den modernen Bedürfnissen anzupassen, sind nicht erlaubt! Hier heißt es: Entweder kopieren oder etwas vollständig Neues schaffen!”, dann kann man schon verstehen, daß man von den unbequemen Forderungen loskommen möchte.

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