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Der wahre Loos

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Es ist wichtig, daß dieses erstmals 1931 erschienene Buch als Nachdruck wieder zur Verfügung steht. Es ist deshalb besonders wichtig, weil Adolf Loos, ursprünglich verlacht und totgeschwiegen, dann als Anreger und Vorgänger der „Moderne" weltweit verherrlicht, nunmehr als Sündenbock für das gilt, was uns heute Architekten unter dem

Deckmantel „Ornament - Verbrechen" bescheren.

Man hat vergessen, daß er ein Reformer ganz großen Stils war, der leidenschaftlich alles bekämpfte, was sich der Reinheit und Ehrlichkeit der Lebensführung in den Weg stellte. „Adolf Loos und ich", sagte Karl Kraus, „er wörtlich, ich sprachlich, haben nichts weiter getan als gezeigt, daß zwischen einer Urne und einem Nachttopf ein Unterschied ist und daß in diesem Umstand erst die Kultur Spielraum hat." Und er sagte selbst: „Ich habe niemals gemeint, was die Puristen ad absurdum getrieben haben, daß das Ornament systematisch und konsequent abzuschaffen sei. Nur da, wo es einmal zeitnotwendig verschwunden ist, kann man es nicht anbringen!"

Die Inhalte dieses Buches, verfaßt und zusammengestellt von Heinrich Kulka (langjähriger Mitarbeiter von Adolf Loos) und Franz Glück - haben nichts an Aktualität verloren, sondern eher dazugewonnen.

ADOLF LOOS. Herausgegeben von Heinrich Kulka. Löcker-Ver-lag, Wien 1979,160 Seiten, 270 Abbildungen, öS 680,-.

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