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Die Gefahrtin
Nach dem brillanten Rückblick „Adolf Loos privat“ von Ciaire Loos kommt nun „Das Buch ohne Titel“ von Lina Loos wieder heraus, nach fast 40 Jahren und sogar überarbeitet: einiges nicht mehr recht Lesenswertes ist weggelassen, anderes neu aufgenommen, das sich im Nachlaß der Verfasserin gefunden hat.
Lina Loos (1882-1950) war drei Jahre (1902-1905) mit dem berühmten Architekten verheiratet, wurde dann Schauspielerin und war in den letzten zwei Lebensjahrzehnten journalistisch tätig. Sie veröffentliche hauptsächlich „Erlebte Geschichten“ (Untertitel), und das macht diese Reminiszenzen kulturhistorisch interessant. Lina Loos war ja eine stadtbekannte Bohemefigur, und ihre meist dramatischen Behauptungen vermochten sich zu behaupten, weil sie ebenso originell übertrieben waren wie das geschilderte Milieu.
Sie paßte zu Loos (wie seine späteren Frauen), zu Friedell, Altenberg, Polgar und Kraus, und auch jene Histörchen, die sie witzig verfärbte oder einfach erfand, hatten die Farbe dieser bunten Gesellschaft, es war erfundene Wahrheit. Auch der Bildteil (meist glänzende Karikaturen) am Ende gehört zu dem Buch und illustriert es im besten Sinne des Wortes.
DAS BUCH OHNE TITEL. Von Lina Loos. Hermann Böhlau Verlag Wien, Köln, Graz 1986. 299 Seiten, zahlreiche Abb, Ln., öS 296,-.
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