(Blau-Gelbe Galerie, Wien 1., Herrengasse 17; bis 7. Dezember) Dieser Maler gehört zu den bedeutendsten, die wir haben. Die seichten Wellen der Mode erreichen ihn nicht; die törichte Suche nach Originalität um jeden Preis bleibt ihm fremd; er ist frei. Seine großformatigen Bilder lassen im Spiel der Farben Licht und Wasser, Laub und Erde erscheinen, doch ist die Naturbetrachtung bloß der Anlaß der in die Tiefe führender Meditation.
Lothar Bruckmeier zielt auf jenen Zustand innerer Ruhe, den wir ab und zu in guten Augenblicken empfinden. Hier gewinnt sie dauerhafte Form.
Außergewöhnlich ist für Bilder des Formates 160 mal 130 die Technik des Malers. Bruckmeier verwendet Wasserfarben. Das Aquarell erreicht hier eine seltene Vollendung. Die intensive Leuchtkraft der Farben wird durch die Transparenz der Bildfläche noch gesteigert; die Lichter und Formen scheinen zu schweben; jenes Glücksgefühl stellt sich ein, das uns sonst nur von den wenigen Großen der Moderne vermittelt wird.
Die besten Künstler in Österreich gehören gegenwärtig zu denStillsten. Für die gerissenen Manipulatoren des Kunstmarktes ist hier nichts zu holen: das Dauerhafte entzieht sich den Zauberkünsten des Tages. Lothar Bruckmeier zeigt, daß die wirkliche moderne Kunst durch die Phase des Experimentellen hindurch zum Ergebnis vorstoßen kann. Durch seine Bilder werden Maße gesetzt.
