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Wegkreuzungen

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In Eisenstadt wurde, in einem traditionsreichen Gebäude unmittelbar neben dem Schloß Esterhazy „oseph-Haydn-Gasse 1), ein ,Museum österreichischer Kultur“ eingerichtet, das den Kulturbegriff nicht allzu eng fassen will, sondern unter Kultur alles das versteht, was im geistigen Bereich die Menschheü bewegt und verändert hat. Unter der Leitung von, Gerda Mraz könnte es zu einem zentralen Forschungsund Ausstellungsort für jene Kultur werden, die wir als österreichische (wenn eng gefaßt) oder mitteleuropäische (wenn etwas weiter gefaßt) ansehen und verstehen. Und wo sonst sollte es stehen als in Eisenstadt, „wo sich die Wege kreuzen“!

Daß ein solches Institut nicht harmonisierend, sondern sehr kontroversiell angelegt sein kann, zeigte die Eröffnung der Sonderausstellung Bausteine der Republik“. Ein Republik-Museum war eine der Lieblingsideen von Karl Renner. Hier wird sie anhand von Grafiken, Fotokopien, Bildern und Originalexponaten verwirklicht. Mit welcher Hypothek unaufgearbeiteter Ge-

schichte unsere Zeit leben muß, zeigte auch die Eröffnungsveranstaltung, an deren Podiumsdiskussion Norbert Leser, Paul Bla-ha und Margit Pflagner teilnahmen. Eine neue Form der Museumsarbeit entsteht — nicht nur in derEntrümpelung der Vergangenheit, sondern auch in der Schaffung von Bewegungsraum für Gegenwart und Zukunft.

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