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Weise & witzig

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Paul Flora hat sich in einem wesentlichen Punkt nie geändert: Er behielt stets jene lächelnde und dabei skeptische Distanz zum Mitmenschen, die den Unterschied zwischen Wahn und Wirklichkeit nicht übersieht. So hat er seinen Tirolern unsterbliche Denkmäler gesetzt: Als „verwurzelte" Traditionsträger, die in ihrer HeirmU so aufgehen können, daß sie knorrigen Bäumen gleichen.

Auch dem architektonischen Ungeist widmete er zahlreiche Blätter. Lange bevor Themen wie Postmoderne oder gar Postpostmoderne in waren, hat er gemauerte Langeweile karikiert. Die Zeichnungen aus den Jahren 1938 bis 1992, die im Historischen Museum der Stadt Wien gezeigt werden, gehen weit über das Karikaturistische hinaus. Flora hat sich der Einsamkeit, der Trauer und Krankheit und den Alpträumen des Menschen gestellt, ließ aber auch nie eine Gelegenheit verstreichen, eine unbedeutende Szene zu gestalten. Ohne „Floras Welttheater" wären wir um vieles ärmer! (Bis 30. August)

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