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Weltlust und Himmelfreude

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„Drum wann i gstoribn bin, spu-its mar oan auf! Am Ent spreng' i Grab und Sarg und steh wieder auf." Ein „Landler" sollte es sein, um den der zeitgenössische Mundartdichter Gottfried Glechner als Hebel fürs Sarg-Aufsprengen bittet. In einem anderen Gedicht heißt es von diesem Innviertier Tanz: „Himmi und Hoi is drin.'s Lacha und's Woan: Weltlust und Himmifreid hammar in oan!"

Himmel und Hölle, Lachen und Weinen wohnen auch beim Inn-viertler eng beieinander: In dieser „Landschaft ohne starke Akzente" wachsen Menschen, bei denen „Verlassenheit mit Freundlichkeit, Unendlichkeit mit Grazie vermischt" sind, wie der zitierte Innviertier Dichter es sieht.

Einmal mehr Grazie, einmal mehr Verlassenheit, wenn man an die Innviertier Schwanthaler, Stelzhamer, Billinger, Kubin oder Hitler denkt...

Schwermütig und leichtfertig zugleich, Leben und Tod mit Inbrunst feiernd, dem Schönen wie dem Hintergründigen zugetan, bereichern Innviertier seit 200 Jahren Österreich. Jetzt beweist es ihnen und uns allen ein neuer Prachtband mit Beiträgen über Menschen, Land, Geschichte, Siedlungen, Kunst und Nachbarn an Inn, Donau und Salzach: Richtig, Passau und Salzburg waren immer näher als Wien oder selbst Linz—in manchem noch heute.

DAS INNVIERTEL. Oberösterreichs bayrisches Erbe. OO Landesverlag, Linz 1983. 180 Seiten, 32 Färb-, 92 Schwarzweißbilder, geb., öS 398,-.

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