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Weltraum-Pioniere

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Man nehme historische Begebenheiten, lasse die Handlung aber geschickt auf der Ebene von erfundenen Personen spielen und mische gerade die richtige Portion an Privat- und Herzensgeschichten hinein: Das ist das Erfolgsrezept für viele erfolgreiche Unterhaltungsromane.

James A. Michener hat in seinem neuesten Buch alle diese Anweisungen berücksichtigt und eine wirklich spannende Geschichte geschrieben. Deutsche Emigranten aus dem Mitarbeiterstab Wernher von Brauns arbeiten schon vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs mit anderen hochqualifizierten Wissenschaftern in Amerika an einem gigantischen Raumfahrtsprogramm. Der Griff zu den Sternen, vorerst jedoch nur zum Mond, wandelt sich vom Traumziel zur Realität.

Die Männer der ersten Forschergeneration müssen jedoch bald erkennen, daß es nicht ihr Pioniergeist alleine ist, der die Weiterentwicklung der Raumfahrt bestimmt, sondern daß dabei auch Politik und öffentliche Meinung eine wesentliche Rolle spielen.

Da der Autor mit der Materie zweifellos gut vertraut ist, bekommt der Leser auch einen grundlegenden Eindruck davon, wie es in der Weltraumtechnik zugeht. Michener hat außerdem die Forschungsgeschichte mit den fiktiven Einzelschicksalen der Wissenschafter und ihrer Familien auf so gelungene Weise vermischt, daß der Roman auch demjenigen, der von der Technik wenig Ahnung hat, wirklich spannende Unterhaltung bietet.

STERNENJÄGER. Von James A. Michener. Verlag Droemer-Knaur, München 1983. 895 Seiten, geb., öS 319.20.

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