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Wenig originell

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Prominente, um nicht zu sagen Stars, die sich im Fernsehen, in Klatschspalten : oder sonst auf öffentlichen Bühnen bewegen, unterscheiden sich von Otto Normalbürger dadurch, daß sie der Knochenmühle des monotonen Alltagstrotts entrückt sind. Sie leben über den Wolken der Normalität, wo die Freiheit wohl grenzenlos ist.

So lautet jedenfalls die Meinung, aus der sie ihre Prominenz beziehen.

Wenn aber diese Promis einmal von ihren himmlischen Gefielden herabsteigen und sich unters Volk mischen, sozusagen Fleisch und Blut werden, dann bedeutet das einen zusätzlichen Beliebtheitsschub.

Diese Rechnung stellt auch Frank Elstner auf, wenn er Prominente in seiner Samstagabend-Show dazu verpflichtet, Wettschulden abzudienen, falls sie mit ihrer Wette Schiffbruch erleiden.

Einmal wie ein Normalsterblicher in einem Krankenhaus zu arbeiten, oder Schuhe zu verkaufen, oder aber Serviererin zu spielen, alles das erfreut die Zuseher.

Es besteht aber auch die Möglichkeit, seine Wettschuld origineller abzustatten. Gerade an der Originalität happert es bei Elstners Show in letzter Zeit aber immer häufiger.

Ein Beispiel von letztem Samstag ? Falco, der Hit-Falke aus Wien, rührte mit seinem Versprechen, im Falle seiner Wettniederlage ein Gratiskonzert unter Ausschluß der Öffentlichkeit für SOS-Kinderdorfkinder zu geben, sicherlich die Herzen vieler Muttis. Aber originell war das keineswegs.

Vielleicht sollte man die Wettmoral der Promis wieder heben, etwa indem man das Publikum am Ende der Sendung über die originellste Art der Schuldabstattung abstimmen läßt. Wetten, daß sich die Promis mit der Rute der Zensur im Fenster plötzlich Originelleres einfallen lassen würden?

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