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Wie ein Puzzle

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Horn, der nach einem Parteiverfahren als Kustos des Museums in die Provinzstadt Guldenberg versetzt worden war, wird am Ende eines heißen Sommers Mitte der fünfziger Jahre von Schuljungen tot im Wald aufgefunden. In dem Buch .Jdorns Ende“ (es ist dies der erste Roman des DDR-Schriftstellers Christoph Hein) erzählen einige Personen vom Selbstmord Horns. Einem Puzzlespiel gleichend, fügen sich die Vorgänge bis zu seinem Tod in den Erinnerungen dieser wenigen Zeugen zusammen.

Hein hat sich 1983 mit der Novelle „Drachenblut“ einen Namen gemacht. Er erhielt 1982 den Heinrich-Mann-Preis der DDR-Akademie der Künste, 1983 wurde ihm der westdeutsche Kritikerpreis für Literatur zuerkannt. Wie Hein die einzelnen Kapitel (die Erzählenden wechseln einander ab) ineinander verschachtelt, den Leser in das Geschehen einführt, seine Personen analysiert: das ist wahre Erzählkunst. Horns Ende ist der bis vor 1945 zurückführende „rote Faden“, der in die Zusammenhänge ost-und westdeutscher Politik reicht.

HORNS ENDE. Von Christoph Hein. Verlag Hermann Luchterhand, Darmstadt, Neuwied 1985. 266 Seiten, geb., öS 232,40.

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