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Wieder Ibsen

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(Salzburger Landestheater: „Der Volksfeind“ von Henrik Ibsen) Die Geschichte des Badearztes Dr. Stockmann, der von Heilsuchenden das verseuchte Wasser der Kuranstalt abwenden will, läßt sich als Geschichte vom „grünen“ Heiler inszenieren, auch als Drama vom intellektuellen, ehrlichen „Ubermenschen“, der in diese Hybris von der Masse hineingetrieben wird und sich schließlich in einen gewissen Anarchismus aus Trotz und Uberzeugung einigelt.

So geschehen im Volkstheater Wien und auch in Salzburg, wo -dank des ausführlich ausgespielten berühmten 4. Aktes mit der „Volksversammlung“ — die aufgestachelte Bürgerschaft als Mo-vens, die Gesellschaft als Vernichter einer Einzelexistenz penetranter ins Blickfeld tritt, aber als Gesamtheit doch von einigen wenigen von „außen“ geleitet wird. Michael Gampe hat den Volksfeind Stockmann - nicht allzu berührend: Peter Pil - in diesem skizzierten Kräfteparallelogramm angesiedelt. Klaus Martin Heim zeigte einen schillernden Aslaksen, Hubert Berger den Bürgermeister-Bruder fast zu weich.

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