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Wieder Offenbach

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Mit zwei kleinen Operetten echt Offenbachscher Prägung wartete die Kammeroper auf. „Die Verlobung bei der Laterne“, in der zwei Witwen vergeblich um einen seine Kusine heiratenden jungen Mann werben, ist das schwächere Stück, „Eine Frau von heute“ das musikalisch und librettistisch weitaus gelungenere Werk, in welchem eine Bühnendiva ihre drei gleichzeitig erscheinenden Liebhaber geschickt abwimmelt. Mit spritzigen, saftigen und die Situation gut ausschöpfenden Melodien hat Offenbach namentlich das zweite Stück versorgt, das an Arien und Ensembles nicht ZU kurz kommt.

Die Inszenierung Franz Strohmers zeigt zwar nicht durchwegs, aber immerhin einige gute Einfälle, Tibor Värtöks Bühnenbild und die Kostüme Lucia Listopads können sich sehen lassen. Von den neun Solisten seien als die besten die mit einem schönen Sopran und natürlicher, schauspielerischer Begabung ausgestattete Paula Swepston, der mit Belcanto-Bemühungen liebäugelnde Tenor Helmut Aman und der über viel Komik verfügende Bariton Daniel Suarez-Marzal namentlich erwähnt. Leopold Großmann an der Spitze eines Kleinen ORF-Orchesters hat mit einer für Offenbach notwendigen, leicht beischwingten Hand sich und der Aufführung einen erfreulichen Erfolg erdirigiert.

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