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Wieder Wendla

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(Landestheater Salzburg; „Frühlings Erwachen" von Frank Wedekind) „Kindertragödie" nennt der Autor sein Stück im Untertitel, hat aber dann offensichtlich schon von der nach seinem Geschmack ersten Mißdeutung durch Max Reinhardt bei der Uraufführung 1906 in Berlin genug und schreibt später in „Betrachtender Prosa und was ich mir dabei dachte" von „grauenvoller Humorlosigkeit" der „Schulfexerei des Naturalismus".

Den Weg des Rekurses auf die Groteske, weniger auf den Humor, geht Uwe Berend in Salzburg. Vom „sonnigen Abbild des Lebens", wie es Wedekind meinte, aber weit entfernt, weil die Widmung von „Frühlings Erwachen" an den „Vermummten Herrn" nicht ernstgenommen wurde. Aus dieser Begegnung mit dem Leben ist ein (im Text nicht vorhandener) Mummenschanz geworden.

Die jungen Schauspieler - es handelt sich um eine Gemeinschaftsproduktion mit der Hochschule Mozarteum - verfügen über Disziplin, Sprechschulung und zeigen ernste Arbeit, etwa die berührende Szene mit der verkorksten Aufklärung Wendlas durch ihre Mutter.

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