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Wissenschaft und Literatur

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Das Symposium über „Die Rolle der Wissenschaft in der österreichischen Literatur des 20. Jahr- hunderts“, vom österreichischen Generalkonsulat in Mailand, der Universität Triest und dem Italienisch-Österreichischen Kulturkreis in Triest dieser Tage in Mi- ramare veranstaltet, vereinigte italienische, österreichische, deutsche und jugoslawische Spezialisten verschiedenster Fachrichtungen.

Das Schnitzler-Jahr hatte offenbar eines der Stichworte geliefert: Schnitzlers Verhältnis zu Freud (Bevilacqua), die Rolle des Mediziners in seinem Werk (Cu- satelli), die polymorphe Sexualität in „Casanovas Heimkehr“ (Glaser) und der Untergang des Ich bei Schnitzler (Farese) standen dabei als zentrale Themenstellungen zur Debatte. Aber auch Robert Musil und seine mathematisch-naturwissenschaftliche Ausbildung als eine der Grundlagen seines Stils wurden beispielsweise von dem Wiener Physiker- Germanisten-Ehepaar Kummer verdienstvoll beleuchtet. Einen Höhepunkt stellte das Referat des Direktors des österreichischen Kulturinstituts in Zagreb, Bruno Kunz, dar, der an Hand vieler Gedichte von Paul Celan schlüssig nachwies, daß viele seiner bisher für Neologismen gehaltenen Wortprägungen (wie Harnischstriemen oder Kluftrose) ganz einfach wohlbekannte Termini der geowissenschaftli- chen Fachsprache sind.

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