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Wo Donner berühmt wurde

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Den 300. Geburtstag des Barockbildhauers Georg Raphael Donner (1693-1741) wird die Österreichische Galerie in Wien mit einer Ausstellung gebührend feiern. Die Slowakische Nationalgalerie ist ihr mit guten Gründen zuvorgekommen. Donner, nicht weit von Wien geboren, hatte unter anderem bei dem Venezianer Giovanni Giuliani gelernt, der damals in Heiligenkreuz wirkte. Vergeblich versuchte er dann, in Salzburg Fuß zu fassen, wo er einige Figuren für das Schloß Mirabell schuf und sich als Medailleur betätigte.

Wie er mit der mäzenatischen Familie Esterhazy in Kontakt kam, ist unbekannt. Jedenfalls wurde der ungarische Fürstprimas Erzbischof Emmerich Esterhazy sein „Entdek-ker”. Er residierte offiziell in Gran (Esztergom), aber vorwiegend in der damaligen ungarischen Hauptstadt Preßbürg. Die Domkirche zum Heiligen Martin gewann durch Donners Wirken Bedeutung in der Kunstgeschichte.

Das monumentale Reiterdenkmal des Heiligen Martin mit dem Bettler, ursprünglich am Hauptaltar, dann von der Neugotik aus der Kirche verbannt, schließlich an einem Seitenaltar aufgestellt, läßt das Genie Donners erkennen und macht verständlich, daß sein Ruhm bald Wien erreichte. Donner hat der Kunstlandschaft des damaligen Oberungarn auch durch seine Schüler das spätbarocke Gepräge gegeben.

In Wien kamen die Aufträge dann in rascher Folge - vorwiegend aus dem Bürgertum. Viel Zeit hatte er nicht mehr: etwa anderthalb Jahre. Der Providentia-Brunnen am heutigen Neuen Markt, der Andromeda-Brunnen im Alten Rathaus sind die wichtigsten Meisterwerke. Die zehn Preßburger Jahre waren entscheidend für sein Lebenswerk. Die mit viel Geschmack und Kenntnis gestaltete Ausstellung bleibt bis April geöffnet.

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