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Wo liegt Winnetoon?

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Der Wahlwiener Dietmar Grieser hat vor Jahren „Schauplätze der Weltliteratur“ entdeckt und damit sein Thema gefunden, das er seither etwa auf Witwen und andere Erben ausgedehnt hat. Nun liegt die Insiderstory für „Die kleinen Helden“ vor, wobei „Kinderbuchfiguren und ihre Vorbilder“ recherchiert wurden.

Der Autor reiste wieder kreuz und quer durch Europa sowie darüber hinaus, denn von dem Dorf „Winnetoon“ (Nebraska) könnte Karl May den Namen seines Häuptlings Winnetou abgeleitet haben: Die Privatbibliothek des berühmt-berüchtigten Erfolgsautors umfaßte 3000 Bände und viele Landkarten. Auch „Bevin House“ (Long Island) hat Grieser besucht, das Antoine de Saint Exupery 1942 gemietet hatte: Dort schrieb der Flieger und Schriftsteller das Märchen „Der kleine Prinz“, 1943 in Amerika englisch und erst nach dem Tod des Dichters 1945 im französischen Original erschienen.

Und so geht es weiter. Siebzehn Jugendbücher werden bis an ihren Ursprung verfolgt, vom „Peter Pan“ bis zur wahren Geschichte der „Lausbubengeschichten“ von Ludwig Thoma, denn die Tante Frieda hat es wirklich gegeben, das Buch Dietmar Griesers belegt es mit einem vielsagenden Bild. Er erzählt so ansprechend, daß die Hintergrundgeschichten sich ebenso gut lesen, wie jene Geschichten, von denen sie handeln.

DIE KLEINEN HELDEN. Von Dietmar Grieser. Verlag Langen Müller, München/ Wien 1987. 230 Seiten, öS 218,40.

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