Das Erzbischöfliche Dom- und Diözesanmuseum (Wien 1, Stephansplatz 6) präsentiert unter dem Titel „Ist der Erzherzog echt?“ das frisch restaurierte Bildnis Herzog Rudolf IV. des Stifters von 1364/65, das das erste deutsche Porträt überhaupt darstellt.
Die vom Kunsthistoriker Oet- tinger geäußerte These, daß „kein künstlerischer, sondern ein sakralpolitischer Zweck“ Anlaß für das Entstehen dieses Bildtypus war, konnte aufgrund technologischer, stilkritischer und historischer Untersuchungen erhärtet werden:
„Herzog Rudolf IV., der sich durch die Gründung des Kolle- giatskapitels zu St. Stephan und durch die Gründung der Wiener Universität zu Recht als Stifter bezeichnen konnte, hatte sich, wie es unter anderem auch sein Bildnis (im Dreiviertelprofil) zeigt, jedenfalls mit Unrecht Erzherzog genannt und sich mit einer, dem Ansehen nach, königlichen Insignie bekrönt.“
Das faszinierende Bildnis des „echten Stifters mit falscher Krone“ kann nun zusammen mit seinem Grabtuch, seinem Grabkreuz und anderen sakralen Kunstwerken seiner Zeit bestaunt werden; dazu auch ein Film.
Gleichzeitig werden die Neuerwerbungen des Museums, darunter auch Karl Schütz’, JTeyerliche Begehung des Oster Festes in der St. Stephans Dom Kirche zu Wien von Pius VI. Papst im Jahre 1782“, vorgestellt. .
