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Zauberwort

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Im Theater für Kinder und Jugendliche dominieren gemäß den Statistiken nach wie vor die Dramatisierungen der Grimm-Märchen gegenüber Stücken, die ein Bild der heutigen gesellschaftlichen Wirklichkeit vermitteln. Das Wiener Theater der Jugend führt derzeit im Renaissance-Theater zwar nicht die Dramatisierung eines Grimm-Märchens, aber eines von Wilhelm Hauff vor: „Kalif Storch“. Verfaßt hat sie Josef Carl Grund, Autor von 54 Kinder- und Jugendbüchern.

Dieses orientalische Märchenspiel bietet viel, was die kindliche Phantasie anregt: die Verwandlung des Kalifen und seines Großwesirs in Störche, die Schwierigkeit, sich wieder in Menschen rückzuverwandeln, da sie das Zauberwort vergessen haben; eine Nachteule, die ihre eigentliche Gestalt als wunderhübsche Prinzessin wiedergewinnt; die Machenschaften dreier böser Zauberer; die Verfolgung Hassans, des treuen Kalifensklaven, über Mauern hinweg. Immer wieder läßt sich feststellen, um wieviel elementarer Kinder auf Bühnenvorgänge reagieren. Unter den Darstellern gewinnt vor allem Raimund Lang als Hassan ihre Zuneigung. Insgesamt kommt aber der Reiz des Märchenhaften unter der Regie von Hannes Müller nicht voll heraus, entscheidend bedingt durch die recht unzulänglichen Bühnenbilder des sonst vielfach bewährten Peter Giljum.

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