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Zeichnungen

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In der Galerie Basilisk stellte der 1944 in Reichenhall geborene — heute in London lebende — Maler Friedrich Danielis seinen „Tiepolo-Zyklus“' vor, in dem sich eine jahrelange fruchtbare Auseinandersetzung mit der Tradition niedergeschlagen hat. In Pastellen, Aquarellen und Zeichnungen werden Motive Tiepolos in farbig blühende und schwebende vegetative und organische Formen übersetzt, die, zwischen Gegenständlichem und Gegenstandslosem oszillierend, eine Landschaftswelt suggerieren, deren Bedeutungen man nur ahnen kann und die aus einem sehr subtilen und durchaus musikalischem Empfinden stammt. Diese freie Anverwandlung und Übersetzung malerischer und geistiger Werte stellt eine so vorbildliche Bemühung dar, daß sie Schule machen sollte.

Sehenswert sind auch die Buntstiftzeichnungen des bekannten heute 80jährigen Originals Friedrich Schröder-Sonnenstern, die mit Farblithographien Paul Wunderlichs in der Galerie Peithner-Lichtenfels ausgestellt werden. Die großflächig gearbeiteten Blätter dieses Sonderlings, der von schizophrenen Schüben heimgesucht wurde, besitzen in ihrer echt absurden Welt zwischen Traum und Tod und makabrer Groteske genau das, worum sich verschiedene Maler bemühen. Abgesehen von ihrer unleugbaren dekorativen Wirkung gehören sie zu den eindrucksvollsten Beispielen der „Bildnerei der Geisteskranken“. Die morbid gepflegten Arbeiten Paul Wunderlichs können sich in ihrer oberflächlichen Effekthascherei dagegen nicht behaupten.

Anzuraten ist auch der Besuch der Weihnachtsverkaufsausstellung der „Modern-Art-Galerie“ in der Wipp-lingerstraße, aus deren Kollektion die Arbeiten von Martha Jungwirth, Bischof, Insam, Moldovan, Ringel, Stangl, Staudacher, Sengl erwähnenswert erscheinen. Wander Ber-toni ist mit geschmackvollen Plastiken, Komposch mit einigen seiner originellen Spiegel vertreten.

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