Ihre Ankündigung, sich um das höchste Amt im Staat bewerben zu wollen, hat all jene beruhigt, die sich bereits ernsthafte Sorgen gemacht haben, weil Sie schon zwei Wochen lang nicht in den „Seitenblicken” zu sehen waren. Im Ernst, Ihre Idee ist großartig. Allein die Vorstellung, daß auf Ihren Baustellen künftig Schilder mit der Aufschrift „Hier baut Baumeister Bundespräsident Richard Lugner” prangen könnten, verleiht dem ganzen einen gewissen Charme.Wissen Sie eigentlich schon, wo Sie als HBP residieren werden? (Denn daß Sie es schaffen werden, ist so gut wie fix, seit sogar
Am 26. März wählen die Steirer/innen 542 Gemeindeparlamente (ohne Graz) neu, die VP verteidigt 394 Bürgermeister, die SP 136. In Kapfenberg kandidiert Alois Rechberger mit einer eigenen Liste.
Kardinal Königs Buch „Der Glaube der Menschen” ist viel mehr als die Neuauflage des Vorgängerwerkes von 1951 und läßt geistige Weite und Aufgeschlossenheit spüren.
Vom Schöpfungsbericht über das Buch der Richter bis zum Pfingstwunder begegnen wir in der Bibel wiederholt dem Heiligen Geist. Ihn zu erklären, müssen Bilder herhalten.
Wenn wir im folgenden eine Bestandsaufnahme des Islam in Westeuropa versuchen, wird man feststellen müssen: der Islam ist mehr denn je mitten unter uns, im Herzen von Europa!IN JUGOSLAWIEN befindet sich der älteste bodenständige Block des Islam auf europäischem Boden. 1982 wurde die Zahl der Muslime auf vier Millionen geschätzt, davon entfallen etwa zwei Millionen auf Bosnien, Herzegowina und Kroatien, knapp eineinhalb auf die Albanerprovinz Kosovo, der Rest auf Serbien und Makedonien. In Kosovo kommt daher zum nationalen Problem auch das religiöse hinzu. Die Lage des Islam hat sich in
Der franziskanische Neuaufbruch im Mittelalter wird meist als christliches Elementarereignis aufgefaßt und dementsprechend einzig vom Evangelium hererklärt. Wennmanaberdie Augen über den damals so kleinen europäisch-christlichen Horizont hinweg in den islamischen Osten erhebt, wird man wohl nachdenklich.Franziskus und Dominikus waren Gründer christlicher Bettelorden. Im Islam derselben Zeit gab es ebenfalls Bettelorden, die Derwische. Das Wort darwis wird aus dem Persischen abgeleitet, und als „Tür-Absucher" im Sinne von „Bettler" erklärt. Nach ihrer Kleidung werden sie
Am kommenden Wochenende wird die SPÖ auf ihrem Parteitag in Graz ihr Wirtschaftsprogramm beschließen. Auch die Vorstellungen der ÖVP liegen auf dem Tisch. Wo wäre ein gemeinsamer Weg denkbar? Und wo scheiden sich die Geister?
Für die gegenwärtigen und auch langfristigen Probleme der österreichischen Wirtschaftspolitik wird immer wieder als Allheilmittel von einer „neuen Phase der Strukturpolitik“ gesprochen. Besonders für die Beschäftigung der in den kommenden Jahren zusätzlich Arbeit suchenden Menschen (bis 1985 werden das jährlich durchschnittlich rund 39.000 Menschen sein) verspricht man sich von einer neuen Strukturpolitik, die mit neuen Produkten neue Produktionszweige und damit neue Investitionen und zusätzliche Arbeitsplätze schafft, die Lösung.Wie ist es jedoch derzeit um die Struktur der
„Mozart und seine Umwelt“: ein faszinierendes, ein wichtiges Thema! Leider wurde es von der Tagung des Zentralinstitutes für Mozartforschung verschenkt, wenn nicht verfehlt. Dafür gibt es verschiedene Ursachen; ich nenne die wichtigsten. Die Form der Tagung, die sich an ausgelaugte Rituale des wissenschaftlichen „l'art pour l'art“ hält, das heißt, sich auf eine wissenschaftsinterne Kommunikation beschränkt, steht dem umweltbezogenen Thema im Grunde entgegen. Ist damit auch die geschichtliche Umwelt Mozarts gemeint, so doch wohl in deren Auswertung die Beziehung zwischen dem
Georg Merkels Malerei, sein ganzes Verhältnis zur Kunst, ist wesentlich durch Frankreich bestimmt worden. 1881 im gleichen Jahr wie Picasso, sogar viereinhalb Monate früher, geboren, wuchs Merkel in Lemberg auf. Er studierte mit besonderem Erfolg an der Akademie der bildenden Künste in Krakau und ging 1906, dem Jahr, in dem Picasso seine „Demoiselles d'Avignon“ begann, zum ersten Mal nach Paris. Dieser erste kurze Aufenthalt wurde für ihn so entscheidend daß er 1909 nach seiner Heirat und einem Aufenthalt in Wien nach Paris übersiedelte, wo er bis 1914 verblieb. Den Ersten Weltkrieg
Es scheint so, als habe für die österreichische Kunst seit der Jahrhundertwende, die nach dem Zweiten Weltkrieg allzu lange im allgemeinen Bewußtsein des Publikums nur aus Klimt und Schiele bestand, und insbesondere auch für die Kunst zwischen den beiden Weltkriegen, ein allmählicher Rehabili-tienungs- und Entdeckungsprozeß begonnen, der einem Bewußtwerden unserer eigenen historischen Vergangenheit entspricht. Dazu gehört das Werk einer so bedeutenden Malerpersönlichkeit wie Albin Egger, das eine seltene Ungunst des Zeitgeistes mit falschen Akzenten versah und das erst heute, in der
Bozen besitzt mit seinen 100.000 Einwohnern und mit mehr als einem halben Dutzend wesentlicher und lebensfähiger Galerien mehr Voraussetzungen für ein reges Kunstleben, als das gleich große Innsbruck und eine Bevölkerung, die ein lebendiges künstlerisches Interesse zeigt, mehr als man es in Österreich gewohnt ist, ein nicht nur schauendes, sondern auch kaufendes Publikum. Dazu kommt, daß einige der Bozener Galerien nicht nur. engste Verbindungen mit der heutigen Kunstmetropole Italiens, mit Mailand, besitzen, sondern auch mit dem Ausland, ein Umstand der für Abwechslung in den
Dieses Buch über die Schauspielerin Herrnine Körner hat einen doppelten Boden. Es gibt sich aufdringlich sachlich, betont die Absicht der Dokumentation — zu Recht, aber nur, wenn man unterstellt, Theaterkritiken seien Dokumente —, und gewinnt dabei mit fortschreitender Lektüre immer weniger erträglich werdende Züge von Hymnik. Nach 1945 erreichte Hermine Körner, in jüngeren Jahren eine nicht unproblematische Schauspielerin und Prinzipalin, zunehmend ein Stadium künstlerischer Autarkie, geläufig ausgedrückt: von „Größe“, vor allem als „Irre von Chaillot“ (Giraudoux), die
Claes Oldenburg gilt als einer der führenden Pop-Artisten der amerikanischen Kunst der sechziger Jahre und wurde vor allem durch seine „weichen“ oder riesigen Objekte aus verschiedenen Materialien — Stoff, Papiermache und Plastik — die Gegenstände der technologischen oder der Konsumwelt, wie Waschmuscheln, Telephone, Tortenstücke, Hamburgers usw., bunt bemalt ins Gigantische oder Groteske verzerrten und durch seine „Monumente“ — Alltagsobjekte ins Monumentale gesteigert als Denkmalsparodien gedacht — bekannt: Ein Schwedenstecker etwa wird zur Kathedrale ...Das Museum des 20.
In der Wiener Secession ist eine Austeilung zu sehen, die auf die besonderen historisch künstlerischen Beziehungen zwischen Polen und Österreich hinweist. Sie gehen bis vor die Jahrhundertwende zurück, als noch zahlreiche polnische Künstler Wien besuchten, hier ausstellten und Erfolge errangen. Die 1897 gegründete polnische Künstlervereinigung „Sztuka“ nahm bald Kontakt mit der Wiener Secession auf und stellte in deren 1898 neuerbautem Haus bis zum Ersten Weltkrieg wiederholt aus. Eine kleine Dokumentation in der Secessionsgalerie weist in dieser Ausstellung darauf hin. Von den
In dem legitimen Vorhaben des österreichischen Museums für angewandte Kunst, die Geschichte und die Zusammenhänge der kunstgewerblichen Erneuerungsbewegung, die in Österreich mit der Gründung des österreichischen Museums für Kunst und Industrie im Jahre 1864 ihren Anfang nahm, zu erhellen und darzustellen, sind Direktor Wilhelm Mrazek und seinen Mitarbeitern nicht nur einige wertvolle und schöne Ausstellungen, sondern auch echte historische Trouvaillen geglückt. Es sei in diesem Zusammenhang nur auf die zum Teil bahnbrechenden Arbeiten von Waltraud Neuwirth über österreichisches
Im Ver-Sacrum-Zimmer der Wiener Secession ist augenblicklich eine Verkaufsausstellung von Graphiken des Schriftstellers Fritz von Herz-manovsky-Orlando zu sehen, dessen Zeichnungen und Aquarelle vom gleichen barock-skurrilen Humor durchdrungen sind wie seine Romane, Theaterstücke und Geschichten. Herzmanovsky, eine Doppelbegabung, wurde 1877 in Wien geboren, studierte zuerst an der Technischen Hochschule Architektur, bereiste dann die ehemalige Donaumonarchie, Griechenland und den Orient, um sich 1917 endgültig in Meran niederzulassen und dort seit 1920 nur noch seinen schriftstellerischen
Bis zum 24. Dezember zeigt die Wiener Sezession eine Verkaufsausstellung, die sich „Chancen für den Sammler“ nennt. Sie wird von den Künstlervereinigungen Secession, Künstlerhaus und Berufsverband österreichischer Künstler (Galerie auf der Stubenbastei) veranstaltet und vom Kulturamt der Stadt Wien gefördert. Sie tritt damit heuer und wahrscheinlich in Zukunft an die Stelle der 1950 vom Kulturamt ins Leben gerufenen Ausstellung „Das gute Bild für jeden“, das in den letzten Jahren vor allem durch die strengen und starren Preislimits bedenklich an Niveau verloren hatte. Diese
Der Jainismus gilt als eine der ältesten Religionen Indiens. Im Norden der Halbinsel entstanden, wurde er im 6. Jahrhundert v. Christus von Vardhamana Mahavira zu einem geschlossenen Lehrgebäude ausgestaltet. Mahavira gilt im Jainismus als der letzte von 24 Tirtankharas, „Furtfindern.“, (Lehrmeistern und Heiligen der Jainas. Wie die Lehre Gautama Buddhas, war der Jainismus eine Reformbewegung gegen den Brahmaismus, sein polytheistisches Pantheon und die durch ihn entstandene Priesterkaste, übernahm aber die Begriffe des „karma“ und der Seelenwanderung. Mahavira lehrte, daß
Bis zum 18. Jänner 1976 zeigt die österreichische Galerie im Belvedere in Zusammenarbeit mit der Ungarischen Nationalgalerie in Budapest, der Neuen Galerie in Graz und dem Museum der Stadt Wien eine Ausstellung über „Die Szolnoker Malerschule“. Sie umfaßt mehr als 100 Arbeiten der in Szolnok und im übrigen Ungarn arbeitenden österreichischen Maler des vorigen Jahrhunderts und jener ungarischen Künstler, die sich 1899 schließlich zur Szolnoker Malerkolonie zusammenfanden. Die Entdeckung Szolnoks für die Malerei, seiner Theißlandschaft und der großen ungarischen Tiefebene, dem
Inmitten der 23. Sonderausstellung in der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste in Wien, die einer Auswahl von Preis- und Aufnahmewerken aus den Jahren 1750 bis 1825 gewidmet ist, steht ein formal reiches und farbig sonores Stilleben von Prof. Gustav Hessing, eine Schenkung des Künstlers und damit die neueste Erwerbung der Sammlung. Der neue Leiter der Galerie, Dr. Heribert Hutter, will damit die Zielsetzung dokumentieren, von der Gegenwart ausgehend, die in der Galerie enthaltene Selbstdarstellung der. Akademie durch die Arbeiten ihrer früheren Professoren wieder aufzugreifen,
Zum 500. Male jährte sich heuer der Geburtstag Michelangelo Buo-narrotis, der am 6. März 1475 in Ca-prese bei Sansepolcro, auf Florentiner Gebiet, als Sohn des dortigen Stadthauptmannes zur Welt kam.In der ganzen Welt wurde die Wiederkehr des Geburtstages dieses Universalgenies, der einer der größten Bildhauer, Maler, Zeichner, Architekten und Lyriker der Menschheit war, gebührend gefeiert; nun legt auch die Graphische Sammlung Albertina in Wien, mit einer Ausstellung von „Italienischen Zeichnungen der Renaissance“, ihre Würdigung seiner epochalen Schöpferkraft vor.Ihren Kern bilden
Die Nachricht, daß das Haus Wien I., Schönlaterngasse 7 a, die bekannte „Schmirler-Schmiede“, ein alter Kunsthandwerkbetrieb, von der Gemeinde Wien übernommen, beispielhaft renoviert und revitali-siert wurde, ist durch alle Tageszeitungen gegangen. In ihm ist nun, im Zusammenhang mit dem Kunstver-rein Wien, ein Kunstzentrum entstanden, in dem, mit besonderer Förderung durch das Kulturamt, zu ebener Erde eine Galerie mit Bücherstube, im ersten Stock ein „Libresso“ mit Restaurant und im zweiten Stock ein „Literarisches Quartier“ (für Dichterlesungen und Vorträge) betrieben
1944 jährte sich der Geburtstag des 1874 in Czernowitz geborenen und 1951 in Wien verstorbenen Malers und Graphikers Oskar Laske zum 100. Male. Die Galerie Würthle widmet ihm nun bis zum 28. Juni eine Ausstellung, die Ölbilder, Mischtechnikblätter, Zeichnungen und Druckgraphik vereint und damit das Werk dieses Künstlers, der zu den bekanntesten und geschätztesten der Zwischenkriegszeit zählte, umfassend repräsentiert.Laske, den Hans Tietze einmal ,,von einer wahrhaft guten Fee der Malerei mit allen Wundergaben ausgestattet“ nannte, hat sich in einem Selbstbildnis des Alters als
Mit Kuniyoshi und Kunisada gilt Ando Hiroshige als einer der drei großen Meister des japanischen Farbholzschnittes. 1797 als Sohn eines kleinen Beamten der Feuerwehrbrigade von Edo geboren, wollte er, der frühzeitig seine Eltern verloren hatte, mit 15 Jahren der Schüler Toyokunis werden, wurde von ihm aber an seinen Bruder empfohlen. Er wurde 1833/34 plötzlich berühmt, als er seine Landschaftsserie der „Dreiundfünfzig Stationen des Tokaido“ (Straße von Edo nach Kyoto) erscheinen ließ. Damit wandelte er sich, nachdem er mit einfachen Figurenszenen begonnen hatte, zum Landschafter,
Zu den künstlerisch bedeutendsten Ausstellungen, die je in Wien zu sehen waren, gehört ohne Zweifel die jetzige der Graphischen Sammlung Albertina, die „Chinesische Farbdrucke und Malereien aus der SammBunig Winzinger“ zeigt; iAnders als im Abendland, stand in der chinesischen Kunst“ nicht der Mensch im Mittelpunkt der Betrachtung und der Dinge: das Tier, die Pflanze, der Baum, der Stein sind hm gleich, können zum Abbild allumfassender Ordnung und Gesetzmäßigkeit im Sinne des Tao, des leimlichen Weges der Natur im Ausgleich scheinbar polarer Kräfte werden. So sind auch die
In Schloß Grafenegg bei Krems, topographischen Aufnahmen dereinem Hauptwerk des Schloßbaues Landschaft Mähren und gliedert sichdes Historismus, wird die Ausstel- in den mit Einfühlung und Ge-lung „Mähren — Malerische Ansich- schmack wiederhergestellten Räu-ten aus Romantik und Biedermeier“ eröffnet. Veranstaltet vom Adalbert-Stifter-Verein in München und dem Österreichischen Museum für Angewandte Kunst, umfaßt sie rund 250 Werke an Original- und Druckgraphik, die im wesentlichen aus der Sammlung Dr. Bratmann stammen und zwischen 1800 und 1860 entstanden sind. Sie beginnt mit
In der „Galerie am Graben“ ist derzeit eine Ausstellung zu sehen, die Graphiken, Bilder und Objekte des jungen Malers Gerhard Gutruf zeigt, und auch Schmuck, der nach seinen Entwürfen in Zusammenarbeit mit der Juwelierin Christa Pa-nigl entstand. Schmuck, Objekte und Schmuckbilder sind durchaus in logischer Steigerung aus Gutrufs graphischem und malerischem Werk hervorgegangen, da sie ihre Formenwelt aus seinen „Maschinenlandschaften“ beziehen, die nun, im Relief oder als plastische Körper durchgeformt, mit all ihrem subtilen Spiel der Spannungen In haptische Gegebenheiten übersetzt
Wer war eigentlich jener jugendliche König Amenophis IV., dar, nach nur 17jähriger Regierungszeit, nach der Mitte oder um die Mitte des 14. vorchristlichen Jahrhunderts starb? Er, der den traditionellen Polytheismus Ägyptens zugunsten eines strengen Monotheismus stürzte, dem neuen Reich eine neue Hauptstadt (Amarna) gründete, einen tiefgreifenden Einfluß auf die bildende Kunst seiner Zeit ausübte und in die religiöse Weltliteratur als Verfasser der ekstatischen Sonnenhymnen eingegangen ist? Die großartige Ausstellung „Echnaton, Nofretete, Tutanchamun“, die vorige Woche in der
Im Rahmen einer Feierstunde in der Albertina wurden vier neue, nach historischen Unterlagen gefertigte Luster für den Festsaal übergeben. Die beträchtlichen Kosten der Anschaffung, etwa 1 Million Schilling, wurden zur Gänze von der Gesellschaft der Freunde der Albertina getragen, von der einzelne Mitglieder außerdem noch den graphischen Sammlungen des Hauses 19 Aquarelle und Zeichnungen stifteten, die nun im Rahmen einer Ausstellung gezeigt werden. Sie umfaßt noch achtzig weitere zum Teil sehr bedeutende Blätter aus dem Besitz der Mitglieder der Gesellschaft und die vom Verein der
Im Jahre 1948 veranstaltete die Graphische Sammlung Albertina unter ihrem Leiter Otto Benesch eine Gedächtnisausstellung, die Gustav Klimt und dem deutschen Bildhauer und Graphiker Walter Kampinann gewidmet war. Kampmann war knapp drei Jahre vorher, aus englischer Kriegsgefangenschaft entlassen und in das zerstörte Berlin zurückgekehrt, buchstäblich verhungert, an Unterernährung und Entkräftung gestorben. Sein Leben liest sich wie ein tragischer Kommentar zur Zeit, deren Opfer er wurde:1887, als Sohn eines Musikdirektors in Elberfeld geboren, studierte er an der Kunstschule seiner
Mehr als fünfzehn Jahre sind bereits vergangen, seit Arbeiten der Malerin Grete Yppen in einer Personalausstellung zu sehen waren. In der Galerie der Wiener Secession sind nun Bilder und Graphiken zu sehen, die ihre Entwicklung in den letzten zwanzig Jahren veranschaulichen und sinnfällig machen. Den Auftakt dazu liefern gewissermaßen die sehr dichten Monotypien aus dem Jahre 1955 des „Revolutionszyklus“, evokative und emotionelle Zeichensetzungen, die das dramatische und tragische Geschehen der Französischen Revolution dn spannungsreichenKompositionen symbolhaft komprimieren. Sind in
Zweifellos geht ein großer Teil der Faszination der Ausstellung „Goldschätze der Thraker — Thrakische Kultur und Kunst“ (über die wir bereits in der 8. Folge 1975 der FURCHE ausführlich berichtet haben) allein schon von der geheimnisvoll leuchtenden Menge und Masse jenes Edelmetalls aus, das der Menschheit seit eh und je so viel bedeutet hat und — wie man sieht — noch heute bedeutet. Man sollte aber seine Augen nicht von seinem Glänze blenden lassen und auch jene wesentlichere Verzauberung entdecken, für die es selbst nur Folie und Werkstoff abgibt: als Form-träger des
Der Maler Alfred Karger hat anfangs diese Jahres sein 50. Lebensjahr vollendet. Aus seinen Ausstellungen kennt man den ehemaligen Andersen-Schüler nicht nur als einen exzellenten, soliden Porträ-tisten, als formstarken Aktzeichner, sondern auch als sensiblen Aquarellisten, der in seinen Stadt- und Naturlandschaften die Farbe als poetischen Wert einzusetzen weiß. In einer bis 29. März anberaumten Ausstellung zeigt nun die Galerie Würthle „Neue Aquarelle und Zeichnungen“ Kargers, die alle der Landschaft gewidmet sind und in vielfacher Hinsicht neue Entfaltungsphasen seiner stetigen
Uber die polnische Plakatkunst, die bald nach dem Krieg im Westen Aufsehen erregte, wurde an dieser Stelle bereits wiederholt berichtet. Eine Ausstellung, veranstaltet vom Plakatmuseum Wilamow in Warschau und der Hochschule für angewandte Kunst in Wien, gibt Gelegenheit, sich mit 30 Jahren Plakat- Schaffen in Polen auseinanderzusetzen und auch die jüngste Entwicklung zu registrieren. Schon der erste Blick zeigt, daß der hohe und exzellente Standard gleich geblieben ist, daß nach wie vor Witz, Einfalls- reichtum und Geschmack regieren, ein solides handwerkliches Können, das den einzelnen
„Aspekte der Düsseldorfer Kunstszene” nennt sich eine von Peter Baum zusammengestellte und in der Wiener Sezession sauber präsentierte Ausstellung, die vorher in der Neuen Galerie der Stadt Linz, Wolfgang Gurlitt-Museum, zu sehen war. Sie beschränkt sich klugerweise auf acht Aussteller, die sie dadurch ausführlicher vorstellen kann und deren Auswahl ein allerdings etwas irreführendes Bild von Geschlossenheit vermittelt. Im Wesentlichen beziehen alle die Positionen der Avantgarde von vor mehr als fünfzig Jahren, die, nach dem Verlust ihrer ideologischen Grundlagen, „keinen anderen
Der Maler Robert Schmitt, der im vorigen Jahr seinen 50. Geburtstag feierte, kann nicht nur auf eine langjährige erfolgreiche Tätigkeit im Dienste der Volksbildung zurückblik- ken, sondern auch auf ein künstlerisches Werk von einer heute seltenen schöpferischen Konsequenz. Aus der Meisterklasse für Malerei von Robin C. Andersen an der Wiener Akademie für bildende Künste hervorgegangen, hat er als Leiter der Kunststelle im Bildungsreferat des österreichischen Gewerkschaftsbundes im Rahmen dieser Organisation eine großangelegte Erziehung zur Kunst aufgebaut, die auf das Ganzheitliche
Es ist eine merkwürdige Tatsache, daß ein ganzer Abschnitt der österreichischen Literatur unseres Jahrhunderts bisher keinesfalls die ihm gebührende Würdigung erfahren hat. Und zwar jener von 1907 bis etwa 1930, in dem auch Österreichs Dichtung vom Expressionismus geprägt wurde und innerhalb seines Rahmens einen bedeutenden, eigenständigen Beitrag leistete. Gewiß. Es gab bisher über einzelne Persönlichkeiten der Zeit beachtliche Einzeldarstellungen, aber die Überschau, die zusammenfassende und grundlegende Betrachtung ihres Werkes und seiner Eigenarten fehlte.Dem hilft nun eine
Den hervorragenden europäischen Rang, den die österreichische Keramik um die Jahrhundertwende einnahm, macht eine große Ausstellung über „österreichische Keramik des Jugendstils“ deutlich, die im österreichischen Museum įiir angewandte Kunst eröffnet wurde. Ihre nahezu 300 Objekte schließen organisch an die Präsentation der „Wiener Keramik des Jugendstils“ in der „Galerie am Graben“ an, und hie wie dort wurde die Schau durch die grundlegende Publikationen von Frau Dr. Waltraud Neuwirth ermöglicht, die, dank der Hilfe der Fritz-Thys- sen-Stiftung, nach dem Glas des
Keramik höchster Vollendung kann man derzeit im österreichischen Museum für angewandte Kunst sehen, das die überaus eindrucksvolle und (auch in der Gestaltung) großartige Wanderausstellung „Traditionelles Kunsthandwerk der Gegenwart aus Japan“ zeigt. Gefäße, Flaschen, Schalen, Töpfe und Teller von größter formaler Reinheit, verbunden mit raffinierten Glasuren oder sparsamem Dekor repräsentieren ein zeitgenössisches Schaffen, das, wie Vergleichsphotos beweisen, auf den Vorbildern der Vergangenheit nahtlos auf baut,ohne sie sklavisch zu kopieren, weil es aus einer lebendigen
Eine überaus eindringliche Ausstellung der Graphischen Sammlung Albertina gilt dem Gedenken an Otto Benesch, dem international anerkannten Gelehrten und Forscher, der von 1923 bis 1938 als Assistent und dann als Kustos an ihr tätig war, von den Nationalsozialisten vertrieben wurde und ab 1947 bis 1962 dem Institut als Direktor Vorstand. Sie macht augenfällig, was diese universelle Persönlichkeit, durch Neuerwerbungen und durch die wissenschaftliche Bestimmung von Meisterwerken, für die Albertina geleistet ‘hat, im Einklang mit einer weitgespannten publizistischen Tätigkeit, die, neben
Anläßlich der Präsentation des grundlegenden Buches „Wiener Keramik — Historismus, Jugendstil, Art deco“ von Waltraud Neuwirth, das iim Verlag Klinkhart & Birmann, Braunschweig, erschienen ist, veranstaltet die „Galerie am Graben“ eine sehenswerte Ausstellung die dem gleichen Thema gewidmet ist. Ausgehend von polychromierten Terrakotten von Arthur Strasser, Araberbüsten des Historismus, zeigt sie den bisher selbst von Fachleuten negierten oder vernachlässigten außerordentlichen Reichtum einer Produktion, die in Wien ihr Zentrum hatte und hier bereits um 1900 zu
In ihrer Sonderausstellung stellt die Gemäldegalerie der Wiener Akademie der bildenden Künste erstmalig Werke aus dem 19. und 20. Jahrhundert vor, die sich in ihrem Besitz befinden. Die Ausstellung leidet unter der Tatsache, daß die Galerie bereits vor längerer Zeit ihre wertvollsten Bilder jener Epoche leihweise an die Österreichische Galerie abgeben mußte, die wieder die Werke der Ausländer an das Kunsthistorische Museum abtrat. Der eigentliche Sinn dieser Ausstellung liegt daher nicht darin, besondere Juwelen der Sammlung zu zeigen, sondern darauf aufmerksam zu machen, daß die Ge
Ansei Adams, der berühmte amerikanische Photograph, von dem das österreichische Museum für angewandte Kunst in Zusammenarbeit mit der Smithonian Institution Washington mehr als 100 gerahmte Photographien zeigt, die 50 Jahre seines Schaffens repräsentieren, wurde vom „Vater der modernen Photographie“ Alfred Stieglitz (1864 bis 1946) entdeckt, der ihn 1936 in seiner New Yorker Galerie ausstellte. Wie Stieglitz, hatte auch der 1902 geborene Adams nicht als Photograph begonnen, sondern war als Konzertpianist ausgebildet. Den Grundstein zu seiner Karriere als Lichtbildner legte er erst 1927
Der bekannte österreichische Maler und Graphiker Carry (Karl Maria) Hauser wird nächstes Jahr seinen 80. Geburtstag feiern können. Gewissermaßen als Vorschau auf die zu erwartenden Ehrungen zeigt das „Kunstkabinett in der Riemergasse“ Ölbilder, Aquarelle und Zeichnungen Hausers, die in den letzten zwanzig Jahren entstanden sind und von der noch ungebrochenen Spannkraft des Malers zeugen. Nach seinen Anfängen als Expressionist war Carry Hauser in der Zwischenkriegszeit einer der hauptsächlichen Vertreter jener „Neuen Sachlichkeit“ in Österreich, die — vor allem 5n Deutsch-land
Im entzückenden mit rot-goldenen .Tugendstildekorationen geschmückten Speisesaal des Gasthofs Ruziczka in Eichgraben, aus dessen großen Fenstern der Blick auf einen idyllischen Rasenhof und Garten fällt, hat sich eine Galerie etabliert, die vorige Woche mit der Ausstellung von Arbeiten von vier Künstlern eröffnet wurde. Lucio Kellner zeigt ihre bekannten, vom frühen Klee und Mak-ke inspirierten Aquarelle, die nun sparsamer, großflächiger und noch lyrischer geworden sind, Isolde Ju-rina frühere Märchenillustrationan, die bereits ein starkes Stilgefühl aufweisen und an den jungen
Am 1. Mai waren es genau 25 Jahre, daß Wilhelm Thöny in New York erst Gljährig starb, nachdem ein Jahr vorher fast tausend seiner Arbeiten bei einem Lagerbrand vernichtet worden waren. Aus diesem Anlaß widmet ihm die Galerie Würthle in der Weihburggasse eine erstaunlich qualitätvolle Verkaufsausstellung. Der 1888 in Graz geborene Thöny, der ursprünglich als Pianist und Sänger ausgebildet wurde und an der Münchner Akademie bei Amgelo Jank studierte, hatte lange Jahre in Frankreich und dann von 1938 an in den USA gelebt. Entgegen früheren Ausstellungen in der Galerie Würthle, der die
Am vergangenen Freitag wurde in der Piaristenkirche Maria-Treu in Wien die große Franz-Anton-Maul-bertsch-Ausstellung eröffnet, die sich über drei Ausstellungsorte verteilt: Im Wiener Piaristenkloster sind 152 Arbeiten — Ölbilder, Zeichnungen und Stiche — dieses größten österreichischen Barockmalers zu sehen, im Schloß Heiligenkreuz-Gutenbrunn Werke seiner Zeitgenossen und im Schloß Halbthum im Burgenland eine Dioramenschau, die sein auf Österreich, Ungarn, Böhmen und Mähren verteiltes Freskenwerk zur Geltung bringt. An allen drei Ausstellungsorten hat Maulbertsch ebenfalls
Den Wert einer Kritik bestimmt der Wert ihrer Information multipliziert mit dem Kredit, der dem Charakter des Kritikers und seiner Bildung einzuräumen ist.
Dem druckgraphischen Gesamtwerk von Friedensreich Hundertwasser — der bis 1949 noch Friedrich Stowasser hieß — ist die neue Ausstellung der Graphischen Sammlung Albertina gewidmet. Sie enthält außerdem eine ausführlich zelebrierte Dokumentation, die den Werdegang von den ersten Zeichnungen des Fünfzehnjährigen an belegt und ihn als äußerst mäßig begabten Akademieschüler bei R. C. Andersen, unter dem Einfluß von Egon Schiele, des Expressionismus und schließlich den ab 1949 einsetzenden Wandel zu einer eigenen Form zeigt, der auch den Automatismus und Tachismus einbezieht
Die II. Wiener Internationale Gartenschau gab die Anregung für das Thema einer sehr reizvollen und äußerst interessanten Ausstellung, die nun seit voriger Woche im Historischen Museum der Stadt Wien am Karlsplatz zu sehen ist. Sie nennt sich „Blumen und Gärten“ und besteht eigentlich aus zwei Ausstellungen, die sich sinnvoll miteinander verbinden. Die,eine ist ein historischer Überblick über topographische Darstellungen der Wiener Gärtner vom 16. bis ins 20. Jahrhundert, die andere zeigt Blumendarstellungen von namhaften mit Wien verbundenen Künstlern aus demselben Zeitraum. Den
Zur „Theogonie“ des Hesiod hat der junge Graphiker Ernst Skricka sieben mehrfarbige und sechs einfarbige Radierungen geschaffen und sie derzeit zusammen mit anderer Druckgraphik und einigen Studienblättern in der Künstlerhaus-Galerie ausgestellt. Skriöka sieht seine Götter weitgehend als ungeformte und ungeschlachte Riesengestalten, die entfernt an Kubins „Krieg“ erinnern und gigantischen Amphibien näherstehen als dem Menschen. Aber die mangelnde Artikulation und Gliederung ist durchwegs eine Eigenheit seiner Figurenwelt, die sichtlich auch unter dem Einfluß eines vergröbert
Die „Galerie Schottenring“ der Ersten österreichischen Spar-Casse zeigt bis .11. Mai die in der Edition Bucher (Luzarn und Frankfurt) er- schienen Farbradierungen des tschechischen Malers und Graphikers Pravoslav Soväk, der seit 1969 in der Schweiz lebt. Soväk wurde an der Prager Kunstgewerbeschule ausgebildet und im Westen durch seine Illustrationen zu Pavel Kohouts „Tagebuch eines Konterrevolutionärs“ bekannt. In den meisten seiner ausgestellten Blätter, darunter solchen aus den Mappenwerken „Graphisches Tagebuch“, „Mikrokosmen“, „Indirect Messages“, bedient er sich
Das Museum des XX. Jahrhunderts stellt in einer konzentrierten Schau die bisherige Entwicklung des Objekfertigers Cornelius Kolig vor. Der 1942 in Vordern'berg geborene Kärtner begann 1963 im damaligen s geistigen Umraum der „Galerie nächst St. Stephan“ mit sogenannten „Röntgenplastiken“ — quaderförmigen Holzstücken, in die er Nägel trieb, um das Ganze dann mit einem Röntgenfilm zu photographieren. An diese Phase schloß sich die der Organplastik an — aus Kunststoff | verfertigte Pseudoorgane, ein eher naturalistisches Gekröse, die dann 1968 bis 1973 von den
Aus Anlaß des zehnten Todestages der 1888 geborenen Schriftstellerin und Malerin Maria Grengg hat ihr das Niederösterceichische Landesmuseum eine kleine Ausstellung gewidmet, die im Ausstellungsraum in der Herrengasse einen Querschnitt durch ihr zeichnerisches und malerisches Schaffen gilbt. Sie zeigt den Weg der Schülerin Kolo Mosers, die anfangs unter dem Einfluß ihres Lehrers, aber auch Lefflers, Bachlechners und Tesohners stand, von ihren ersten Illustrationen über die Skizzen aus dem Ersten Weltkrieg zu jener Form der zeichnerischen naturnahen Stilisierung, mit der sie sich
Die „Neue Sachlichkeit“, eine europäische Bewegung in die damals für manche Maler der Futurismus, der Kubismus und der Expressionismus austolang (Carra, Derain, Kanold, Schritnpf u. a.), hat in Deutschland vor allem in Otto Dix — geboren 1891 in Gera, gestorben 1969 in Sin-gen/Hohentwiel — einen Hauptmeister gefunden. Der gelernte Dekorationsmaler, der an den Akademien von Düsseldorf und Dresden studierte, kam über den Futurismus zum Dadaismus, schuf aber schon früh (1921) ein Bildnis seiner Eltern in dem er einen kompromißlosen Realismus anstrebte und auf die altdeutsche Malerei
Über die einzigartige Ausstellung „Archäologische Funde der Volksrepublik China“ im Museum für angewandte Kunst brachten wir anläßlich ihrer Eröffnung eine ausführliche Reportage (die Ausstellung ist noch bis 21. April geöffnet). Nachdem bereits mehr als 100.000 Besucher sie gesehen haben, widmen wir ihr noch einen Bericht. F.Sie beginnt mit den nachgebildeten Fragmenten und Rekonstruktionen des Lan-tien und Peking-Menschen, den Schlagsteinen und Schabern, die diese Wesen des Mittel-pleistozäns vor etwa 500.000 bis 600.000 Jahren bereits formten, und endet mit den großen
Mit allen Anzeichen eines besonderen Ereignisses wurde Anfang dieses Monats in der Johann-Strauß-Gasse in Mattersburg, Burgenland, das „Atelier am Berg“ mit einer Ausstellung von Werken seiner Besitzer und Erbauer, der Kunsterzieher Professor Georg Gesellmann und seiner Gattin Hannelore Knittler-Gesellmann, eröffnet.Es ist der über 100 Quadratmeter große Arbeitstrakt (zu dem noch Kellerräume gehören) eines modernen Hauses, das eine gelungene Variante der alten burgenländischen Doppelhäuser mit Hof darstellt, ein hoher Raum mit einer Empore, innen mit Holz verschalt, und großen
Ein beachtlicher Teil der Ausstellungen in Wien wird mehr und mehr von Frauen bestritten, und drei von ihnen seien heute herausgegriffen. Mehrere eingefärbte Linolschnitt-Druckplatten verwendet Martha Coufal-Hartl, um ihre Unikate herzustellen, die derzeit in der Galerie „sur terrain“ am St.-Elisabeth-Platz zu sehen sind. Abstrakte und metamorphe Formen werden in ihnen wie bei Multiples in verschiedene farbige und formale Bezüge gebracht, die immer wieder neue Kombinationen und Konstellationen von emblemaiti-scbem und heraldischem Charakter ergeben. In manchen der Arbeiten tauchen auch
Ando Hiroshige (1797 bis 1858) gilt neben Sharaku und Hokusai als einer der großen Vollender des japanischen Holzschnittes und hat mit seinen groß und elementar gesehenen Landschaftsdarstellungen auf die Impressionisten des vorigen Jahrhunderts beträchtlichen Einfluß ausgeübt.Dieser in Edo geborene Sohn eines einfachen Feuerwehrbeamten begann mit simplen Figurendarstellungen im „Ukio-e“-Stil und wurde plötzlich berühmt, als er nach einer Auftragsreise an den kaiserlichen Hof in Kyoto die erste Serie der „Dreiundfünfzig Stationen des To-kai-do“ schuf, Ansichten von der großen
Der SPÖ-Parteitag 1972 in Villach war der Parteitag der Parteiprogrammatik; der Parteitag 1974 sollte der Parteitag der Organisationsreform sein.Tatsächlich besteht ein dringendes Bedürfnis nach Wiederbelebung und mehr Profilierung in allen Parteien — sie sind ja von den Sozialpartnern schon weltgehend machtpolitisch überholt. Aber der SPÖ-Parteitag 1972 wurde so sehr von der ORF-Problematik und der Forderung nach der Fristenlösung überschattet, daß für eine umfassende Programmdiskussion kaum noch Raum war. Und in der Zwischenzeit haben weder eine Parteilinke noch die
Sehr gemischten Salat bietet der österreichische Künstler Club im österreichischen Kulturzentrum des Palais Palffy, der dm Grillparzer-Saal einige ausländische Maler und Graphiker präsentiert. Der mit unfreiwilligem Humor und Superlativen nicht geizende Katalog zählt den weithin unbekannten Raymond Poulet zwar zu den „Spitzen der Maler unseres Jahrhunderts“, die Ausstellung hat von ihm aber nichts anderes zu bieten als schwache, vorwiegend graphisch bestimmte Abstraktionen, die einen farbig unangenehmen dünnen Aufguß der alten „Ecole de Paris“ darstellen. Gerard Pedezert, über
Die in die Tat umgesetzte Idee der Möbelfirma F. Wittmann KG (in Etsdorf am Kamp, Niederösterreich) Schöpfungen von Josef Hoffmann zu „recreieren“ sagt einiges über die Geschmacksindustrie und das Stilvermögen unserer heutigen Zeit aus. Denn Hoffmanns Arbeiten besitzen zum größten Teil das, was heute weitgehend durch Moden ersetzt wurde, nämlich „Stil“, ein organisch aus der Zeit und der Tradition gewachsenes Formgefühl und einen einheitlichen Formwillen.Fünf solche Sitzmöbel Hoffmanns hat die Firma neu geschaffen und sie nun zusammen mit anderem von ihm entworfenen
Antonio Dias, in Mailand angesiedelter Brasilianer, 29, und längst mit Rekordpreisen (bis zu rund 40.000 Schilling) gesegnet, zeigt in der Galerie nächst Sankt Stephan Bilder. Zumindest nennt er seine mit spärlichen schwarzen Linien und dichteren kleinen schwarzen Flecken übersäten Tafeln so. „Besetztes Quadrat“ heißt etwa ein solches Wüstenbild, mit esoterischen Spekulationen über Flächen und Zahlenkombinationen motiviert Dias andere, in Filmen zeigt er, wie man Zündhölzer abbrennt oder Kurzschlüsse mit technischer Perfektion zustande bringt... Doch das alles täuscht nicht
Aus Südtirol gebürtig ist der heute 68jährige Maler, Illustrator und Bühnenbildner Vittorio Lucchi, von dem das österreichische Kulturzentrum gemeinsam mit dem Italienischen Kulturinstitut im Internationalen Künstler-Club im Palais Pälffy „Landschaften, Stilleben, Karikaturen, Bühnenbilder und Aquarellmalerei“ zeigt. Die aquarellierten Landschaften — meist Veduten von Rom (wo Lucchi lebt) und Venedig — zeigen in ihrer rein optischen Auffassung eine locker gehandhabte Freilichtmalerei, die vor Cezanne zu datieren wäre. Geschmackvoll im Kolorit, unsicher in der zeichnerischen
Das österreichische Museum für angewandte Kunst wurde gemäß seiner Widmung „das heimische Kunstgewerbe zu fördern und den Geschmack zu bilden“ schon zur Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie zum Sammelzentrum der österreichischen Kunstindustrie. Das galt insbesondere auch für die Glasproduktion, die in den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts in Böhmen, Mähren und Schlesien einen bedeutenden Aufschwung genommen hatte. Durch Ankauf und Widmung gelangten ihre besten Stücke in den Besitz des Museums, in dessen Sammlung als höchster Instanz vertreten zu sein für die
Am 28. September dieses Jahres jährte sich der Geburtstag des großen italienischen Malers Michelangelo Merisi da Caravaggio zum 400. Male. Die bahnbrechende Leistung des 1610 fruhverstorbenen Künstlers bestand in seiner Überwindung des Manierismus durch die Rückkehr zur Naturbeobachtung und in der Schöpfung eines leidenschaftlichen Reali-mus, der sich heftiger dramatischer Lichteffekte bediente. Obwohl er keine eigentlichen Schüler besaß, übte er dennoch eine weitreichende Wirkung auf seine Zeitgenossen und Nachfahren. So beeinflußte er einige spanische Maler und wirkte auf
Die „Kollektivausstellung zeitgenössischer italienischer Maler“ in der Wiener Akademie der bildenden Künste am Schillerplatz geht von einem bestimmten Konzept aus, das einige Kritiker, die in ihr nur eine Ansammlung von meist drittklassigen Bildern sehen wollen, leider übersehen nagen. Es wurde anscheinend schon bei zwei vorangegangenen Ausstellungen in Spanien — in Saragossa und Madrid — angewendet und ist — obzwar anfechtbar — doch etwas, mit dem man sich auseinandersetzen muß. Allerdings trägt die Hängung der Ausstellung keineswegs dazu bei, seine Grundgedanken
1822 kam der 1792 geborene Josef Lobmeyr aus Grieskirchen nach Wien und erhielt hier die Erlaubnis zur Führung eines „Glaserladens“, den er auch im nächsten Jahr in der Weihburggasse eröffnete. Aber schon im darauffolgenden Jahr erhielt er das Meister- und Bürgerrecht und übersiedelte in ein Eckgeschäft an der Kärntnerstraße. In einigen Jahren wurde er dann Hoflieferant und konnte seinen Konkurrenten am Graben aufkaufen, Glashütten in Böhmen und Slawonien erwerben. Sein Sohn Ludwig, der nach dem Tod seines Vaters (1855) und seines älteren Bruders die Firma 1864 übernahm, war
Wenn man jetzt Carlo Carlones Freskensaal im Oberen Belvedere betritt, wird man von einer freien Kopie des berühmten Kirchenväter-Altars von Michael Pacher begrüßt, die sein Landsmann, der Brixener Maler Andreas Haller, 35 Jahre später geschaffen hat. Sie Ist der Auftakt zu einer wichtigen und schönen Ausstellung im Oberen Belvedere über die „Spätgotik in Tirol“, die, veranstaltet von der Stadt Wien und dem Land Tirol, vorwiegend Schätze aus dem Innsbrucker Ferdinandeum und der •österreichischen Galerie vereint.In ihrer künstlerischen Vielfalt, die, allein schon durch die
Die meisten der in den letzten Tagen eröffneten Ausstellungen sind alles andere als festlich und scheinen insgesamt unter einem eher unglücklichen Stem zu stehen. Eine der herbsten Enttäuschungen und größtenZumutungen ist aber die Ausstellung „Gemälde und Skulpturen“, die ausgerechnet im Internationalen Künstlerklub des Polois Palffy und dort im Raimund- und Nestroy-Saal gezeigt wird. Das ist zum Teil echtes altes, zum Teil modernes, Eissalon-Niveau, das hier von französischen oder in Frankreich, der Schweiz oder Italien lebenden Malern gezeigt wird. Nur drei der Aussteller heben
Als nicht ganz geglückt und nicht ganz glücklich muß man die große Ausstellung der Wiener Secession bezeichnen, die den Titel „Kon 73“ trägt und damit, wie Präsident Paul Meissner in seinem Katalogvorwort sagt, die „Konfigurationen“ der Vereinigung, den ganzen Konnex aufzeigen will, aber in ihrer wahllosen Auswahl, die keinem sichtbaren Konzept zu folgen scheint, das Pluralistische so überbetont, daß eher das Disparate — auch in der Hängung — der anscheinend endgültig in sich gespaltenen Vereinigung sichtbar wird. Unergründlich ist auch, warum bei einzelnen Mitgliedern
Der 1922 in Batum geborene Bildhauer und Maler Joannis Avramidis kommt aus den Schulen R. C. Andersens und Fritz Wotrubas. Der Einfluß des ersteren ist auch in seinen Naturstudien spürbar, von denen er einige aus der Zeit von 1954 bis heute in einer Ausstellung in der Galerie auf der Stubenbastei zeigt. Es sind vorwiegend Aktstudien, in denen es dem sensiblen und feinsinnigen Zeichner mehr um den Zusammenhang einzelner Teile, um die Klärung der Funktion einer einzelnen Form, als um die ganze geschlossene Gestalt des Menschen geht. In zwei der besten Zeichnungen — die ganz am Beginn
Auch in seiner Graphik hat Arnulf Rainer, der bemerkenswerterweise im Gespräch für eine Professur an der Akademie der bildenden Künste sein soll, nicht immer den Nihilismus der Antikunst des Dada vertreten. Das zeigen seine ersten Blätter in der Ausstellung seiner Radierungen, die in der Graphischen Sammlung Albertina in der Reihe „österreichische Graphiker der Gegenwart“ — die ein immer fragwürdigeres Programm entwickelt — zu sehen sind.Als sie — darunter das „Tabernakel“ — entstanden, hatte sich Rainer, nach seinen autodidaktischen Anfängen im Umkreis der Wiener
Am vergangenen Sonntag kam aus Frankreich die Nachricht, daß Pablo Picasso in seiner Villa „Notre-Dame de Vie“ bei Mougins plötzlich gestorben war. Noch vor wenigen Tagen hatten die Agenturen gemeldet, daß der Einund-neunzigjährige eine große Ausstellung in Avignon vorbereitete, die nicht weniger als 200 neue Bilder umfassen sollte, und er selbst hatte Gerüchte um seine Gesundheit entschieden dementiert Dieser Tod hat die Welt und die Menschheit um einen ihrer größten Schöpfer ärmer gemacht, um einen Künstler, der wie kaum ein zweiter das Schöpferische par excellence
Im Saal I des ÖsterreidHsdie?i Museums für angewandte Kunst am Stubenring ist derzeit eine durch die Privatinitiative und Unterstützung des bekannten Buchhändlers Kom-merzialrat Wilhelm Herzog veranstaltete kleine Ausstellung zu sehen, die „7 fanatische Humoristen — heute“ zeigt. Neben den Arbeiten des in Kanada lebenden Franzosen Tomi Ungerer, über den hier anläßlich seiner Ausstellung im Museum des 20. Jahrhunderts schon ausführlich berichtet wurde, sind dort noch verschiedene Originalzeichnungen von anderen im Diogenes-Verlag vertretenen Cartoonisten präsentiert, so von dem
Zwei ausgezeichnete österreichische Graphiker stellen derzeit gleichzeitig in Wien aus, und man sollte beide Ausstellungen nicht versäumen. Der eine ist Johannes Wanke, der in der Galerie Würthle vier Holzschnittzyklen zeigt, der andere Gotthard Muhr, der in der Künstlerhausgalerie Radierungen der letzten drei Jahre präsentiert. — Wanke gelingt es in seinen Blättern, mit der ihm eigenen großzügig verdichtenden expressionistischen Zedchenhaftigkeit das Gesicht einer Landschaft emblemhaft zu gestalten und dabei sogar, wie in den Veduten von Schönbrunn, Atmosphäre zu suggerieren. Muhr
„Figurale Zeichen“ nennt der Maler und Graphiker Erich Katzmann seine Ausstellung in der „Kleinen Galerie“ in der Neudeggergasse. Nach langen Jahren des Suchens und Experimentierens in der gegenstandslosen Malerei sind nun seine Arbeiten tatsächlich und nicht ganz unvermittelt das geworden. Katzmann setzt die verschiedensten Techniken vom Kugelschreiber bis zum Siebdruck ein, und seine graphischen Figuren in eine sehr stark reliefplastische und manchmal nahezu heraldische Darstellung, die meist sehr ornamental, aber doch sehr „persönlich“ auf dem Boden der „Neuen Ornamentik“
Dem „Kunstkabinett“ in der Riemergasse ist das Kunststück gelungen, aus einer Pariser Privatsammlung eine größere Anzahl von Lithographien Honore Daumiers zu erwerben. Die Blätter sind einseitig bedruckt, manche von ihnen handkoloriert, und befinden sich in einem außergewöhnlich gutem Erhaltungszustand. Unter den zum Teil aus der Fachliteratur bekannten Arbeiten stammen einige aus der Serie „Les consaques pour rire“, während die anderen — Sittenbilder und Karikaturen — bürgerliche Schwächen und Laster, soziale Mißstände und politischen Wahn geißeln.Daumier hat zu seinen
Wer derzeit bis zum 23. April das neue Haus des österreichischen Museums für angewandte Kunst in der Weiskdrchnerstraße betritt, fühlt sich unwillkürlich in den Bauch eines Schiffes versetzt. Mächtige Spanten ragen kreis- und halbkreisförmig auf und suggerieren, mit grünen Zwischenfeldern und braun oder blau mit feinen Spritzern bemalt, ein Schiffsinneres, die See mit ihrem Gischt, karges Inselland, Balken in einem Haus. In die Zwischenräume dieser Konstruktion fügen sich hellerleuchtete Vitrinen, gleichförmig oder freistehend gruppierend, zwanglos ein; auf einer begehbaren Rampe
Baumskelette gehören durch die von Ästen und Zweigen angeschnittenen Raumebenen zu den räumlich differenziertesten Gebilden. Heinz Greissing, der in der Galerie Würthle „Bäume" zeigt, hat diese Problematik richtig erkannt und versucht sie auf verschiedene Arten zu lösen. Man könnte bei seinen meist großformatigen öl- und Temperastudien und bei seinen Zeichnungen vier von ihm verwendete Möglichkeiten unterscheiden: erstens rein zeichnerische Formulierungen, die auch in den Bildern auftauchen und in denen die Linie oder die Pinselzeichnung in den Überschneidungen und
Die 1937 von den Nationalsozialisten veranstaltete Ausstellung „Entartete Kunst“, die man dann in verkleinertem Umfang auch in Wien sehen konnte, war ohne Zweifel eine der besten und umfassendsten der Modernen Kunst die es je hier gab. Unter den ausgestellten Bildern befand sich auch der „Gott der Flieger“ von Johannes Molzahn, einem deutschen Maler, der, von 1938 bis 1959 in der Emigration in den Vereinigten Staaten lebend, zu Unrecht nach der Rehabilitierung durch den zweiten Weltkrieg übersehen und fast vergessen wurde. Man muß der Galerie nächst St. Stephan dafür danken, daß
Für die rumänische Kunstgeschichte gilt der Maler Stefan Lu-chian (1868—1916), ebenso wie sein Vorläufer, Freund und Förderer Ni-colae Grigorescu, als Schlüsselfigur. In der Wiener Akademie der bildenden Künste am Schillerplatz sind derzeit von ihm einige sorgfältig ausgewählte Ölbilder, Aquarelle und Zeichnungen, vorwiegend aus den Jahren 1900 bis 1912, zu sehen. Lu-chian war, nach der Absolvierung der Bukarester Schule für Schöne Künste und einem einjährigen Studium bei Herterich in München, 1891 nach Paris gekommen, wo er sowohl die Academie Julian als auch die Ateliers von
Zur Jahreswende hat sich auch das österreichische Museum für angewandte Kunst am Stubenring an die Gedenkausstellungen zum 500. Geburtstag des Malers und Graphikers Lucas Cranach d. Älteren angeschlossen. Diese ausgezeichnete Schau steht unter dem Titel: „Die Druckgraphik Lucas Cranachs und seiner Zeit — Voraussetzungen und Nachfolge seines Werkes“ und macht mit 70 ausgewählten Blättern aus dem Bestand des Museums die Situation in der deutschen Graphik des 16. Jahrhunderts deutlich.Um den Mittelpunkt Cranach gruppieren sich die Vorläufer und Nachfahren von Martin Schongauer— der
Nachdem vor längerer Zeit im Wiener Künstlerhaus einige Originale des Bildhauers Constantin Brancusi zu sehen waren, zeigt nun die Österreichisch-Rumänische Gesellschaft, im Grillparzer-Saal des Österreich-Hauses im Palais Palffy am Josefsplatz, eine Photoausstellung, die das Werk dieses Pioniers der Moderne in zahlreichen ausgezeichneten Aufnahmen zusammenfaßt. Brancusi, 1876 in Pestisand in Rumänien geboren, bildete sich anfangs als Tischler und Steinmetz aus, bevor er an den Akademien von Krakau, Bukarest, München und Paris studierte. 1906 trug Rodin ihm an, sein Ateliergehilfe zu
Die Druckgraphiken, Zeichnungen, Aquarelle und Ölbilder aus der Zeit von 1952 bis 1972, die Anton Lehmden in der Galerie Würthle zeigt, spiegeln die Entwicklung seines vorwiegend von der Zeichnung her bestimmten kalligraphischen Manierismus. Seine Mittel werden nun zurückhaltender und weniger subjektiv angewendet. So reduziert sich in den Aquarellen der „Reise auf den Spuren Dürers“ die Farbigkeit zur aufgehellten Zartheit soweit, daß die Blätter fast monochrom wirken, und Zeichnungen und Ölbilder haben deutlich gewisse expressive Züge abgelegt und an Distanz gewonnen. Dabei wird
Wer für den weihnachtlichen Gabentisch hübsche Keramiken sucht, der sei besonders auf eine Ausstellung in der Galerie in der Mahlerstraße verwiesen, die Arbeiten Professor Eckerts und seiner Schüler an der Hochschule für angewandte Kunst in Prag zeigt. Man hat in Wien sehr selten so hübsche und originelle Arbeiten gesehen, deren formaler Bogen von Elementen der Volkskunst bis zur geschickten Einverleibung und eleganten Anwendung zeitgenössischer Kunst reicht. Selbst dort, wo die Gefahr des Niedlichen auftaucht, wird sie glücklich vermieden. Besonders hervorzuheben sind, neben den
In der Galerie Basilisk stellte der 1944 in Reichenhall geborene — heute in London lebende — Maler Friedrich Danielis seinen „Tiepolo-Zyklus“' vor, in dem sich eine jahrelange fruchtbare Auseinandersetzung mit der Tradition niedergeschlagen hat. In Pastellen, Aquarellen und Zeichnungen werden Motive Tiepolos in farbig blühende und schwebende vegetative und organische Formen übersetzt, die, zwischen Gegenständlichem und Gegenstandslosem oszillierend, eine Landschaftswelt suggerieren, deren Bedeutungen man nur ahnen kann und die aus einem sehr subtilen und durchaus musikalischem
Das „Museum des 20. Jahrhunderts“ im Schweizergarten zeigt nun nach vielen Jahren selbstauferlegter Karenz die sogenannte „Wiener Schule der phantastischen Realisten“, repräsentiert durch ihre hauptsächlichen Begründer und prominentesten Vertreter Rudolf Hausner, Ernst Fuchs, Wolfgang Hutter, Anton Lehmden und Erich Brauer. Die Ausstellung ist die reduzierte Ausgabe einer Wanderausstellung, die, veranstaltet von der Zeitungsgesellschaft „Asahi Shimbun“, durch die japanischen Städte Tokio, Kobe und Nagoya ging.
„Fährten“ nennt sich eine von Paul Wimmer herausgegebene Anthologie neuer österreichischer Dichtung, die aus Anlaß des 25jährigen Bestandes des österreichischen Schriftstellerverbandes in der österreichischen Verlagsanstalt in Wien erschienen ist. Wer sich je auf dem Gebiet von Anthologien und Sammelwerken versuchte, kennt die vielfachen Schwierigkeiten und Tücken, mit denen ein solches Vorhaben von vornherein umgeben ist. Hier war der Umfang der Auswahl von Anfang an begrenzt, da sie nur Arbeiten von Mitgliedern des österreichischen Schriftstellerverbandes und vorwiegend der
Der aus Forli in der Emilia gebürtige, in Rom wirkende Bildhauer Vittorio di Colbertaldo, der in der Galerie der Wiener Secession eine Kollektion seiner Bronzen ausstellt, ist heuer 70 Jahre alt geworden. Hinter seinen sehr sensiblen, im wahrsten Sinn des Wortes mit großem Fingerspitzengefühl aus Wachslamellen modellierten Kleinbronzen steht eine ganze Tradition italienischer Plastik, die von den Bozettis Medardo Rossos über den Futurismus bis zu Mascherini reicht. Mit wenigen Ausnahmen stellen diese Figuren eine flüchtige Bewegung, ein transitorisches Moment dar. Es sind laufende und
Im Hauptraum der Wiener Secession gastieren derzeit bis zum 26. November sieben jüngere Mitglieder der bekannten Vereinigung „Forum Stadtpark Graz“, die aus der steirischen Hauptstadt Bilder, Graphiken und Objekte mitgebracht haben. Ihre Ausstellung schließt an die der oberösterreichischen Künstlervereinigung MAERZ an, die- sich bereits vor dem Sommer mit einigen ihrer Mitglieder in Wien vorgestellt hatte.Der bekannteste von den jungen Forum-Leuten ist wohl Cornelius Kolig, der hier wieder mit einigen Objekten, aber auch mit im Siebdruck verfremdeten Photographien und einigen
Zwei interessante Ausstellungen sind bis zum 17. November in der Galerie Tao im österreichischen Kunstzentrum in der Mahlerstraße zu sehen: Die eine zeigt Druckgraphiken aus Südamerika, während die andere Bilder der chilenischen Malerin Paz Subercaseaux präsentiert. Frau Subercaseaux, die in Salzburg bei Kokoschka studierte, malt mit kultiviertem Farbauftrag im Konstruktiven gut ausgewogene „Fensterbilder“, in denen sich die Fensterflügel auf geheimnisvolle Räume oder Gestirne zu öffnen scheinen. Am stärksten überzeugen die beiden größten Formate, in denen die kühlen Harmonien
Die Österreichische Galerie im Belvedere zeigt seit vergangener Woche in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Wien und der Residenzgalerie Salzburg eine Ausstellung von Werken Anton Faist-auers, die im heurigen Sommer während der Festspielzeit bereits in Salzburg zu sehen war. Nach nahezu einem halben Jahrhundert scheint damit die Gelegenheit gegeben, das Lebenswerk eines Malers zu sichten, dessen Schaffen — auch als Kunstschriftsteller — bis zu seinem frühen Tode im Jahre 1930 große Anerkennung fand, dann aber, durch den Siegeszug des Expressionismus in Mitteleuropa und die
In der Galerie Würthle zeigt der bekannte Bühnenbildner, Maler und Graphiker Georg Schmid Bühnenbilder und Kostümentwürfe sowie einige freie graphische Blätter. Schmids Arbeiten für das Theater haben sich seit jeher wohltuend von jenen anderer Ausstatter durch eine geradezu lapidare Klarheit, die auf das Wesentliche des Stückes bezogen erscheint, unterschieden. Seine Kostüme und Dekorationen werden so nie zum Selbstzweck, sondern dienen bei der Erfüllung aller Ansprüche, die an die Gestaltung einer „Szene“ gestellt werden müssen, der Steigerung und dem Ausdruck, ohne deshalb
In einem Seiientrakt des Palais Schwarzenberg, in der Prinz-Eugen-Straße 3, wurde eine neue Kunstgalerie, die sogenannte „Wert-Galerie“ mit einer Ausstellung von Werken vorwiegend österreichischer Künstler des 20. Jahrhunderts eröffnet. Nach den Worten des Besitzers und Gründers Herrn Hans P. Wertitsch, ist es das Ziel der Galerie, sowohl jungen Künstlern zum Durchbruch zu verhelfen, wie auch schon arrivierte des In- und Auslandes vorzustellen. Im Sinn der Förderung junger Künstler liegt es, daß die Ausstellungen dieser Galerie kostenlos sein werden, und daß durch einen eigenen
Die Galerie Würthle zeigt bis 15. Juli den ersten Teil einer Ausstellung, die, nach der Sommerpause der Galerie am 5. September, wiedereröffnet und mit neuen Arbeiten ergänzt, dann bis 16. September zu sehen sein wird. Sie ist dem 1864 in Wien geborenen Maler und Bildhauer Josef Engelhart gewidmet, der in Wien nicht nur durch sein im Rathauspark stehendes großes Waldmüller-Denkmal und das Fiakerdenkmal bekannt ist, sondern auch durch seine lebensvollen Darstellungen des Wiener Volkslebens vor dem ersten Weltkrieg. Außerdem gehörte er zu den Mitbegründern und Initiatoren der „Wiener
Daß Lucas Cranach der Ältere vor 500 Jahren — wahrscheinlich am 4. Oktober 1472 — geboren wurde, darauf wird in Wien gegenwärtig mit gleich zwei Ausstellungen hingewiesen. Die eine — im mittleren Saal des Kunsthistorischen Museums — zeigt etwa 16 eigenhändige Arbeiten, 57 des Sohnes Lucas Cranach des Jüngeren (darunter die 48 kleinformatigen Bildnisse der sächsischen Fürsten aus der Ambraser Porträtsammlung Erzherzog Ferdinands von Tirol) und einige Werkstattarbeiten, davon zwei von Wolfgang Krodel.Die andere — als Sonderausstellung der Gemäldegalerie der Akademie der
Die Bedeutung der schönen Ausstellung von Aquarellen und Zeichnungen Herbert Boeckls (1894 bis 1966), in der „Art Gallery“ der Kunst- und Antiquariatshandlung Christian M. Nebehay in der Annagasse, wird allein schon dadurch ersichtlich, daß von den 27 gezeigten Arbeiten bisher nur vier je ausgestellt waren. Es handelt sich damit um meist unbekannte Werke, zum Teil aus Privatbesitz stammend, die — von einer einzigen Ausnahme abgesehen — von 1918 bis 1928 entstanden, aus einer für die künstlerische Entwicklung Boeckls bedeutsamen Zeit. Sie zeigen seinen Weg von einer noch