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Zittern um Mandate

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Die Volkszählung 1981 steht vor der Tür. Ihre Ergebnisse werden die Aufteilung der Nationalratsman­date auf die einzelnen Bundesländer bei der nächsten Wahl bestimmen.

Es werden, das kann heute schon gesagt werden. Mandate von Ost nach West wandern, also auch fort von Wien, das unter Einwohner­schwund leidet.

Dafür kann es viele Ursachen ge­ben. Eine sollte man dabei nicht übersehen: Die ständige Benachtei­ligung der Familien mit mehreren Kindern durch die gegenwärtige Fa­milienpolitik. Ihr Herz schlägt für die Einkindfamilie.

Das rächt sich jetzt. Jetzt würden Kinder zählen.

Daher will jetzt SPÖ-Zentralse- kretär Karl Blecha darüber disku­

tieren, ob nicht nur die Zahl der Wahlberechtigten statt der Zahl der Einwohner bestimmen soll, welche Mandatszahl ein Bundesland zuge­teilt bekommt.

Wenn man darüber diskutiert, dann aber auch über eine ebenso be­rechtigte, aber konträre Forderung: Die Eltern sollen, entsprechend der Zahl ihrer im Familienverband le­benden (nicht wahlberechtigten) Kinder, zusätzliche Stimmen erhal­ten.

Wenn man dazu nicht bereit ist. dann soll man es zumindest beim größeren Stimmengewicht belas­sen. Sonst dürfte der Nationalrat nicht mehr für sich in Anspruch nehmen, Volksvertretung zu sein.

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