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Zu viel verlangt

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(Landestheater Salzburg) Wie weit kann ein Künstler von seinem Olymp heruntersteigen, ohne seine Berufung zu verraten? Dieses existentialische Thema handelt Franz Grillparzer in seinem Trauerspiel von der griechischen Dichterin „Sappho" ab. Wie ist dieses Stück mit seinem komplizierten Sprachgeflüster heute aufzuführen? In den Salzburger Kammerspielen versuchte es Rudolf Kautek mit nicht mehr als höflichem Achtungserfolg. Denn damit, daß er das Stück nur einrichten und spielen ließ, ist er in eine Sackgasse geraten, zumal die Kammerspiele keine räumliche Entfaltung zulassen, das Stück aber - wenn man nicht abstrahiert, sich allein aufs Wort wirft, die Zeitlosigkeit des Konflikts zwischen Dichterin und jungem Liebhaber herausschält, unbedingt Raum braucht. - Anneliese Stöckl-Eberhardt war um die Sappho bemüht, Robert Hauer-Riedl zeigte mit dem Phaon wenig Einfühlungsvermögen, die begabte Christine Golin (Reinhardt-Seminar) war die Melitta.

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