Nach der Wahl_Kurz - © APA/Georg Hochmuth

Die Rede des Bundeskanzlers

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Jüngst ereilte uns die frohe Kunde, der Bundeskanzler würde bald eine Rede halten, in St. Gallen an der Uni, und zwar im Rahmen des Kongresses „Trust matters“. Dass nun Vertrauen plötzlich zähle bei einem Politiker, dem Kontrolle bisher wichtiger als alles war, erzeugte Verwunderung. Aber die Überraschung fand ihren Höhepunkt beim Titel des Kurzschen Referats: „Jenseits der Misstrauenspandemie in der Europa-Governance“. Nun müsste „Jenseits“ doch bedeuten, dass etwas abgeschlossen ist, zu erwarten wäre also eine Rückschau in Vertrauensangelegenheiten. Etwa so? „Ich werde Bürger(inne)n nie wieder Dinge versprechen, die ich nicht halten kann, oder Amtskollegen brüskieren und damit jenes Misstrauen schüren, das ich hier nun beklage.“ Es könnte natürlich auch bis zu einem verbalen Kniefall vor der EU-Kommission kommen, wenn von der „Europa-Governance“ die Rede ist. „Liebe Ursula von der Leyen. Ich wollte nicht andeuten, dass du im Krisenmanagement völlig versagst und auf die Interessen der Österreicher(innen) und sonstigen Kleinen, Armen und Schwachen pfeifst. Ich wollte damit nur ausdrücken, dass meine Umfragen derzeit jenseitig sind.“ Und in diesem Sinn wäre die St. Gallener Rede historisch vertrauenswürdig.

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