Filmreifer Stoff aus Österreich

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Eines kann man Sebastian Kurz nicht vorwerfen: dass er nicht ein Gespür für gute Geschichten hat. Selbst vor Gericht: Auch wenn die von ihm als Entlastungszeugen herbeigekarrten Russen nicht ganz das hielten, was man sich versprochen hatte, taugt der Plot zum Buch, ja zum Film: Ex-ÖBAG-Chef Thomas Schmid soll den wildfremden
Geschäftsleuten in Amsterdam anvertraut haben, wie sehr er von der WKStA unter Druck gesetzt worden sei. Kein Wunder, die Russen wollten ihn zum CEO eines Ölprojekts
in Georgien machen. Dass Schmid weder Russisch noch Georgisch spricht und keine Ahnung von der Ölbranche hat, spielt keine Rolle: Der „talentierte Mr. Kurz“ (Christian Ortner) weiß, dass selbst die besten Kriminalromane nicht immer ganz nachvollziehbar sind.

Auch die René-Benko-Saga ist filmreif, nur das Genre ist ein anderes: weniger Patricia Highsmith, mehr „Weltkomödie Österreich“ (Thomas Bernhard). Gut möglich, dass die Signa-Aufsichtsräte bald schon neue Karrieremöglichkeiten wittern werden: als Darsteller in einer abgeschwächten Version von Friedrich Dürrenmatts „Der Besuch der alten Dame“. Alfred Gusenbauer und Susanne Riess-Hahn haben bereits Interesse bekundet, nur die Honorarverhandlungen sind noch offen.

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