Letzte Woche war auf diesen Seiten von einer „Freundschaftsbank“ die Rede: So heißen knall-orangene Plastikbänke in New York, die als frei zugängliche „Erste-Hilfe-Stationen für die Seele“ dienen sollen. Jeder Passant, jede Passantin kann darauf Platz nehmen, um seine bzw. ihre Sorgen Menschen anzuvertrauen, die in emotionaler Hilfestellung geschult sind. Der Wiener Psychoanalytiker Rainer Gross hat das international verbreitete Projekt in seinem jüngsten Buch „Allein oder einsam?“ (Böhlau, 2021) vorgestellt. Im Lichte des Ukrainekriegs erscheint auch die Herkunft
Der Ukrainekrieg befeuert die Angst vor Versorgungsengpässen. Wiener Forscher haben eine wegweisende Studie durchgeführt, um die Lieferketten zu stabilisieren.
Niemand kann Einsamkeit verlässlich verhindern. Was kann man tun, um ihrem düsteren Schatten zu entgehen? Der Psychoanalytiker Rainer Gross bietet lebenspraktische und gesellschaftskritische Antworten.
Wie man gefährliche Diktatoren künftig verhindern kann, erschien nach Hitler und Stalin als dringliche Frage, die es angesichts einer katastrophalen Geschichte zu beantworten galt. In seinem letzten Roman „Eiland“ (1962) entwarf Aldous Huxley eine Utopie, in der auffällige Personen schon im Kindesalter identifiziert und vorsorglich mit Psychopharmaka behandelt werden, damit aus ihnen keine Gewaltherrscher werden. Der naturwissenschaftlich orientierte Huxley dachte an Medikamente, nicht an Psychotherapie. Leider bleibt sein Wunsch utopisch – und die Frage auch heute ungelöst. Der
Die Pandemie ist zwar weniger präsent, aber noch nicht vorbei: Warum es trotz Impfschutz zu Symptomen kommen kann – und wann eine vierte Impfung empfohlen wird.
Michael Pollan wirft einen faszinierenden Blick auf Kaffee, Mohn und Peyote-Kaktus: Was drei psychoaktive Pflanzen über die Evolution und moderne Kulturgeschichte verraten.
Vom Krieg bis zum Fleischkonsum: Das Gesamtkunstwerk von Hermann Nitsch konfrontiert uns mit der Frage, was wirklich pervers ist. Zum Tod des Mitbegründers des Wiener Aktionismus.
Die planetare Perspektive ist versöhnlich und grenzüberschreitend. Sie erwächst aus Gefühlen der Ehrfurcht und Verbundenheit, wenn man auf unseren fragilen Planeten aus astronomischer Distanz zurückblickt.
Stressreduktion im Schatten des Neoliberalismus: Buddhismus-Lehrer Ronald Purser übt ebenso bissige wie brillante Kritik an der modernen Achtsamkeitsbewegung.
Es sind „gewichtige“ Zahlen: Der globale Fleischkonsum liegt derzeit bei 320 Millionen Tonnen pro Jahr – und soll bis 2029 auf mehr als 360 Millionen Tonnen weiter anwachsen. Bedenkt man die gravierenden Öko- und Klima-Effekte der industriellen Fleischproduktion, ist es umso erstaunlicher, dass diese noch oft ignoriert werden. Insofern trifft das neue Buch von Thomas Macho ins Schwarze: "Warum wir Tiere essen" (Molden-Verlag 2022) läuft auf eine „Kultivierung des Fleischverzichts“ hinaus. Macho verweist dabei auf Carl Friedrich von Weizsäcker, der bereits vor mehreren
Klimakrise und Tierethik erfordern heute eine Wende im Fleischkonsum. Kulturphilosoph Thomas Macho über das Raubtier Mensch, perverse Machthaber und die Kunst der Askese.
Klimakrise und Tierethik erfordern heute eine Wende im Fleischkonsum. Kulturphilosoph Thomas Macho über das Raubtier Mensch, perverse Machthaber und die Kunst der Askese.
Bei den Geflüchteten aus dem Ukraine-Krieg geht es jetzt auch darum, langfristige psychische Folgen zu verhindern. Denn Kriegstraumata lasten oft schwer auf ganzen Familiengeschichten.
Auch in der Psychotherapie gibt es so etwas wie Bauernregeln – simple Prognosen, entstanden aus dem langjährigen Erfahrungsschatz quer durch alle Therapieschulen. Man weiß zum Beispiel: Nichts die Gruppe so sehr eint wie das Gewahrsein eines Außenfeinds. Global zeigt sich dies im geschlossenen Auftreten der Europäischen Union, seit Russland die Ukraine überfallen hat. Dies gilt nun offenbar auch für die Flüchtlingspolitik: Angesichts der schrecklichen Bilder des nahen Kriegs zeigen sich tiefe Betroffenheit, Empathie und eine große Bereitschaft, die Flüchtenden aufzunehmen und ihnen
Der Kampf gegen den Klimawandel benötigt eine wichtige Zutat: Ästhetik. Madalina Diaconu über die „dicke Luft“ in Kriegs- und Krisenzeiten – und die Hoffnung durch Kunst und Natur.
Mit dem Ukraine-Krieg ist die Verständigung zwischen Russland und dem Westen abgerissen. Empathie-Experte Joachim Bauer über Putins Psyche und Mitgefühl in traumatischen Zeiten.
Im neuen Sommersemester haben die Universitäten wieder auf Präsenzbetrieb umgeschaltet – und rasch ein Bündel an Hilfsmaßnahmen für die Betroffenen des Ukrainekriegs geschnürt.
Auch wenn sich ein Ex-Bundeskanzler abfällig über die Steinzeit geäußert hat, sollten wir überlegen, ob wir nicht Impulse von ihr erhalten könnten. Zumal ihr Erbe in den Mechanismen unseres Körpers abgelegt ist. Magersuchtmodels etwa waren damals nicht en vogue. Stattdessen bewunderte man üppige Leibesfülle. Man sieht das an der Venus von Willendorf, der „alten Dame“ der heimischen Museumslandschaft. Dass die rätselhafte Steinfigurine nicht wie bisher vermutet aus Österreich oder Tschechien, sondern aus Italien stammt, haben Forscher der Uni Wien nun nahegelegt: Am schönen
Eigentlich könnte Wladimir Putin den Herrgott einen guten Mann sein lassen. Er hat Milliarden auf dem Konto und herrscht über ein Reich, in dem die Sonne kaum untergeht. Er könnte sich klimafreundlich in die Transsibirische Eisenbahn setzen und sich von West bis Ost, von früh bis spät bewundern lassen. Offensichtlich reicht das nicht. Sonst wäre er jetzt im wahrsten Wortsinn zu-frieden. Ist er aber nicht. „Er will offenbar als Schöpfer eines neuen Russischen Reiches in die Geschichte eingehen, als ‚Sammler der russischen Erde‘, wie es in russischer Tradition heißt“, sagt der
Die Geschichte bietet viele Beispiele für Herrscher, denen ihre Macht zu Kopf gestiegen ist. Mit oft verheerenden Folgen. Zählt Wladimir Putin jetzt auch dazu?
Vandana Shiva kämpft gegen Monokulturen – in der Landwirtschaft ebenso wie im Denken. Indiens bekannteste Umweltaktivistin über Corona, Digitalisierung und ihre Vision von Wissenschaft.
Fast scheint es so, als müsste die Wissenschaft dem Menschen eine weitere narzisstische Kränkung zumuten. Sigmund Freud bezog sich einst auf diesen Begriff, als er feststellte, dass der Mensch wie ein Eisberg sei – der Großteil davon verliert sich in der Tiefe des Unbewussten. Nun kommt eine weitere schwindelerregende Einsicht hinzu: Der Mensch lebt in intimer Gemeinschaft mit unzähligen Mikroorganismen, dem sogenannten Mikrobiom. Schätzungsweise rund 40 Billionen kleinste Lebewesen leben in und auf unserem Körper. Überall wimmelt es von Bakterien und Pilzen: in den Ohren, im Mund,
Wie das Klima Geschichte immer schon (mit)geschrieben hat, zeigen Christian Pfister und Heinz Wanner in einer Monographie, die bis ins Mittelalter zurückreicht.
Die EU sollte ihre Skepsis gegenüber der Gentechnik aufgeben, fordern deutsche Forscher. Denn ihr Einsatz in der Landwirtschaft hätte positive Effekte für den Klimaschutz.
Schwedische Forscher wissen Neues über die Hypersexualität zu berichten. Drei Kardinalfragen zu einem Krankheitsbild, das in der Wissenschaft heftige Diskussionen hervorgerufen hat. Ein historischer Streifzug.
Sind wir durch Corona zu Bewegungsmuffeln geworden? Für das Laufen scheint das nicht zuzutreffen. In pandemischen Zeiten konnte man schließlich einen bunten Reigen an urbanen Joggern beobachten. Wir laufen sogar mehr, wenn sich die Lebensumstände verschlechtern, bemerkt Christopher McDougall in seinem Buch „Born to Run“ (Heyne, 2010). So sei der Langstreckenlauf in den USA während großer Krisen immer beliebter geworden. Das zeigte sich schon während der Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren, infolge des Vietnamkriegs in den 1970er Jahren sowie nach den Terroranschlägen von 9/11.
Er beschreibt die atemberaubende Evolution des menschlichen Geistes: Antonio Damasio über Selbsterkenntnis, künstliches Bewusstsein und die Ambitionen von Facebook.
Nicht nur bei Impfungen zeigt sich die Angst vor dem Stich. Forscher wollen nun nadelfreie Geräte auf den Markt bringen. Über eine Geschichte, die unter die Haut geht.
Im Buddhismus lässt sich eine ökologische Philosophie entdecken. Was hat diese Weisheitslehre zur Klimakrise zu sagen? Zen-Lehrer David Loy sucht nach Antworten.
In Oberösterreich wurde der erste Femizid des noch jungen Jahres verübt. Wann beginnt Gewalt gegen Frauen – und wie kann man gegensteuern? Ein Handbuch bietet Aufklärung.
In seiner jüngsten Weltdeutung wirft Philosoph Peter Strasser neues Licht auf die ewigen Rätselfragen der Menschheit – und wendet sich mythischen und religiösen Urszenen zu.
Die Digitalisierung verändert unsere Erinnerungskultur: Historiker Thomas Aigner über Archivschätze im Internet und die virtuelle Rekonstruktion der Vergangenheit.
Eine neue Variante des Coronavirus sorgt weltweit für Besorgnis – und nicht nur ihre Herkunft ist ungelöst: Sie könnte das Pandemiemanagement vor neue Probleme stellen.
Es war eine gute Geschäftsidee: Die massenhafte Verbreitung der Smartphones hat es ermöglicht, den Achtsamkeits-Hype in der modernen westlichen Welt direkt an die stressgeplagten Zeitgenossen zu bringen. Carolyn Chen, Professorin an der Universität von Kalifornien in Berkeley, hat diese Erfolgsgeschichte verfolgt. Bei einer Suche nach Meditationsapps im „App Store“ ihres Smartphones kam sie unlängst auf mehr als 1000 Treffer. Bei der Entwicklung der ersten Angebote waren die beiden Briten Andy Puddicombe und Rich Pierson vorne mit dabei. Ihr digitales Service mit dem Namen
Wie lässt sich das Verhalten von Corona-Skeptikern verstehen? Und wie soll man kommunizieren, wenn die Covid-Meinungskluft quer durch Familie oder Freundeskreis verläuft? Die Psychotherapeutin Ulrike Schiesser über Wahn und Vernunft in Krisenzeiten.
Die Zulassung eines Corona-Vakzins für Unter-Zwölfjährige ist demnächst zu erwarten. In Wien wurde schon eine Impfstraße eröffnet. Über Nutzen und Risiko der Kinderimpfung.
Moderne Magie hat einen Namen: „Metaverse“. Das könnten sich jene denken, die der neuen Kampagne von Facebook, jüngst in „Meta“ umbenannt, folgen. Im Werbespot sieht man Jugendliche im Museum. Sie richten ihre Smartphones auf ein Gemälde, um darin einzutauchen. Plötzlich wird der gemalte Dschungel lebendig, das virtuelle Abenteuer beginnt. Es gibt fantastische Begegnungen; sprechende Tiger und tanzende Affen ziehen die Aufmerksamkeit in den Bann. „Metaverse“ heißt das neue Internet, das der Konzern von Mark Zuckerberg erschaffen will. Schon 1984 ließ der heutige Facebook-Chef
Wissenschaftliche Erkenntnisse sind zu wenig, um die Klimakrise zu bewältigen. Um angemessen zu reagieren, braucht es eine wichtige Zutat: Mitgefühl. Ein Essay anlässlich des Weltklimagipfels in Glasgow.
Wie eine Schlange hebt die Pandemie ihr Haupt; wieder zischt sie gefährlich. Aber nur einer kennt das Gegengift. Andere mögen Schultern schließen; der Blaue reitet einsam und heroisch. Hoch zu Ross, fletscht er die Zähne wie sein Gaul. Das miese Trauen ist sein Geschäft. Ihn dünkt, er hört einen ganzen Chor von 100.000 Narren sprechen. Keine Impfung braucht’s, woanders liegt das Mirakel: Es ist der Stoff, den man dem Pferde gibt und dem Rindvieh auch, um die Würmer auszutreiben. Drüben in Amerika warnt schon die Behörde: „Du bist kein Pferd. Du bist keine Kuh. Hört auf damit!“
Neue Erkenntnisse zeigen, wie komplex und heimtückisch eine Corona-Infektion verlaufen kann. Über 200 Symptome sind als längerfristige Folgen dokumentiert.
Online, Präsenz, Hybrid: An den heimischen Hochschulen gibt es derzeit einen wilden Mix an Unterrichtsformen und Sicherheitsregeln. Wie geht es den Studierenden – und wie gelingt das Lernen nach eineinhalb Jahren Corona-Pandemie?
Floating gilt als ultimativer Weg zur Tiefenentspannung. Das medizinisch geprüfte Verfahren führt in eine seltsam stille Welt. Persönliche Erfahrungen mit dem radikalen Reizentzug.
Christine Pichler-Koban über historische Meilensteine der Umweltbewegung, neue Konfliktlinien zwischen Natur- und Klimaschutz, die Proteste gegen den Lobautunnel sowie Gratwanderungen im Tourismus.
Anlässlich des 30-Jahr-Jubiläums von Österreichs einziger bemannter Weltraummission „Austromir“ am 2. Oktober 2021 bietet das Technische Museum Wien den Teilnehmenden der „ORF-Lange Nacht der Museen“ einen Rückblick auf dieses herausragende Ereignis. Gezeigt werden u. a. die Experimente, die 1991 während der Mission durchgeführt wurden; darüber hinaus auch die Kleidungsstücke und Memorabilien des ersten österreichischen Kosmonauten, Franz Viehböck. Hinzu kommen Ausblicke auf aktuelle Pläne und Vorhaben der österreichischen Weltraumforschung: Institutionen wie etwa „TU
Vor 30 Jahren startete Österreichs einzige bemannte Weltraummission. „Austronaut“ Franz Viehböck über Emotionen, Experimente und Einsichten in den Weiten des Weltalls.
Der Triumph steht ihnen ins Gesicht geschrieben: Die drei Spitzenkandidaten der neuen Protestpartei „Menschen Freiheit Grundrechte“ (MFG) lachen gemeinsam mit ihrem Wahlkampfleiter Gerhard Pöttler (links) in die Kamera. Bei den oberösterreichischen Landtagswahlen haben sie auf Anhieb 6,2 Prozent der Stimmen erhalten. Je ungeimpfter die Gemeinden im Schnitt waren, desto besser schnitt die Partei ab. Mit vier Mandataren zieht MFG nun in den Landtag ein. Und arbeitet bereits an der bundesweiten Etablierung: Bundesparteiobmann Michael Brunner ist Gründungsmitglied der Initiative „Anwälte
Dass Wien mit Corona-Verschärfungen vorangeht, war höchst an der Zeit. Die Regeln sollen jetzt auch „einheitlicher und verständlicher“ werden. Am Horizont erscheint die „Zweieinhalb-G-Lösung“: PCR-Tests verdrängen die Antigen-Tests. Das ist ein vielversprechender Anfang, der auch die Bundesregierung unter Zugzwang bringt. Der FURCHE liegen einige Pläne vor: So soll die 2,5G-Regel bei „Lokalen der Nachtgastronomie“ zum Einsatz kommen, wenn mehr als 342 Personen anwesend sind; bei über 633 Personen gilt 2G. Im Handel müssen alle Kunden wieder FFP2-Masken tragen, außer es
Konzertierte Forschung im Energiesektor ist der Königsweg im Klimaschutz, argumentiert Marc Hall. Forschung sei vergleichsweise billiger als schwache Technologien weiterhin breit auszurollen. Die Perspektive eines Managers ist eine wichtige Ergänzung für die Klimadebatte.
Angenommen es gäbe eine Apotheke mit den Philosophien dieser Welt. Und angenommen ein Arzt müsste darin eine Therapie finden, um die quälenden Symptome des digitalen Zeitalters zu lindern: Überhitzung und Zerstreuung, Überreizung und Erschöpfung. Der Griff zu Marc Aurel wäre goldrichtig. Die Schriften des antiken römischen Kaisers böten ein Allheilmittel gegen den oberflächlichen Hedonismus unserer grotesken „Erfolgskultur“. Einer verirrten und abwegigen Kultur, deren ökologisch ruinöse Folgen immer deutlicher zutage treten, da sie Mensch und Umwelt systematisch auslaugt. Einer
Markus Aspelmeyer hat eine grandiose Idee: Der Experimentalphysiker der Uni Wien will die Quanten fürs freie Auge sichtbar machen. Womöglich würde das bizarre Einblicke in eine rätselhafte Welt ermöglichen: Wenn Elektronen an mehreren Orten zugleich sein können, gilt das dann vielleicht auch für größere Objekte, zum Beispiel Löffel oder Kugelschreiber? Theoretisch jedenfalls wäre das nicht auszuschließen. Immerhin sorgte eine Wiener Forschungsgruppe letztes Jahr für Aufsehen, als die „Quantennatur“ einer Art von Glaskugel deutlich gemacht werden konnte – indem im
Burn Out ist nur die Spitze des Eisbergs: Zwei Therapeuten beschreiben das neue Krankheitsbild des Burn On. Ihr Vorstoß ist nicht nur wissenschaftlich, sondern auch politisch relevant.
Trauma ist die unsichtbare Kraft, die unser Leben formt, sagt Gabor Maté. Sein Filmprojekt "The Wisdom of Trauma" beleuchtet die vielschichtigen Auswirkungen verborgener seelischer Verletzungen.
Gibt es Drogen, die das Umweltbewusstsein fördern? Jüngere Studien legen genau das nahe. So zeigte eine deutsche Untersuchung, dass psychedelische Wirkstoffe nicht nur prosoziales Verhalten, sondern auch Naturverbundenheit und Spiritualität begünstigen können. Die Innsbrucker Psychologin Christina Sagioglou stellte ebenfalls fest, dass der Gebrauch von Psychedelika mit erhöhtem ökologischen Bewusstsein korreliert. Die Wirkstoffe machten die Grenze zwischen dem Selbst und der Außenwelt durchlässiger oder ließen diese überhaupt verschwinden. Dadurch fühlten sich Menschen nach einer
Covid könnte künftig vor allem Kinder betreffen. Beunruhigende Befunde aus den USA werden durch europäische Studien in dieser Altersgruppe nicht gedeckt.
Trotz zweifacher Impfung an Covid erkrankt: „Impfdurchbrüche“ sorgen für Verunsicherung. Aber auch angesichts neuer Virus-Varianten bieten Impfungen einen effektiven Schutz.
Achtsamkeitspraktiken können verborgenes Trauma wachrütteln: Psychotherapeut Harald E. Tichy über die bislang wenig beachteten Risiken von Yoga und Meditation.
Mady Morrison macht einen guten Job. Die drahtige Yoga-Lehrerin ist gut gedehnt; im stilvoll arrangierten Ambiente zeigt sie Körperposen mit kühnen Verrenkungen. Damit erreicht sie ein riesiges Publikum. Auf Youtube hat die 31-jährige Deutsche 1,87 Millionen Abonnenten. Im Internetzeitalter ist Yoga zum globalen Kulturgut geworden. Auch der von der UNO deklarierte „Internationale Yoga-Tag“ markiert den globalisierten Status dieser uralten Praktiken. Die weltweite Verbreitung des Yoga hat bereits im 19. Jahrhundert begonnen. Seither hat sich die aus Indien stammende Tradition an immer
Temperaturen über 40 Grad und extreme Trockenheit: Die brutale Hitzewelle im Südosten Europas kam nicht ohne Folgen. In Italien, Griechenland, Bulgarien und in der Türkei gingen Wälder in Flammen auf. Allein in Italien musste die Feuerwehr an vielen Orten gegen heftige Waldbrände kämpfen: auf Sardinien und Sizilien, in Apulien, Campobasso oder bei der Küstenstadt Pescara in der Region Abruzzen (Bild). Dort spielten sich dramatische Szenen ab: Während die Flammen immer näher rückten, rannten Bewohner mit Kübeln und Gartenschläuchen auf die Straße, um ihre Häuser zu retten. An den
Mit der Sonnenenergie vom Dach die eigene Wohnung zu kühlen, ist eine technisch charmante Idee. Aufgrund neuer staatlicher Förderungen wird sie nun finanziell noch attraktiver.
Unterschwellige Entzündungen beschleunigen das Altern und dürften im Hintergrund vieler Erkrankungen stehen. Eine smarte „Entzündungs-Uhr“ (iAge) soll das individuelle Risiko eruieren.
Dass Realität eigentlich aus zwischenmenschlicher Kommunikation erwächst, hat der österreichische Philosoph und Psychotherapeut Paul Watzlawick in seinem Buch „Wie wirklich ist die Wirklichkeit?“ (1976) mit amüsanten Beispielen belegt. Der Blick von Watzlawick, an dessen 100. Geburtstag am 25. Juli zu erinnern war, eignet sich auch für aktuelle Debatten – etwa wie die Klimakrise zu bewältigen ist. Hier gehen die Meinungen selbst innerhalb der türkis-grünen Koalition stark auseinander, wie der Kampf um die rhetorische Steinzeit-Keule kürzlich zeigte: Kanzler Kurz "warnte" vor
Die verheerenden Überflutungen in Belgien, Deutschland und Österreich wurden durch ein Wetterphänomen verursacht, das bis zum Ende des Jahrhunderts 14-mal häufiger auftreten könnte – sofern der Klimaschutz unzureichend bleibt.
Verlieren ist eine Kunst. Wer das versteht, beweist Anstand und Würde. Nach dem verlorenen EM-Finale haben viele englische Fans gezeigt, dass sie es nicht verstanden haben. Ausgerechnet im Mutterland des Fußballs haben sie die Seele des Spiels verraten, besudelt und beschmutzt. Die Enttäuschung über die Niederlage ihrer Nationalelf schlug um in blanken Rassismus. Er richtete sich vor allem gegen die drei „Spieler of Color“, die im Final-Krimi ihre Elfmeter verschossen: Marcus Rashford, Jadon Sancho und Bukayo Saka. Gleich nach Abpfiff wurden sie in den sozialen Netzwerken beschimpft,
Wer wird Sieger dieser Fußball-EM? Hier eine erste Einschätzung: Frankreich: zündet ein kreatives Feuerwerk und vereint lässige Eleganz (Griezmann) mit gepardischer Geschwindigkeit (Mbappé). Ist auch in der Debatte um die Staatsbürgerschaft bereits weit nach vorne gesprintet. Zeigt eindrücklich, wie sich die große, weite Welt in ein schlagkräftiges Team fügen lässt. Italien: nicht so brillant wie früher, aber unglaublich gut eingestellt – und seit Ewigkeiten ohne Gegentor. Die Abwehr ist rund um die Uhr auf der Hut. Chiellini und Bonucci (ein Blick sagt mehr als 1000 Worte)
Klimaschutz braucht vor allem eines: positive Gefühle. Denn sein Erfolg entscheidet sich auf der elementarsten Ebene des menschlichen Empfindens – dem Affekt. Ein Einwurf.
Fortschreitende Impfungen haben die Infektionen eingedämmt. Doch das Virus bleibt erhalten, mit weiteren Mutationen ist zu rechnen. Corona wird zur Blaupause der Risikogesellschaft.
Kurzfristige Ruhephasen zahlen sich aus: Sie heben die Stimmung, steigern die Leistung und erleichtern das Lernen. Ein Streifzug durch Kulturgeschichte und Hirnforschung.
Mit den Fortschritten bei der Impfung wurde die Pandemie zunehmend eingedämmt. Doch mit dem „Long Covid“-Syndrom erscheint eine weitere Belastungswelle am Horizont.
Endlich ist es so weit: Die Fußball-EM wird mit einem Jahr Verspätung angepfiffen. Doch die Begeisterung, die sonst zu solchen Anlässen überschwappt, scheint diesmal gedämpft. Hat das mit der Pandemie zu tun, in der die Menschen ganz andere Sorgen haben – und der Fußball mit Geisterspielen vor leeren Tribünen eine seltsam sterile Aura bekommen hat? Nicht nur. Es hängt wohl auch mit der kritischen Phase zusammen, in die der Weltklassefußball eingetreten ist, geprägt durch Gier, Entwurzelung und Entfremdung. Diese Phase ist ein Paradebeispiel für die Globalisierung des
Lebenskunst-Philosoph Wilhelm Schmid zeigt, wo sich überall Heimat finden lässt – von der Liebesbeziehung bis zum Reich der Fantasie, Utopie und Transzendenz.
Nach dem Lockdown kehren viele Alltagsfreuden zurück. Dazu zählen auch Cappuccino, Caffè Latte und Espresso, die man am besten gemeinsam genießt. Beim Kaffeekonsum sind die Österreicher vorne dabei: Mit 6,1 Kilo pro Kopf und Jahr – rund 2,2 Tassen pro Tag – liegen sie sogar vor den Italienern. In den letzten Jahren ist der Konsum hierzulande um zwölf Prozent gestiegen. Aber auch die Lust an der Qualität ist wieder erwacht. Wie die Weinkenner wissen Kaffee-Connaisseure um die Vielschichtigkeit der Düfte und Aromen, um Rituale und Zubereitungen. Sie schmecken blumige und nussige,
Im Internet spiegeln sich die Fantasien und Abgründe des menschlichen Geistes. Die Psychoanalytikerin Alessandra Lemma über digitalen Kapitalismus, Onlinepornografie und die Liebesbeziehung zu Robotern.
Der chinesische Mars-Rover „Zhurong“ hat Signale zur Erde geschickt: Nach der erfolgreichen Landung am Roten Planeten sprechen Chinas Medien vom Beginn eines „neuen Kapitels“ in der Weltraumforschung. Das Klima, die Landschaft und die Geologie sollen dort erkundet werden. Aber ist das alles? Die USA ist ja bereits seit Februar mit dem NASA-Rover „Perseverance“ vor Ort. Kritische Beobachter wittern eine geheime Agenda hinter diesen Missionen. Und das könnte durchaus mit der lang ersehnten Öffnung der Gastronomie nach dem Lockdown zusammenhängen. Beide Großmächte haben künftige
Der Arzt Gabor Maté beschreibt in seinem Buch "Im Reich der hungrigen Geister" hautnahe und unter die Haut gehende Begegnungen mit seinen Suchtpatienten.
Mit der Globalisierung des Hyperkapitalismus wird Sucht zum universalen Problem. Das ist die beunruhigende These von Bruce Alexander. Ein Gespräch über soziale Verwerfungen, verführerische Angebote und die totalitäre Versuchung.
Der neue FWF-Präsident Christof Gattringer über die unterbewertete Grundlagenforschung, die heimische Exzellenzinitiative und die oft prekäre Situation von jungen Talenten.
Letzte Woche gab es an dieser Stelle eine Expedition ins Reich der Affen. In der Kolumne „Animal Spirits“ war von Schimpansen und Bonobos die Rede, die sich einen recht unterschiedlichen Ruf erworben haben. Während die Schimpansen als herrische Machtfanatiker gelten, die auch grausame Kriege führen können, erscheinen die Bonobos wie idealtypische Hippies („Make love, not war“) – oder irgendwo an der „Kreuzung zwischen Dalai Lama und Alice Schwarzer“ (Primatologe Volker Sommer): Zumindest geben bei den Bonobos die Weibchen den Ton an und halten die Kooperation hoch. Was aber
Jane Goodall über die Lektionen der Coronakrise, das spirituelle Empfinden von Schimpansen und das sich anbahnende neue Verhältnis von Mensch und Tier.
Aktuelle Forschung zu Menschenaffen legt nahe, dass sich Mitgefühl und Moral, Kooperation und Fairness teilweise bereits im Tierreich herausgebildet haben.
Junkfood steht mit Fettleibigkeit, Diabetes und Bluthochdruck in Zusammenhang. Erstmals gibt es nun Hinweise, dass auch die Skelettentwicklung bei Kindern beeinträchtigt wird.
Dass die langen Corona-Restriktionen zu Unmut bei Künstlern und Kulturschaffenden führen, ist gut nachvollziehbar. Die Protestaktion, mit der eine Gruppe von deutschen und österreichischen Schauspielern kürzlich gegen die Corona-Maßnahmen zu Felde gezogen ist, hingegen nicht. Einige der Protagonisten haben sich von ihren überspitzt-ironischen Statements unter dem Hashtag #allesdichtmachen auf Twitter und Youtube bereits distanziert. Denn sie brachten ein teils unschönes Schauspiel zum Vorschein: blanken Zynismus (Ulrich Tukur), dreiste Plattitüde (Nina Proll) und abstruse
Zum 100. Geburtstag des „Psychiaters der Nation“: Erwin Ringels Kritiklust und Debattierkunst fehlen heute besonders. Gespräch mit einstigen Weggefährten.
Der Mensch ist die einzige Spezies, die auch aus Vergnügen oder Freude schreit. Wer also einen simplen Beitrag zur Stimmungsverbesserung leisten möchte, schreit und quiekt einfach los.