Im Bann der Geräte
Auf die Frage, wie sich die Menschheit in der digitalen Kultur weiterentwickeln wird, kursieren grundverschiedene Antworten.
Auf die Frage, wie sich die Menschheit in der digitalen Kultur weiterentwickeln wird, kursieren grundverschiedene Antworten.
Ein aufschlussreicher Blick nach Schweden: Das renommierte Karolinska-Institut, eine forschungsintensive Medizinuniversität in Stockholm, sprach sich unlängst für eine „Analogisierung“ im Schulbereich aus. Anlässlich des Schulbeginns kam die Meldung, digitale Geräte würden „das Lernen der Schüler eher einschränken statt fördern“. Wissensaneignung solle daher besser durch gedruckte Schulbücher und die Expertise der Lehrer(innen) erfolgen, „statt vor allem durch frei zugängliche digitale Quellen, die nicht genau auf ihre Richtigkeit überprüft wurden“. In schwedischen Kindergärten und Vorschulen soll digitales Lernen nun ganz verboten werden.
Das ist eine wissenschaftlich fundierte Position in einem spannungsgeladenen Diskurs. Auf die große Frage, wie sich die Menschheit in der digitalen Kultur weiterentwickeln wird, kursieren derzeit zwei grundverschiedene Antworten: Die eine geht davon aus, dass der Mensch mithilfe von technischen Geräten eine neue Stufe der Evolution erreichen wird. Tablets und Smartphones sind da erst der Anfang; bald schon könnten VR-Brillen, implantierte Chips oder andere künstliche Körperteile folgen. Am Ende dieser Entwicklung winkt eine Art aufgerüsteter Übermensch, der „Homo deus“ (Yuval Noah Harari) – eine neuartige Fusion von Mensch und Technik, die den „Homo sapiens“ durch bislang ungeahnte Fähigkeiten überstrahlen könnte.
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