Metaverse Fashion Week - © Foto: Vittorio Zunino Celotto/Getty Images

Das Leben ein Metaverse

19451960198020002020

Philosoph David Chalmers glaubt, dass es künftig virtuelle Realitäten geben wird, die nicht von der echten Welt zu unterscheiden sind. Über Sinnestäuschung durch Bewusstseinstechnologien.

19451960198020002020

Philosoph David Chalmers glaubt, dass es künftig virtuelle Realitäten geben wird, die nicht von der echten Welt zu unterscheiden sind. Über Sinnestäuschung durch Bewusstseinstechnologien.

Werbung
Werbung
Werbung

Ein Konzert in Los Angeles. Die eine Freundin vor Ort, die andere in Kyoto. Dennoch: Gemeinsam zu tanzen, soll fortan kein Hindernis sein. Man trifft sich auf der virtuellen Bühne des Metaverse, wo das Ereignis übertragen wird. Live dabei, als virtuelle Verkörperung. Danach schlendert man als Avatar durch die „Afterparty“ und unterhält sich mit den anderen Fans. Das ist eine Szene aus der letztjährigen Präsentation des Metaverse. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg glaubt an dieses Projekt: Nicht umsonst hat er sein Unternehmen in „Meta“ umbenannt. Auch andere Tech-Konzerne wie Microsoft und Nvidia bauen gerade an dieser neuen Generation des Internet.

Urmenschliche Bedürfnisse zu bedienen, ist ein Erfolgsgeheimnis im digitalen Kapitalismus – vor allem, wenn man dabei auf Suchtmechanismen setzt. Facebook wendet sich an das Mängelwesen Mensch, das nach Verbindung strebt. Die soziale Plattform bietet Möglichkeiten der Selbstdarstellung und erlaubt Vernetzung unabhängig von räumlichen Grenzen. Es generiert Gefühle der Gemeinschaft, Freundschaft, Zugehörigkeit. Persönliche Anerkennung wird durch notorisches Schulterklopfen („Likes“) übermittelt. Das führt zu Belohnungseffekten im Gehirn, die hier bewusst designt wurden, um die Nutzer in den Bann zu ziehen. Am Anfang der Konstruktion von Facebook sei die Frage gestanden, wie man möglichst viel Aufmerksamkeit der User beanspruchen könne, hatte Ex-Facebook-Präsident Sean Parker 2018 bekannt. Um dieses Ziel zu erreichen, hätten es die Gründungsväter auf eine „Schwäche in der menschlichen Psyche“ abgesehen – die Anfälligkeit für suchtartiges Verhalten.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung