Klimaschutz: Frühlings­gefühle

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Die Klimakrise bietet die Chance, sich an dem zu orientieren, was wirklich zählt: Werte sind wichtiger als Wertsachen.

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Die Klimakrise bietet die Chance, sich an dem zu orientieren, was wirklich zählt: Werte sind wichtiger als Wertsachen.

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Frühling mit gemischten Gefühlen: wie schön, wieder Veilchen, Himmelschlüssel, blühende Bäume und Sträucher zu sehen. Die Marillengärten in der Wachau stehen bereits in voller Blüte – ungewöhnlich früh. Auch dass es für Anfang März ungewöhnlich warm ist, spüren wohl so manche. Ein Vorgeschmack auf das, was uns im Sommer blüht? „Ich arbeite seit 40 Jahren in der Klimaforschung, aber solche Anomalien wie in den letzten Monaten haben wir noch nie registriert“, sagt Joachim Schellnhuber, der seit Ende 2023 das „International Institute for Applied Systems Analysis“ (IIASA) in Laxenburg leitet, im Digitalmedium Newsflix. „Wir rasen geradewegs und mit voller Geschwindigkeit auf eine Wand zu, schließen dabei die Augen und hoffen, ‚es wird schon gut gehen‘. Das wird es aber nicht.“

Klimaschutz wird immer dringlicher; zugleich besteht die Gefahr, dass man dabei abstumpft und das Thema mit den unangenehmen Emotionen, die es auslöst, auf die Seite schiebt. Freudvoll wie der Frühling ist hingegen ein Ansatz, der die Glücksforschung mit dem Klimaschutz verbinden will. So wie dies der amerikanische Nachhaltigkeitsautor Jeff Golden in seinem neuen Buch „Reclaiming the Sacred“ versucht. Die These: Produktion und Konsum sollten nicht gegen die nötige Transformation ausgespielt werden. Reduktion im Konsum wird noch oft als schmerzlicher Verzicht oder als „Opfer“ dafür dargestellt.

Wohlstand: Zeit oder Geld?

Doch wenn man die Befunde der Glücksforschung miteinbezieht, dann erscheint Reduktion eher als Chance, das zu steigern, worum es eigentlich geht: die Lebensqualität. Diese erwächst nur zum Teil aus materiellem Wohlstand – weit mehr noch aus guten Beziehungen und dem Gefühl der Eingebundenheit, der körperlichen und geistigen Gesundheit, genügend Freizeit oder einer konstruktiven inneren Haltung. Auch Sinnerfahrungen sind nicht an finanzielle Belange gekoppelt.

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