Energiewende Technisches Museum Wien  - © Fotos: Technisches Museum Wien

"Energiewende" im Technischen Museum: „Das beste Auto ist kein Auto“

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Wie kann der Übergang in eine postfossile Welt gelingen? Und wie werden wir darin leben? Die Sonderausstellung „Energiewende" im Technischen Museum Wien zeigt kleine und große Stellschrauben für den intelligenten Umgang mit einer wertvollen Ressource.

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Wie kann der Übergang in eine postfossile Welt gelingen? Und wie werden wir darin leben? Die Sonderausstellung „Energiewende" im Technischen Museum Wien zeigt kleine und große Stellschrauben für den intelligenten Umgang mit einer wertvollen Ressource.

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Auf das Auto verzichten und lieber zu Fuß gehen: Das ist erwiesenermaßen gut für die Umwelt und die Gesundheit. Dass man dabei auch gleich erneuerbaren Strom erzeugen kann, ist jedoch noch kaum bekannt: Ein „Energy Harvest­ing System“ macht es möglich. Es beruht auf speziellen Schuhsohlen, die Bewegung, Vibration und Umgebungstemperatur in Energie umwandeln. So wird bei jedem kleinen Fußmarsch, mit jedem Auftreten, ein bisschen Strom produziert. Noch fallen solche Geräte eher in die Kategorie „Spielzeug“, denn ihr energetischer Output ist gering.

Gewichtiger ist da schon das Potenzial von „RE:GEN“, dem weltweit ersten Fitnessfahrrad, das körperliches Training in sauberen Strom ummünzen kann. So lohnt sich die Anstrengung gleich doppelt. Denn die innovative Technologie ermöglicht es, die beim Strampeln erzeugte Energie in der sogenannten Ohm-Batterie zu speichern. Und das durchaus effizient: Schon 25 Minuten Work-out produzieren 100 Wattstunden, also genug für mehrere Handy-Aufladungen.

Es sind Ausblicke auf mögliche Szenarien unserer Energiezukunft, die man im Technischen Museum Wien zu sehen bekommt. Die aktuelle Sonderausstellung „Energiewende“ wurde gemeinsam mit dem Klimaschutzministerium erarbeitet. Noch bis Ende des Jahres widmet sie sich einer drängenden Frage: Wie kann der Energiehunger einer rasant wachsenden Weltbevölkerung nachhaltiger gestillt werden? Welche Innovationen helfen dabei, und was können wir im alltäglichen Handeln beitragen? Die Ausstellung verdeutlicht, dass es vielfältiger Ansätze bedarf, um eine erfolgreiche Energiewende in Richtung Klimaneutralität zu vollziehen.

„Wenn ich fair bin, muss ich sagen, dass der Spielraum auf der Konsumentenseite relativ klein ist“, sagt Jürgen Öhlinger, einer der Kuratoren, im Gespräch mit der FURCHE. „Die großen Hebel liegen in der Industrie, der Mobilität und Gebäude­infrastruktur. Viele Häuser sind noch nicht ‚energiefit‘. Durch Sanierung könnte man rund 40 Prozent des Energiebedarfs in der Gebäudenutzung einsparen.“

Körperwärme zum Heizen

Auf fünf Ebenen gibt es hier Denkanstöße für einen intelligenten Umgang mit der wertvollen Ressource Energie. In der eindrucksvollen Halle des Technischen Museums schrauben sie sich ganz nach oben: Auf dem untersten Plateau hat man die globale Situation vor Augen – unter anderem geprägt von steigenden Temperaturen, extremen Wetterereignissen, Artensterben und steigenden Meeresspiegeln. Hier sieht man, welche Faktoren die Klimakrise befeuern und welche unkontrollierbaren Dominoeffekte beim Überschreiten von geothermischen Kipppunkten zu befürchten sind.

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