Erneuerbare Energien Speichertechnologien - © Foto: iStock / Marcus Millo

Energiekrise: Wenn’s nun schnell gehen soll

19451960198020002020

Es sieht düster aus für die Gasversorgung des Landes, wenn erst der Herbst kommt. Aber wenn man jetzt handelt, kann man die Krise abmildern, meint Johannes Schmidl von „Save Energy Austria“.

19451960198020002020

Es sieht düster aus für die Gasversorgung des Landes, wenn erst der Herbst kommt. Aber wenn man jetzt handelt, kann man die Krise abmildern, meint Johannes Schmidl von „Save Energy Austria“.

Werbung
Werbung
Werbung

Apollo, der griechische Gott der Künste, der Mäßigung und der Prophetie, verlieh Kassandra einst die Gabe der Weissagung. Weil Kassandra sich aber dem Gott nicht unterwerfen wollte, ergänzte er diese Gabe um den Fluch, dass ihr niemand ihre Weissagungen glauben würde. So warnte sie auch vergeblich vor dem hölzernen Pferd, das die Griechen vor die Tore ihrer Heimatstadt Troja gestellt hatten. Die Trojaner zogen es in ihre Stadt und feierten das vermeintliche Ende des Krieges.

Mit Warnungen vor Unheil macht man sich schnell unbeliebt. Noch unbeliebter aber ist man, wenn sich danach herausstellt, dass man mit seinen Warnungen Recht behalten hat. Wenn sich ein fossiler Energieträger, auf den man jahrzehntelang aus Gründen der Versorgungssicherheit und seiner niedrigen Kosten gesetzt hat, beinahe über Nacht als weder sicher noch günstig erweist, ist nicht nur die Energie plötzlich teuer, sondern auch guter Rat.

Es fehlte zwar seit vielen Jahren nicht an Vorschlägen für Maßnahmen, mit denen Energie eingespart und fossile Energie wie Öl und Erdgas durch erneuerbare Energie ersetzt werden könnten. Diesen schlug aber meist Ablehnung entgegen: zu teuer, zu aufwändig, Wettbewerbsnachteile, Versorgung nicht gewährleistet, weil der Wind nicht immer weht und die Sonne nicht immer scheint usw. Außerdem sei man als „Allianz der Zahler“ nicht gewillt, sein Geld für solche Dinge auszugeben. Und was die Energieeffizienz angehe, so würde man diese ohnehin berücksichtigen, sobald sie sich rechne, man brauche keine „Zwangsmaßnahmen“ wie ein Energieeffizienzgesetz.

Geduld und Konsequenz

Die meisten der wirksamen Maßnahmen im Energiebereich haben den Charakter von langfristigen Programmen, die man konsequent und geduldig verfolgen muss. Man kann sie nicht wie elektrisches Licht ein- und ausknipsen, man muss sie vorbereiten, Planung und Umsetzung brauchen Zeit.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung