Klimagerechtigkeit: Horrende Rechnungen

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Die Folgen der Klimakrise zeigen sich immer drastischer. Höchste Zeit, die Frage der Klimagerechtigkeit auf die Agenda zu bringen – und demokratisch auszuverhandeln.

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Die Folgen der Klimakrise zeigen sich immer drastischer. Höchste Zeit, die Frage der Klimagerechtigkeit auf die Agenda zu bringen – und demokratisch auszuverhandeln.

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Ein Sinnbild dieser Tage: Tote Fische liegen in der prallen Sonne; gestrandet, wo einst Flüsse sattblau durch die Landschaft zogen. Europa kämpft mit Waldbränden und Verwüstungen; eine weitere Hitzewelle ist auch hierzulande eingetroffen. Sie hat Spanien und Portugal ausgetrocknet wie seit über 1000 Jahren nicht mehr. In Norditalien wird der Wasserverbrauch rationiert. Die Alpengletscher schmelzen immer rascher, und der Neusiedler See verzeichnet einen historischen Tiefststand. Derweil hat Australien die vierte Flutkatastrophe in 18 Monaten hinter sich.

Die vielen Bilder zeigen: Aus wissenschaftlicher „Evidenz“ (im Sinne eines Beweises) ist etwas im Alltag Offensichtliches geworden. Klimakrise ist jetzt, ihre Folgen sind nicht mehr weg­zuleugnen. Anlässlich des Petersberger Klimadialogs in Berlin hat sich der Me­teorologe Mojib Latif zu Wort gemeldet: Die globale Erderwärmung sei derzeit „eher auf dem Kurs Richtung drei Grad“. ­Zusatz: „Das wäre eine Katastrophe.“

Die Natur beginnt, ihre Rechnungen an die Menschheit zu schicken. Das bedeutet enormes menschliches Leid und massive finanzielle Schäden – auf unabsehbare Zeit. Angesichts dieser Aussichten drängen sich unangenehme Fragen auf: Wer hat diese Kosten verursacht? Wem fallen sie auf den Kopf? Und wer trägt weiter dazu bei, den überlebensnotwendigen Klimaschutz zu blockieren und zu hintertreiben?

Menschheit im Würgegriff

„Wir scheinen in einer Welt gefangen zu sein, in der die Produzenten und Finanziers fossiler Brennstoffe die Menschheit im Würgegriff haben“, sagte UN-Generalsekretär António Guterres im Juni bei einem virtuellen Klimagipfel. „Seit Jahrzehnten hat die fossile Brennstoffindustrie massiv in Pseudowissenschaft und Öffentlichkeitsarbeit investiert – mit einem falschen Narrativ, um ihre Verantwortung für den Klimawandel herunterzuspielen und ambitionierte Klimapolitik zu unterminieren.“

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