EU in der Energiekrise
DISKURSSpeichertechnologien: Ein Lager für den Ökostrom
Die Abkehr von fossilen Energiequellen dämmt nicht nur die Klimakrise ein, sondern verschafft auch energiepolitische Unabhängigkeit. Der Weg dorthin sind die erneuerbaren Energien, der Schlüssel jedoch die Speichertechnologien. Welche Herausforderungen liegen hier vor uns?
Die Abkehr von fossilen Energiequellen dämmt nicht nur die Klimakrise ein, sondern verschafft auch energiepolitische Unabhängigkeit. Der Weg dorthin sind die erneuerbaren Energien, der Schlüssel jedoch die Speichertechnologien. Welche Herausforderungen liegen hier vor uns?
In Wien scheint die Sonne. Aber wenn ein kalter Ostwind vom Burgenland in die Knochen der Städter fährt, müssen sich die Spaziergeher warm anziehen. Für Photovoltaik und Windkraft herrschen jetzt ideale Bedingungen. Die Windparks um die Stadt und die Solarpaneele auf Wiens Dächern liefern Strom im Überfluss, völlig emissionsfrei. Doch sobald Wolken aufziehen und der Wind sich legt, hängt oft grauer Hochnebel über dem Wiener Becken – mitunter tagelang. Da rührt sich dann kein Rotorblatt; auch die Photovoltaikanlagen liefern kaum noch Strom. Dennoch brauchen wir Unmengen von Energie – um unsere Häuser zu beheizen, unsere Lebensmittel zuzubereiten und die Infrastruktur zu betreiben.
Natürliche Schwankungen
Fallen witterungsbedingt Windkraft und Solarpaneele aus, kann man in Österreich auf Wasserkraft zurückgreifen, denn Flüsse fließen wetterunabhängig in Richtung Meer. Doch viele EU-Länder sind nicht in einer so glücklichen Lage: Sie verwenden Kohle oder Gas, um die natürlichen Schwankungen der erneuerbaren Energieträger auszugleichen. Das schadet nicht nur dem Klima, sondern erhöht auch Europas Abhängigkeit von autoritären Staaten wie Russland oder Saudi-Arabien. Jedes Windrad, jede Solaranlage befreie unser Land „aus der Klammer von Wladimir Putin“, sagte Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne), nachdem die Bundesregierung unlängst ein 300 Millionen Euro-Förderpaket für den Ausbau der Erneuerbaren beschlossen hatte. Wie wichtig wäre es daher, den überschüssig produzierten Strom zu speichern, damit man nachts oder bei Wind-Flaute genug hat! Genau hier kommen die Speichertechnologien ins Spiel.
Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.
In Kürze startet hier der FURCHE-Navigator.
Steigen Sie ein in die Diskurse der Vergangenheit und entdecken Sie das Wesentliche für die Gegenwart. Zu jedem Artikel finden Sie weitere Beiträge, die den Blickwinkel inhaltlich erweitern und historisch vertiefen. Dafür digitalisieren wir die FURCHE zurück bis zum Gründungsjahr 1945 - wir beginnen mit dem gesamten Content der letzten 20 Jahre Entdecken Sie hier in Kürze Texte von FURCHE-Autorinnen und -Autoren wie Friedrich Heer, Thomas Bernhard, Hilde Spiel, Kardinal König, Hubert Feichtlbauer, Elfriede Jelinek oder Josef Hader!