FPÖ-Historikerkommission: Schonungslos

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Der Bericht der FPÖ-Historikerkommission zu braunen Flecken der blauen Parteigeschichte bekam, wie man so schön sagt, keine gute Presse. Zuletzt bescheinigte eine Runde renommierter Historiker der (FP-nahen) FP-Kommission, „keinen wissenschaftlichen Bericht“ verfasst zu haben, sondern ein „Sammelsurium von Einzelmeinungen“. Für die FPÖ selbst war dagegen alles supersauber (man könne es nicht jedem recht machen, vermeldete Klubchef Kickl). Das ist natürlich eine gute Nachricht. Denn wenn dieser Bericht eh schonungslos alle Qualitätskriterien erfüllt, gleich ein paar weitere Vorschläge zur Güte: Ob etwa ein Rechtsbrecher unzurechnungsfähig ist, könnte man statt eines Sachverständigen doch auch die Angehörigen des Angeklagten entscheiden lassen – die kennen ihn schließlich am besten. Ob eine Parteispende korrekt verbucht wurde, dazu reicht die Einschätzung der jeweiligen Partei – die muss es schließlich wissen. Und Gesetze könnten statt eines teuren VfGH doch auch gleich die Pressesprecher der zuständigen Fachminister prüfen. Spart sicher einen Haufen Steuergeld. Und das können wir weiß Gott gebrauchen. Zum Beispiel für die nächste Historikerkommission.

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