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Sigismund von Radecki

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In der Nacht vom 12. auf den 13. März starb in Zürich, wo er seit 1945 als freier Schriftsteller lebte, Sigismund von Radecki. Er wurde 1891 in Riga geboren, ist viel in der Welt herumgekommen, lebte vorübergehend auch in Wien, wo er Karl Kraus nahestand, ist aber sein Leben lang ein typischer „Balte“ geblieben. Radecki war einer der wenigen (und letzten) großen Feuilletonisten deutscher Sprache, und zwar pflegte er eine besonders feine und liebenswürdige Form dieser Kunstform: die Plauderei mit tieferer Bedeutung. Auf den Hintergrund, die Le-bensbezogenheit, die „dritte Dimension“ kam es Radecki, der 1931 unter dem Einfluß Newmang zum Katholizismus konvertierte, immer an. „Nebenbei bemerkt“, „Die Welt in der Tasche“, „Wort und Wunder“, „Wie kommt das zu dem?“, „Der runde Tag“, „Das müssen Sie lesen!“, „Wie ich glaube“ — das sind nur einige Titel von Sammlungen seiner Essays, von denen auch „Die Furche“ in früheren Jahren, in ihren Literarischen Blättern, die damals „Der Krystall“ hießen, mehrere veröffentlichen durfte.

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