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Zugpferd Olleridorf

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(Volksoper, Millöckers „Bettelstudent“) Ein Modell der Wiener Operetteninszenierungskunst, Adolf Rotts „Bettelstudent“-Pro- duktion, wurde an der Volksoper liquidiert. Das neue Operettenteam des Hauses unter Regisseur Robert Herzl präsentierte seine Neuinszenierung, mit der es freilich auch unter dem Zugzwang stand, neue Wege gehen zu müssen.

Ausstatter Pantelis Dessyllas deutet seine Räume vor der hübschen Kulisse Krakaus um 1704 bloß mit prunkvollen Draperien und bemalten Hangern an. So reizvoll manche Szenen auch wirken, die strenge Raumkonzeption ist damit freilich nicht mehr vorhanden.

Allerdings versuchen Herzl, Dessylläs und Dirigent Rudolf Bibi das durch andere Trümpfe wettzumachen: Jetzt wird zum Beispiel eine „noch originalere“ Fassung gespielt, als Millöckers „Bettelstudent“ immer schon war. Die Instrumentation wurde nach der Originalpartitur korrigiert, neue Musiknummern wurden eingeblendet, die dem Werk stellenweise einen Hauch von komischer Oper verleihen; und die Besetzung bringt Publikumslieblinge und die „junge Volksoper“ unter einen Hut. Größter Trumpf ist dabei Peter Minich, einst der Parade-Bettelstudent Symon, der jetzt ins Tenorbuffofach schlüpft und einen bravourösen Ollendorf spielt.

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