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Zum Tod von Georg Hansemann

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„Wenn wir seinen Leib heute ei- nem Samenkorn gleich in die Hei- materde betten, dann vollendet sich ein Leben, dessen Charakteristika Güte, Kreuz und Sehnsucht sind." Dies ist ein Kernsatz aus dem Nach- ruf, den der Grazer Ordinarius für Katechetik und Religionspädago- gik, Edgar Josef Korherr, unlängst am Grab seines am 12. August ver- storbenen Vorgängers Georg Han- semann (1913 bis 1990) sprach.

Korherr würdigte die menschli- che Güte Hansemanns gegenüber Armen, Bedrückten und Benach- teiligten, gegenüber Ringenden und Reifenden, und erwähnte das Kreuz und Leid, das der Verstorbene schon in der NS-Zeit („Der Kaplan Han- semann übt auf die Jugend einen für die nationalsozialistische Be- wegung abträglichen Einfluß aus") durch Schulverbot und später durch Mißgunst zu tragen hatte.

Georg Hansemann ist besonders als Begründer und Vorstand des ersten österreichischen Universi- tätsinstituts für Katechetik (das zum Modell für ähnliche Einrich- tungen in Österreich wurde) be- kannt geworden und leistete - so Korherr- „eineschierunüberschau- bare Tätigkeit als Prediger, Exerzi- tienleiter, Vortragender bei Bil- dungsveranstaltungen, als Beicht- vater und Berater", Frucht seiner „Sehnsucht nach dem Ewigen".

Korherr betonte: „Unvergeßlich sind seine Bibelabende über die Apokalypse, die auch auf Tonband- kassette vorliegen und in denen diese Sehnsucht einen ergreifen- den und mitreißenden Ausdruck fand. Er hatte ein außergewöhnli- ches Charisma, auch in anderen diese Sehnsucht nach dem Ewigen zu wecken und bewußtzumachen."

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