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Zum Tod von Herbert Prader

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„Diejenigen, die handeln, indem sie bauen, manifestieren durch das, ,Was' sie bauen (und nicht bauen), durch das ,Wo und Warum' dieser Bauten (bzw. des Nichtgebauten), durch das ,Wie' der Gebäude ihre wahre Position in und zur sozialen Wirklichkeit. ... Gebaute Architektur selbst ist das Ergebnis wirt-schafts-, gesellschafts- und geistespolitischer Machtstrukturen, die sich manifestieren wollen und können. - Architektur ist die Magd der Macht."

In dieser Form formulierte Herbert Prader seine Ansichten zur Architektur. In seinen Bauten treten seine Prinzipien besonders deutlich hervor. Es sei vor allem auf die Sonderheilanstalt Zicksee im Burgenland und auf sein Lebenswerk, den Ausbau des Krankenhauses Mistelbach, verwiesen. Im Wohnbau konnte er seine Vorstellungen der Einbeziehungen der künftigen Bewohner in den Planungsprozeß (in Österreich erstmalig) in der Anlage Dr. Hild-gasse in Purkersdorf - in der er auch selber wohnte - verwirklichen.

Herbert Prader ist tot. Was der Weggang des erst Zweiundfünf zigjährigen bedeutet, können nur die wirklich beurteilen, die ihn so gut gekannt haben wie ich. Ich war mit ihm dreißig Jahre lang in vertrautester Freundschaft verbunden und habe mit ihm dreißig Jahre hindurch tagtäglich alle Freuden. Ärgernisse und Mühsale eines Architektenlebens geteilt. Hier und heute möchte ich ihm nochmals für alles danken, was er für mich, für uns alle getan hat.

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