Es wird keines dieser legendären Feste des Clemens Holzmeister mehr geben, an denen er, wie ein später, letzter Fürst, Hof gehalten hat. Zu denen er immer seine ganze große Familie, die nächsten Angehörigen, seine Freunde und seine Schüler geladen hat.Diese Feste enthüllten so recht die ganze Breite des Wesens von Clemens Holzmeister. Seine Lebensfreude, seine Vitalität, seine mitreißende Ausstrahlung, aber auch seine Demut und besonders sein unbegrenztes Gottvertrauen.Diese Gaben waren es auch, aus denen alle seine Werke entstanden sind, aus denen er seine unerschöpfliche
„Diejenigen, die handeln, indem sie bauen, manifestieren durch das, ,Was' sie bauen (und nicht bauen), durch das ,Wo und Warum' dieser Bauten (bzw. des Nichtgebauten), durch das ,Wie' der Gebäude ihre wahre Position in und zur sozialen Wirklichkeit. ... Gebaute Architektur selbst ist das Ergebnis wirt-schafts-, gesellschafts- und geistespolitischer Machtstrukturen, die sich manifestieren wollen und können. - Architektur ist die Magd der Macht."In dieser Form formulierte Herbert Prader seine Ansichten zur Architektur. In seinen Bauten treten seine Prinzipien besonders deutlich hervor.
Nach 1945 rauchten allenthalben die Trümmer, Tausende schrien nach einer Wohnung. Wohnraum zu schaffen war die wichtigste, die sozialste, die menschlichste Aufgabe des Wiederaufbaus. Ueberall begann man also Wohnungen zu bauen. Man zählte den Bedarf nach Stück, und man baute sie auch nach dem Gesichtspunkt: möglichst viele, möglichst rasch und möglichst billig. Ob sie von den Gemeinden, vom Wiederaufbau-, vom Bundes-Wohn- und Siedlungsfonds oder von der Wohnbauförderung erstellt wurden, ob von privaten Bauherren oder von Genossenschaften: die übergroße Anzahl des Wohnraumes, der nach