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Zur Versöhnung

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Hans Pille, bekannt geworden durch seinen Roman „Die Familie Catalani”, erzählt in seinem neuen Buch die dunkle Geschichte einer jungen deutschen Krankenschwester, die bei der russischen Besetzung Küstrins von einem Sowjetsoldaten vergewaltigt und später in die UdSSR verschleppt wird. Man verurteilt sie, auf Grund völlig falscher Beschuldigungen, zu 15 Jahren Zwangsarbeit.

Die erste Zeit ist unerträglich durch Hunger und Schwerstarbeit beim Wiederaufbau Stalingrads, bis Anna dort den jungen Kommunisten Wolodja kennenlernt, der ihre Begnadigung erreicht, und den sie schließlich aus Dankbarkeit heiratet.

Die beiden ziehen nach Moskau, wo Anna in ihrer wiedergewonnenen Freiheit heimisch zu werden versucht. Trotz der Liebe ihres Mannes wächst ihr Heimweh nach Deutschland, wo ihre geflüchteten Verwandten in Düsseldorf leben. Wolodja erwirkt für sieeine dreimonatige Besuchserlaubnis dorthin, mit der die Bewältigung ihrer Vergangenheit beginnt.

Fremd auch in der westlichen Industriegesellschaft, in der Geld und Prestige dominieren, erkennt sie in Wolodjas liebevoller Zuverlässigkeit den festen Boden ihres Daseins und kehrt zu ihm nach Moskau zurück.

Ein Buch der Versöhnung, ein Roman, der menschliche Schicksale der Zeit unaufdringlich und glaubhaft darzustellen vermag.

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