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Zurecht vergessen

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(Opernhaus Graz; „Beatrice und Benedict" von Hector Berlioz) Die Berge künstlerischer Produktion kreißten, aber das Opernmäuslein, das da als österreichische Erstauf- führung geboren wurde, beweist nur, daß es zurecht von der Büh- nenpraxis vergessen ist. Trotz eini- ger Delikatessen, wie dem bezau- bernden Frauenduett des ersten Aktes, fehlen dieser bescheidenen Shakespeare-Veroperung der zün- dende Funke und der musikalische Witz. Zudem ist diese opera comi- que zur Hälfte Sprechtheater, was nicht nur für die Opernsänger ver- schiedener Zunge zum Problem wird, sondern auch fürs Publikum. Bleibt also nur der Weg in die opu- lente szenische Aufplusterung. Die gelingt Frieder Klein mit bildschö- nen Dekorationen und Hanna Wartenegg mit raffinierten Kostü- men, weit weniger jedoch dem Regisseur Imo Moszkowicz, der mit ältesten Spieloper-Mätzchen han- tiert und der dürftigen Handlung mit sinnlosen Arrangements, viel Gefuchtel und grimassierenden Choristen beizukommen sucht. Branko Robinsak fällt mit seinem prächtigen Mozart-Tenor-auf, Jean Perisson interpretiert souverän die nicht eben überreiche Partitur.

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