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Zwei Denker

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Noch vor einigen Jahren hätte die Zusammenstellung der beiden Namen Heidegger und Wittgenstein der Quadratur eines Kreises geglichen. Zu unvereinbar und einander ausschließend schienen die Positionen, die auch geistige Kontinente beherrschten: kontinentales Philosophieren versus anglo-amerikanische Tradition.

Inzwischen haben sich die Frontstellungen etwas entschärft, auch wenn viele Epigonen Entstellungen der reinen Lehre ihres jeweüigen Meisters befürchten mögen.

Thomas Rentsch zentriert seine Überlegungen auf die Grundlagen einer philosophischen Anthropologie. In ihr treffen gleichsam existentiale und grammatische Analysen aufeinander und zusammen.

Um dies zu zeigen, löst der Autor bei Heidegger und bei den Sprachanalytikern aufweisbare latente anthropologische Grundstellungen heraus und gelangt zu gelegentlich verblüffenden Gemeinsamkeiten. Heideggers Programm der Befreiung der Grammatik von der Logik wird als Thema der späteren Entwicklung Wittgensteins angesehen.

Sicher kein Buch für Laien, aber bestechend in seinen Analysen.

HEIDEGGER UND WITTGENSTEIN. EXISTENTIAL- UND SPRACHANALYSEN ZU DEN GRUNDLAGEN PHILOSOPHISCHER ANTHROPOLOGIE. Von Thomas Rentsch. Verlag Klett-Cotta, Stuttgart 1985. 350 Seiten, Ln., öS 998,-.

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