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Zweimal Bunker

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Die beiden hier vorliegenden Bücher handeln von dem in letzter Zeit häufig erwähnten bomben- und strahlensicheren Regierungsbunker der BRD in der Ei-fel; gebaut für die zum Uberleben Ausersehenen im Falle eines Atomkrieges, der Deutschland vernichten würde.

In Gerhard Zwerenz Roman „Der Bunker" leben der deutsche Bundeskanzler mit seiner Regierung und der kleinen Schar seiner Auserwählten bereits in diesem Bunker, kurz bevor der erste Atomangriff auf die BRD stattfindet. Vergeltungsschläge folgen, bevor der Countdown des großen Schlages Deutschland in Schutt und Asche legt.

Die makabre Atmosphäre im Bunker wird geschildert, verbunden mit Hoffnungen auf das eigene Uberleben in einer toten Welt. Zum Schluß versuchen einige Bunker-Bewohner in einem Spe-zialpanzer auszubrechen; die Zurückbleibenden werden mitsamt den Gebäuden in die Luft gesprengt.

Auf der Fahrt erschießt dann die mysteriöse Kinderärztin Elisabeth Schwarz den Bundeskanzler und zwei fragwürdige Agenten. Nur sie und der Erzähler der Geschichte, Landauer, überleben und erreichen in ihrem Panzer ein vom Atomtod verschont gebliebenes südliches Land, in dem sie ihre Familie gründen.

Verfasser eines anderen Bunker-Buches ist Michael Preute. Er betreibt sachliche Bunkerforschungen auf dem Boden der heutigen Realität. Er recherchiert bei zugänglichen Bewohnern im Gebiet des Eifelbunkers Details über dessen Bau und Ausbau.

Ein bei ihm immer wieder auftretendes Schreckgespenst: daß dieser Regierungsbunker auf dem Gebiet eines ehemaligen KZs errichtet wurde.

Beide Bücher wollen über die heutige europäische Situation informieren und den einzelnen aufrufen, etwas gegen die Mächtigen in Ost und West zu tun.

DER BUNKER. Roman von Gerhard Zwerenz. Schneekluth-Verlag 1983. 448 Seiten, Ln., öS 265,20.

VOM BUNKER DER BUNDESREGIERUNG. Edition nacht-raben, Köln 1984. 94 Seiten.

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