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Zwiespältig

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(Tiroler Landestheater, Innsbruck; „Die Fremdenführerin“ von Botho Strauß) Interessant, zwiespältig und gebrochen wie alle früheren Stücke von Botho Strauß, so präsentiert sich auch diese österreichische Erstaufführung. Deutlich zeigt sich ein Bruch zwischen der handfesten Realität des ersten Aktes und der surrealen Verfremdung des zweiten, in dem sich auch der Bü-dungshintergrund des Autors ablesen läßt. Strauß ist dennoch kern Epigone.

Das von Henrik Ibsen und August Strindberg bekannte Motiv der belasteten Zweierbeziehung und Peter Handkes Innen-Au-ßenwelt-Problematik sind spürbar, ohne dem Stück seine Eigenständigkeit zu nehmen. Die Erscheinung des Gottes Pan im zweiten Akt ist allerdings weder motiviert noch verständlich, vielleicht hätte hier Regisseur Christian Schult, der eine beachtlich dichte Inszenierung entstehen ließ, doch den Rotstift walten lassen sollen. Kraftvoll und suggestiv trugen Janine Wegener und Eberhard Peiker die Problematik des ungleichen Paares unmittelbar ins Publikum.

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