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Zwingli in Wien

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Mit Zwingiis Eintragung in der Wiener Universitätsmatrikel zum Wintersemester 1498 („Udal-ricus Zwinglij de Glaris") ist das „früheste urkundlich gesicherte Datum seines Lebens" gegeben. Obzwar von „zeitgenössischer Hand" die Notiz „exclusus" angefügt wurde, offenbar um die Alma Mater Rudolfina „von der Schmach zu reinigen, einen Kirchengegner geformt zu haben", kann mit größter Wahrschein-' lichkeit angenommen werden, daß der Schweizer Reformator bis 1502 hier seine artistische Studien betrieb. Diesen Bezug zu Wien besonders hervorzuheben, auch wenn er für den weiteren Lebensweg und die spätere Wirkungsgeschichte des „Verlierers unter den Reformatoren" unerheblich war, liegt nahe.

Ulrich Gabler, österreichischer Kirchenhistoriker an der Universität Amsterdam, hat aus Anlaß der 500. Wiederkehr von Zwingiis Geburtstag (1. Jänner 1484) eine wissenschaftlich seriöse, biographisch orientierte Hinführung zu dessen Lebenswerk verfaßt, in dem sich theologisches Denken und gesellschaftliche Situation in deutlicher Wechselwirkung gegenseitig bestimmen. Gablers Einführung reicht indes über den biographischen Rahmen hinaus, insofern sich auch die gesellschaftlichen, sozialen, politischen und theologischen Bedingungen reflektieren und den mit der Reformation zu beobachtenden Transformationsprozeß in die Darstellung mit einbezieht.

HULDRYCH ZWINGLI. Von Ulrich Gabler, Verlag C. H. Beck München, 1984, 163 Seiten, geb., öS 265,20.

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