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(Stadttheater Klagenfurt: „Der Konsul“ von Gian Carlo Menotti). Nach 25 Jahren bot sich erneut Gelegenheit, die Oper unter Robert Filzwieser, und in der Regie Oskar Krawanjas in einer einfallsreich und aufwühlend gebotenen Aufführung zu hören und zu sehen. Erneut mitzuerleben war, wie „in irgendeinem“ Lande, dem man entfliehen möchte, mit Menschen umgesprungen wird. An dem Formenkram zerbrechen sie wie Magda Sorel, von Angelika Rode erschütternd gesungen und gespielt,’die dem Verfolgten

Gatten John (Wolfgang Schellenberg) folgen möchte.

Das Buch Menottis spart nicht mit dramatischen Effekten und theaterwirksamen Szenen, seine Musik unterstreicht das Geschehen und findet doch auch zum rührenden Wiegenlied, das die Großmutter (Heide Rabal) tröstend singt. Aus dem vielgliedrigen Ensemble sei der brutale Agent (Jaroslav Stajnc) ebenso hervorgehoben wie die fast zur seelenlosen Maschine abgesunkene Sekretärin (Janice Al- ford). Effektvolle Träume und Visionen im Sterben beeindrucken kitschfrei, solistische Leistungen im Orchester - Harfe und Klavier - ragen hervor. Ein Abend, der dem Stoff nach quälend, in der Darbietung aber makellos ist.

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