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Zwischen Rumänien und Rußland

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In Moldavien, der eben erst unabhängig erklärten einstigen Sowjetrepublik, droht Bürgerkrieg zwischen der rumänischen Mehrheit und der russisch-ukrainischen Minderheit. Auch hier reichen die Wurzeln weit zurück.

Bessarabien, das Land der Fürstendynastie der Basarab, wurde seit dem 15. Jahrhundert von den Osmanen beherrscht. Während am Beginn des 19. Jahrhunderts Napoleon seine Macht in Mitteleuropa festigte, führte Zar Alexander I. - wieder einmal - Krieg gegen die Osmanen, schloß jedoch Frieden, um sich den Rük-ken freizuhalten. Im Frieden von Bukarest im Mai 1812 - vor 180 Jahren - anerkannten die Osmanen den Pruth als Grenze an. Bessarabien zwischen Pruth und Dnjestr fiel erstmals an Rußland.

Bis 1918, als das von der deutschen Besetzung befreite Königreich Rumänien das rumänisch besiedelte Gebiet für sich reklamierte.

1940 ging es wieder umgekehrt - gedeckt durch den Hitler-Stalin-Pakt ließ Stalin nach kurzem Ultimatum seine Fallschirmjäger landen und besetzte Bessarabien. Im Jahr darauf stießen die Rumänen an deutscher Seite nach Osten vor, bis über den Dnjestr, und kassierten nicht nur Bessarabien, sondern auch „Transnistrien" bis Odessa.

1944 kamen die Sowjets wieder zurück. Stalin vereinigte Bessarabien mit dem links des Dnjestr gelegenen Gebiets von Tiraspol zur Moldawischen Sowjetrepublik, womit der Konflikt für die Zukunft schon vorprogrammiert war.

Der Fali des Ceausescu-Regi-mes in Bukarest wie des Sowjetreichs haben nun die auseinanderstrebenden Kräfte entfesselt.

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