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Im Zeichen des Konzils

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DAS KONZIL. Von Leonard Matt und Burkhart Schneider SJ. Verlag Albrecht Dürer, Wien 1960. XX Seiten Text und 89 Abbildungen. Preis S 98.—.

Nachdem Papst Johannes XXIII. im Jänner 1959 die Einberufung eines neuen Konzils, des 21. in der Gesamtreihe, angekündigt hat, ist die Konziliengeschichte zu einem aktuellen Thema geworden, das allgemeines Interesse findet. Die Vielfältigkeit dieser Geschichte, die zugleich ein Kernstück der gesamten Kirchengeschichte ist, auf knappem Raum darzustellen, ist ein Wagnis. Ein Wagnis, das unternommen werden mußte, um weiteste Kreise mit der Geschichte der ökumenischen Konzile, die immer ein deutlicher Ausdruck der Lebenskraft der sich in der Zeit entfaltenden Kirche sind, bekanntzumachen. Ein Wagnis, das gelingen konnte, da sich der berühmte Kirchenhistoriker der Gregoriana, P. Schneider, und der ebenso berühmte Schweizer Photograph Leonard von Matt zusammenschlössen, um durch ein Werk in Text und Bild einer breiten

Öffentlichkeit die Geschichte der bisher 20 stattgefundenen Konzilien darzulegen. Der kurzgefaßte Text von Professor Schneider bringt einen Durchblick durch die ganze Geschichte der 20 Kirchenversammlungen, wobei aus der vielfach verschlungenen Entwicklung nur die Grundlinien hervorgehoben werden. Ein kurzer Schematismus über die Konzilien sowie der Text der Bildbeschriftungen vervollständigen die Darstellung P. Schneiders. Und dann ziehen an dem Auge des Betrachters die Bilder vorüber, die das Objektiv Leonard von Matts einfing, Bilder über die trinitarischen Konzilien des 4. Jahrhunderts; Bilder der christologischen Konzilien; Bilder der Konzilien zur Überwindung der Trennung zwischen Ost und West; Bilder der Konzilien des 2. Jahrtausends, angefangen vom ersten lateranensischen über die Reformkonzile, über das Unionskonzil von Florenz, über das Konzil von Trient bis zum vatikanischen Konzil von 1869/70. Die Orte, an denen die Konzile stattgefunden haben, die maßgebenden Persönlichkeiten, die an ihnen teilnahmen und wirkten, die wichtigsten Fragen, die verhandelt wurden, alles wird dem Leser durch das Lichtbild unmittelbar gegenwärtig. Eine Meisterleistung, die angesichts des ungeheuren Stoffes nicht genug gewürdigt werden kann.

Durch die gegenseitige Ergänzung von Text und Bild wird so der Band zu einer knappen Einführung in die Geschichte der Kirche und dient zugleich einem besseren Verständnis des bevorstehenden Allgemeinen Konzils. Möge das Buch in die Hände vieler gelangen.

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