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In Kabul und New York Rekorde

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Österreichs Kulturinstitute in Rom, Paris, London und New York, aber auch in Istanbul und Kairo veranstalteten innerhalb der letzten drei Jahre Film-, Konzert- und Vortragsabende, auch Dichterlesungen von solcher Anziehungskraft und geistiger Ausstrahlung, daß ein nüchternes Zahlenbeispiel allein die Bewunderung für die Leistungen dieser .Schmaldotierten' fordert: so verzeichnete das österreichische Kulturinstitut in Teheran — wenn man von der österreichischen Musikschule in Kabul absieht, also das „östlichste“ der Kulturbollwerke im Orient — zwischen Juni 1966 und Dezember 1969 nicht weniger als 109 kulturelle Eigenveranstaltungen, darunter 55 Konzerte mit einer geschätzten Besucherzahl von 30.000! An dieser imponierenden Präsenz läßt sich erkennen, daß Österreich eine kulturelle Großmacht geblieben ist, deren Existenz gerade im Ausland nie angezweifelt wurde.

Was in drei Jahren hier administrativ aufgebaut wurde, ist heute als „Sektion 7“ des Unterrichtsministeriums zum Inbegriff, aber auch zum Vorbild moderner kulturpolitischer Verwaltung geworden. Dr. Franz K a r a s e k : „Wenn der österreichische Steuerzahler Geld in Auslandskulturaktivitäten zu stecken hat, so hat er auch das Recht, zu wissen, für welche Zielsetzung es verwendet wird.“

Und hier die Taten: 5000 Intellektuelle besuchten 1969 das Czytelnia Austria in Warschau, Dreißigtausend von 1966 bis 1969 das Austrian Institute in Teheran; 1300 Buben und Mädchen wurden im St.-Georgs-Kolleg in Instanbul vom österreichischen Lazaristenorden unter Mitwirkung von 43 österreichischen Profesoren erzogen; 56.000 betrug die Gesamtbesucherzahl der etwa 100 Eigenveranstaltungen des bereits 1881 von Kaiser Franz Joseph gegründeten, altehrwürdigen Istituto Austriaco di Cultura in Rom. In Paris waren es 28.000, im österreichischen KulturInstitut New York 255.000 Besucher innerhalb von drei Jahren.

Wir erinnern uns noch an die Ankündigungen in einzelnen österreichischen Tageszeitungen: auf einer dreiwöchigen Tournee konfrontierte 1969 das Max-Reinhardt-Seminar Universitätsstudenten und Mittelschüler in Großbritannien mit Johann Nestroy, Peter Handke und Karl Kraus. Allein in London gingen mehrere Aufführungen über die renommierte Bühne der Central School of Arts and Crafts. Auch hier ist ein Austrian Institute, im gegebenen Fall das Kulturinstitut in Londons Nobeldistrikt Knightsbridge, mit seinem modernen Vortrags- und Konzertsaal, mit seiner Bibliothek von neuntausend Bänden, ein wichtiger und wirkungsvoller Stützpunkt für Österreichs Kulturbotschafter.

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