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Mit und ohne Theilhard

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FORSCHUNG UND LEBENSORDNUNG CTERRA NOVA. Schriftenreihe der Keyserling-Gesellschaft, Bd. III), Miinchen-Basel 1985, Ernst-Reinhardt-Verlag. 108 Selten, Kart. DM 9.—.

In unserem an wissenschaftlichen Entdeckungen und Fortschritten so reichen Jahrhundert ist der Mensch wie noch nie zuvor Herr der Erde geworden, ja über kurz oder lang wird es ihm gelingen, in die Weiten des Weltenraums vorzudringen. Es ist nun gewiß sehr paradox, daß zu gleicher Zeit das Menschliche immer mehr verkümmert, der Mensch als Subjekt an Bedeutung verliert und zu einem bloßen Objekt wird. Eine Besinnung auf die Stellung des Menschen als Subjekt innerhalb der sich ständig erweiternden Welt der Objekte tut daher not. Sie war das zentrale Thema der 17. Tagung der „Keyserling-Gesellschaft” 1964, deren Vorträge in diesem Buch nun veröffentlicht vorliegen. Einleitend unterstreicht Pascual Jordan die Unhaltbarkeit eines rein materialistisch-mechanistischen Weltbildes angesichts der Entdeckung der „Spontaneität als Naturtatsache im Raume der Mikrophysik”. Die Vorträge von Ernst Benz, Heimo Dolch und Jean Piveteau setzen sich sachkundig und kritisch mit der durch die Entwicklungslehre von Teilhard de Chardin aufgeworfenen Problematik auseinander und sind zugleich ein Beweis für die Faszination, die von dem vieldiskutierten Weltbild dieses bekannten Gelehrten ausstrahlt. Günther Böhme beleuchtet sodann das Generalthema der Tagung von zwei Leitgedanken der Keyserlingschen Philosophie her: „Welt Verwandlung und Sinnverwirklichung”, während der Mainzer Zoologe Hans Mislin in seinem Vortrag die Notwendigkeit einer neuen Synthese von Geist und Natur, die allein die lebendige Seele vermitteln kann, sehr nachdrücklich herausarbeitet. — Die vorliegenden Referate dokumentieren das verantwortungsbewußte Bemühen namhafter Gelehrter um eine neue Synthese von „Forschung und Lebensordnung”, in der sich die innere und äußere Welt in einem Gleichgewicht befinden.

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